Kapitel 53

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Lerne aus der Vergangenheit aber mach sie nicht zu deiner Gegenwart


POV Leon

Ich schrie auch immer gleich hier, wenn es um die Verteilung der Arschkarten ging. Natürlich war es auf dem Platz immer anders und Mats wusste das, trotzdem fühlte ich mich mies, weil ich mich so über das Eigentor gefreut hatte. So mies, dass wie von selbst eine Einladung zum Frühstück aus meinem Mund kam. Frühstück mit der Familie Hummels. Na das konnte was werden.
Bist du dir wirklich sicher, hatte mich Amelie gefühlt einhundertmal gefragt aber ein Goretzka sagte nicht ab auch wenn ich bei der Einladung vielleicht wirklich lieber zuerst gedacht hätte. Zumal es für Amelie glaub ich gar nicht so einfach war wie sie vorgab. Mit Mats und Cathy an einem Tisch, über was sollten sie reden. Über das Dreiecksdrama damals? Ja sicher Leon, absolut unwahrscheinlich. Ich wagte also noch einen letzten Versuch und hoffte wirklich, dass er gelingen würde.

„Schatz möchtest du wirklich mit Cathy an einem Tisch sitzen. Ich meine sie hat dir damals deinen Mann weggenommen also ich weiß ja nicht. Und wenn es stimmt was Mats sagt, dann findet sie es nicht schlecht mehrgleisig zu fahren. Am Ende wickelt sie mich noch um den Finger. Also nicht dass ich das möchte aber wer weiß was die einem in stillen Momenten verabreicht!"
„Leon? Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Könnte gut möglich sein, denn ich habe dich um den Finger gewickelt ohne groß was zu tun. Naja am Ende nehme ich dann einfach Mats wieder zurück!", sagte meine Freundin und die Ironie war deutlich zu hören. Sehr witzig. Veraschen konnte ich mich auch ganz gut allein.
„Nein Leon mal ehrlich. Ich saß mit Cathy oft genug am Tisch, wenn Länderspiele waren und in Brasilien waren wir 4 Wochen zusammen. Naja gut nicht ich mit ihr aber das ein oder andere Gespräch hat stattgefunden und ich habe die Vergangenheit schon lange ruhen lassen und die beiden offenbar auch sonst hätten sie ja wohl nicht zugesagt. Und ein Leon Goretzka teile ich sowieso nicht also ich pass schon auf dich auf, Kleiner!"

Kleiner? Ja ok sie zog mich schonmal damit auf, dass ich Jünger war als sie aber Kleiner? Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir noch knapp 30 Minuten hatten.
„Ich geb dir gleich Kleiner!", sagte ich, packte sie und positionierte sie so auf den Küchentisch, dass sie kaum Chancen hatte wegzukommen. Dennoch schaffte sie es sich selbst ihre Hose und ihren Slip auszuziehen. Verdammt sie verlor auch nie Zeit. Schlagartig wurde aus Kleiner in Großer und nachdem auch ich mich auszogen hatte, drang ich mit einem kurzen aber heftigen Stoß in sie ein, dass die laut meinen Namen schrie. Ich gab uns ein paar Sekunden um uns einander zu gewöhnen aber ich wollte sie, ich brauchte sie und auch sie gab mir mit einer kleinen Bewegung zu verstehen, dass es ihr nicht anders ging. Es war kurz aber es war geil. Völlig fertig sackte ich auf ihr zusammen, nachdem uns beide ein enormer Orgasmus überrollt hatte. Amelie hatte große Mühe sich auf den Beinen zu halten und auch ich musste mich kurz sammeln. Sammeln war allerdings kaum möglich, denn in 15 Minuten kamen schon die drei Hummels und es musste jetzt nicht unbedingt auffallen, wie heiß es hier gerade war.

Kurz frisch gemacht, umgezogen und ein paar letzte Handgriffe, klingelte es auch pünktlich an der Türe. Keine Ahnung warum aber Amelie würde mit einem Schlag völlig nervös und zerdrückte mir fast meine Hand. Aber für einen Rückzug war es jetzt zu spät. Ein kurzer beruhigender Kuss auf die Stirn meinerseits und schon öffnete ich die Tür. Völlig unpassend kam mir nur ein Satz in den Sinn.
„Mögen die Spiele beginnen!"


POV Mats

Als ich Cathy von Leons Einladung erzählt hatte, war die natürlich mehr als verwundert, aber ich konnte ihr ja schlecht von meinen Verdacht erzählen und dass ich ausgerechnet meine Ex auf sie angesetzt hatte. Aber nachdem wir uns alle vor der Weltmeisterschaft in Brasilien lange ausgesprochen hatten und Amelie und sie keine offensichtlichen Probleme miteinander hatten, stimmte sie erstmal zu. Ich allerdings fragte mich, was dieses Frühstück bringen sollte und wollte ich überhaupt wissen ob ich mit meiner Vermutung recht hatte? Die Möglichkeit meinem Verdacht auf den Grund zu gehen wurde mir jedoch kurz vor Schluss durch meine Frau selbst genommen. Wie so oft in letzter Zeit hatte sie angeblich Migräne aber sie bestand darauf, dass ich mit Ludwig alleine zu Amelie und Leon fahren sollte. Ich war kein 24 Stunden in München und sie wollte keine Zeit mit mir verbringen. Was sollte das? Allerdings hatte es kaum Sinn mit ihr darüber zu diskutieren, also packte ich meinen Sohn und machte mich auf den Weg.

Leon machte uns ziemlich schnell und überraschend freundlich die Türe auf. Amelie schien nervös, was in Anbetracht, dass ihr Ex mit seinem Sohn zu Besuch kam mehr als verständlich war. Die Situation war komisch und der kurze Augenblick des Schweigens war verdammt unangenehm. Es war dann aber Amelie die, weil sie Ludwig freudig begrüßte, die Stimmung etwas auflockerte.
„Wo ist deine Frau?", fragte mich Leon nach kurzer Zeit. Ja wo war meine Frau? Angeblich ja noch Zuhause aber ob das so stimmte.
„Die hat Migräne!" sagte ich nur. „Aber ich wollte trotzdem kommen. Sie braucht dann ja immer Ruhe. Ich hoffe das ist in Ordnung?"
„Natürlich ist da in Ordnung. Aber du glaubst nicht, dass sie zuhause ist, oder?" kam es direkt von Amelie und sprach damit meine Gedanken aus.
"Nein ich glaube das nicht aber was will ich machen? Ihr nachspionieren?"
„Warum nicht. Es gibt doch mittlerweile Apps wo du den Standort verfolgen kannst?", sagte Leon mit voller Überzeugung während Amelie und ich uns überrascht ansahen.
„Also nicht das ich das machen würde, aber naja in der Not....!", legte er nach.
„So so in der Not, ja? Goretzka ich muss mir doch keine Sorgen machen oder?"

Amelie bemühte sich es nicht ganz so ernst zu nehmen aber man konnte ihr ansehen, dass sich kleine Zornesfalten auf ihrer Stirn gebildet hatten.
„Wie wäre es, wenn wir erstmal in Ruhe frühstücken und dann überlegen wir uns was!", meinte Leon um die Gemüter etwas zu beruhigen und vom Thema abzulenken.
Dies funktionierte vor allem in der ersten halben Stunde, weil Leon sich ununterbrochen mit meinem Sohn beschäftigte, was Amelie das ein oder andere Lächeln aufs Gesicht zauberte.

„Also Mats, was willst du jetzt machen? Vor allem wie soll ich dir genau helfen? Ich kann mich schlecht mit Cathy treffen und sie auf das Thema ansprechen!", fragte Amelie nachdem wir mit dem Frühstück fertig waren und ich ihr beim Aufräumen half, da Ludwig und Leon kaum zu trennen waren.
„Ich habe selbst keine Ahnung. Ihr nachspionieren das kann ich nicht. Vielleicht sollte ich einfach mit ihr sprechen. Aber was hatte ich auch erwartet? Ich wieder in Dortmund und sie in München. Auf Dauer macht das ja keinen Sinn!"
„Mats darf ich dir eine ehrliche Frage stellen und du bist nicht sauer?"
Ich nickte nur und was Amelie dann aussprach war im Grunde genau das was ich mich noch nicht zu sagen getraut hatte.
„Kann es sein, dass es vorher schon gekriselt hatte und du jetzt nur einen Grund suchst um es zu beenden und deshalb in manches zu viel interpretierst?"

Sicher hatte sie Recht und ich hatte keine Ahnung wieso aber plötzlich kamen Gedanken auf, die ich nicht haben sollte.
„Ich glaube, da braucht jemand eine frische Windel!" unterbrach mich Leon aus meinen Gedanken und drückte mir meinen quengelnden Sohn ihn die Arme.
Während ich mich meinen väterlichen Aufgaben widmete musste ich die Leon und Amelie immer wieder beobachten. Sie waren glücklich und das nach einem Drama, was nicht viele ausgehalten hätten. Es versetzte mir jedoch einen kleinen Stich, weil ich das auch wollte. Ich wollte auch glücklich sein. Aber konnte ich das so noch? Meine Familie war einfach zu weit weg und anders wie damals war ich mir nicht mehr sicher ob ich zumindest meine Frau wieder in Dortmund haben wollte.

Wir unterhielten uns noch eine Weile und beide gaben mir den Rat offen mit Cathy zu sprechen und um zu überlegen wie es weitergehen soll. Amelie würde trotzdem ein Auge auf sie haben, so weit dies möglich war und das beruhigte mich etwas. Nachdem ich es endlich geschafft hatte, den protestierenden Ludwig von Leon wegzubekommen, begleitete mich Amelie noch zu Türe.
Wieder kam mir ein Gedanke und diesmal schaffte ich es nicht diesen in meinem Kopf zu lassen.„Amelie vielleicht habe ich bei dir damals einen großen Fehler gemacht!"

Can't help falling in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt