Can't help falling in Love

Kapitel 30

Talent gewinnt Spiele aber Zusammenhalt und Freundschaft gewinnen Meisterschaften

Mai 2019

POV Leon

Die letzten Wochen der Bundesliga lagen ziemlich ereignislos hinter uns und morgen stand das letzte Heimspiel an und mit einem Sieg gegen Frankfurt konnten wir die nächste, meine erste, Meisterschaft klar machen. Dazu traf ich das erste Mal live auf meine Schwiegereltern sowie auch Tobias mit seiner Familie, die zum Spiel kommen wollten. Wir hatten uns vor 2 Wochen schon via Facetime kennengelernt und sie waren, wie Amelie es erwartet hatte, richtig aus dem Häuschen. Selbst auf die Entfernung konnte man eine Herzlichkeit spüren und ich freute mich sie endlich nach dem Spiel zu treffen.
Gegen Nachmittag verabschiedete ich mich von Amelie, da wir den Abend vor dem letzten Spiel mit der Mannschaft im Hotel verbrachten.
„Mach mich stolz und hol dir die Schale, mein Schatz!", sagte sie und zog mich in einen leidenschaftlichen Kuss. Hoffentlich der letzte Kuss als Nicht-Meister.

Am nächsten Tag war ich wahnsinnig aufgeregt, gleichzeitig lag über dem ganzen Tag ein bisschen Wehmut. Es war für einige das letzte Heimspiel mit dem FC Bayern und besonders für Arjen und Franck, die so viel für den Verein geleistet haben, sollte das besonders emotional werden. Wie zu erwarten flossen bereits vor dem Spiel einige Tränen auch beim gesamten Team und dies wurde nicht weniger als es an die offizielle Verabschiedung ging.
Auch Mats wurde verabschiedet und ich staune nicht gerade glücklich als ausgerechnet Amelie das an ihn Geschenk überreichte. Ich hatte mich schon die letzten Wochen gewundert was mit meiner Strafe war. Sie wusste wie sehr sie mich damit reizte und sie genoss es in vollen Zügen. Zur Krönung gab es noch einen dicken Schmatzer auf die Backe. Gut dies machte sie bei den anderen auch, aber der bei Mats dauerte mindestens zwei Sekunden länger!
Aber auch bei ihr flossen die Tränen und deswegen konnte ich nicht böse sein. Stück für Stück verlor sie ein Teil dieser Familie mit denen Sie durch Höhen und Tiefen gegangen war. Zwar kommen und gehen im Profigeschäft viele Spieler aber einige waren schon so lange hier, dass es unglaublich schwer für sie war. Umso wichtiger war es heute die Meisterschaft für alle klar zu machen und im Besten Falle auch noch den Pokal zu holen.

Wir fertigten die Frankfurter mit 5:1 ab und Arjen und Franck schossen nach ihren Einwechslungen auch noch ein Tor. Besser konnte es in einem Drehbuch nicht stehen. Dass ich verletzt runter musste war zwar ein fader Beigeschmack aber die anschließende Meisterfeier auf dem Platz ließ das alles vergessen. Wir hatten es geschafft und endlich die Schale in die Höhe zu strecken war ein Gefühl, dass sich in mir einbrannte und ich nie wieder vergessen wollte. Amelie gratulierte mir natürlich auch, zwar nur mit einer Umarmung aber bei der internen Meisterfeier zu späterer Stunde konnten wir ungezwungener miteinander umgehen.

Nach unzähligen Fotos, zu viel Weißbier überall und der notwendigen Dusche ging es für uns mit dem Bus zum Nockerberg wo auch wieder ein paar Fans mit uns feierten, ehe es dann wirklich noch eine intimere Party wurde. Wenn man bei der Anzahl noch über intimer sprechen konnte. Aber endlich konnte ich Amelie und ihre Familie so begrüßen wie ich es wollte. Der erste Kuss als frisch gebackener Meister! Und es fühlte sich einfach nur geil an.
„Ich bin so stolz auf dich mein Schatz. Auch wenn es nicht für 90 Minuten gereicht hat!" nuschelte sie in den Kuss und auch Alfred, Monika und Tobias freuten sich mit mir. Besonders Amelies Mama hatte ich sofort ins Herz geschlossen. Aber das lag wahrscheinlich einfach an Mütter mit Namen Monika.

POV Amelie

Mittlerweile hatte ich jedes Gefühl was es gab durchlebt und am Ende war da einfach nur Stolz, Dankbarkeit und Liebe. Stolz wie Leon sich in seinem ersten Jahr durchgebissen hatte und seine erste Meisterschaft einfahren konnte. Dankbarkeit für so viele Momente mit den ganzen Jungs und Liebe für diesen ganzen Verein, meine Freunde und meine Familie. Die verstand sich hervorragend mit Leon und ich ihn auch mit ruhigen Gewissen alleine lassen.
Ich wollte den Abend nutzen mich mit denen zu unterhalten die uns leider verlassen sollten. Vor allem Franck und Arjen ziehen zu lassen war für uns alle nicht einfach. Mir kam Thomas Satz in Erinnerung und auch hier endete nach dem Pokalfinale eine Ära und mir wurde bewusst, dass eine ganze Generation dabei war sich zu verabschieden.
Wir machten ein paar Erinnerungsfotos zusammen und auch mit Mats unterhielt ich mich im Anschluss noch etwas.

„Amelie ich will dir sagen, dass ich mich sehr für Leon und für dich freue, auch wenn ich vielleicht am Anfang etwas skeptisch war. Ich weiß was du dir damals geschworen hast und auch heute kann ich nur sagen, dass es mir leidtut. Ich wünsche euch beiden wirklich das allerbeste und ich bin dir so dankbar, dass wir über all die Jahre Freunde geworden sind. Wäre das nicht so gewesen, wäre ich vielleicht nicht nochmal hierher gewechselt!"
Dass Mats sich heute nochmal so öffnen konnte, verpasste mir einen Klos im Hals und auch wenn ich Leons Blicke deutlich spürte so waren die Tränen nicht aufzuhalten. Mats nahm ich einfach in den Arm und für den Moment fühlte sich es sich einfach richtig an das hier so enden zu lassen.
„Das ist das Schönste was du je zu mir gesagt hast und ich hoffe wir bleiben auch in Zukunft in Kontakt auch wenn ich nicht glücklich bin dich wieder in schwarz-gelb sehen zu müssen!
„Naja da Cathy erstmal nicht mitkommt werde ich wohl öfter hier sein als deinem Schatz lieber ist. Begeistert schaut er ja nicht aus, der Gute!",, scherzte Mats.
Tatsächlich konnte ich auch aus der Entfernung deutlich sehen wie sich Leon immer mehr anspannte aber ich wusste mir auch in dieser Situation zu helfen. Mats ging wieder zurück in die Menge und ich überlegte kurz meinen Plan zu ändern aber ich dann zückte ich doch mein Telefon

AS: Schatz. Weißt du eigentlich wie heiß du aussiehst, wenn du wütend bist? Aber noch viel heißer war der glückliche Leon, der stolze Leon der die Meisterschaft gewonnen hat. Ich würde heute Nacht viel lieber von diesem Leon um den Verstand gevögelt werden 😉

Sofort nach dem Absenden beobachtete ich Leon, der ebenfalls sein Handy zückte und sich an seinem Getränk verschluckte. Er funkelte mich an und machte sich grinsend ans schreiben,

LG: Bist du dir sicher, dass du nicht lieber den wütenden Leon willst? Der kann Sachen mit dir machen von denen du nicht mal zu träumen wagst?

AS: Vielleicht sollte ich dich dann noch wütender machen und mit Mats ein Tänzchen wagen....Würde mich ja schon interessieren was noch so alles in dir steckt!

LG: Oh Baby wenn du wüsstest aber ich will mal nicht so sein. Du bekommst das komplette Paket auch mit dem Meister-Leon. Ich würde ja gerne mit dir tanzen um dir einen kleinen Vorgeschmack zu geben aber das lässt mein Oberschenkel nicht zu. Komm lieber wieder her.

AS: Ach ja dein Oberschenkel. Dann gehen aber gewisse Aktiväten auch nicht. Tut mir ja fast mehr leid wie dir. Ich tanze dafür mit den Mädels. Du kannst ja zusehen. Bis später. Ich liebe dich.

Wir genossen diese Art von Kommunikation. Wann immer sich die Gelegenheit ergab, wenn wir in Gesellschaft warten, nutzen wir das. Und Leons Gesichtsausdruck nach zu urteilen war auch er wieder glücklich.

Einige Stunde, viel Alkohol und schmerzenden Füßen später kamen wir endlich zuhause an. Meine Familie war schon um einiges eher gegangen und schlief vermutlich schon eine Etage höher und auch Leon und ich fielen todmüde ins Bett. Heute gingen bedauerlicherweise keine erotischen Träume mehr in Erfüllung. Was meinen Albtraum in dieser Nacht allerdings betraf so konnte ich nur beten, dass dieser nie wahr wurde.

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Einen kleinen Cliffhanger zum Sonntagabend. Dafür mal wieder mit Bild.

Wünsche euch allen einen schönen Wochenstart.