"Ich weiß nicht wo sie ist!", rief Ivy. Ich blieb stehen. Wie eingefroren blockierte ich den Gang. Was zur Hölle!?"Du wohnst seit fast einem Jahr mit ihr zusammen. Du musst wissen wo sie ist.", schrie eine nur allzu bekannte Stimme zurück.
"Woher willst du wissen das sie gestern bei mir war?" Ein lautes Lachen Schall durch den Gang.
"Gestern, der Typ mit dem du getanzt hast, der war von mir." Ich erinnerte mich schwach an den leger gekleideten Mann. Kein Wunder das er da nicht herein gepasst hat. Er ist von Anfang an aufgefallen. Er hätte vorsichtiger sein müssen.
"Ja und?"
"Er hat gesehen wie dieser Bruce mit ihr gesprochen hat und ihr später nach ist als sie von dieser ach so tollen Feier abgehauen ist."
"Und was hat das mit mir zu tun? Woher soll ich wissen wo sie sich jetzt aufhält? Abgesehen davon, dass ich es dir nicht sagen würde."
Ich hörte es klatschen und zuckte zusammen. Schnell wollte ich ins Apartment stürzen und Ivy helfen, doch da bewegte sich schon der Türknauf. Noch schneller wich ich zurück und schlüpfte mit einem Schwung ins Treppenhaus, die Tür leicht angelehnt. Keine Sekunde zu früh, denn sofort öffnete sich die Tür und durch den Spalt den ich offen gelassen hatte sah ich wie Jack aus dem Zimmer trat. Hinter ihm zwei Schlägertypen. Mein Herz schlug mir bis tum Hals als er nur knapp an mir vorbei lief und mit dem Fahrstuhl nach unten fuhr. Sofort, nachdem sich die Fahrstuhltüren geschlossen hatten, rannte ich aus dem Treppenhaus auf das Apartment zu und schloss schnell die Tür auf. Hastig suchte ich nach Ivy und fand sie in der Küche auf dem Boden, weinend."Red!", sagte ich leise und ging tapsend auf sie zu. Erschrocken schaute sie hinauf zu mir und als sie realisierte dass ich das war hörte sie auf zu weinen. Ich setzte mich neben sie und lehnte mich mit dem Rücken an der Theke an.
"Ist alles okay?", fragte sie mich leise.
"Das würde ich dich gerne fragen. Ich habe Jack aus der Wohnung kommen sehen."
"Ha..Hat er dich gesehen!?", fragte sie panisch. Ich schüttelte den Kopf.
"Ich habe mich im Treppenhaus versteckt." Langsam schaute ich mir ihr Gesicht an. Ich strich über ihre rote, schmerzende Wange. Ihre Lippe war blutig.
"Das tut mir so leid!""Es ist doch nicht deine Schuld!"
"Aber ich hätte dir helfen können."
"Wie denn? Du kommst rein und wirst auch von ihm verprügelt?" Sie wurde sauer.
"Das würde er nie tun! Er liebt mich."
"So sehr das er dich in die Luft schießt? Schätzchen er hat dich mit einer Rakete in die Luft gejagt. Er wollte dich tot haben. Dich nicht mehr sehen. Nie mehr. Und nachdem er dich weggeschossen hat, hatte er auch angenommen dass er das geschafft hat, nur ich weiß nicht wie er herausgefunden hat das du lebst. Klar, er hat Spione auf mich angesetzt aber irgendwo her muss er das ja gewusst haben dass du noch lebst. Das du bei mir lebst."
"Genau!", riei ich aus.
"Vielleicht wollte er mich garnicht töten. Vielleicht wusste er schon von vorne herein dass ich nicht sterbe und weiß deshalb das ich noch lebe.""Harley er hat dich mit einer Rakete Richtung Weltall katapultiert. Er wollte dich tot sehen!!", wieder wurde sie lauter.
"Aber...."
"Nein Harley! Dieser Kerl hat dich um seine dreckigen Finger gewickelt und dich ohne zu Zögern für seine eigenen Pläne eingesetzt, nur um dich dann abzuschieben. Dich an eine verdammte Rakete gekettet. Eine verdammte Rakete!!!", unterbrach sie mich forsch und stand auf.
"I..Ich glaube es wäre besser für uns beide wenn ich ausziehe.", kam es auf einmal über meine Lippen. Ich wusste noch nicht einmal warum ich es laut ausgesprochen hatte.
"Was?", ihre verheulten Augen trafen fragend auf mich.
"Es könnte sein das er wieder kommt. und so lange er Spione hat die für ihn rumschnüffeln will ich mich von dir fern halten. Ich will nicht das du wieder verletzt wirst wegen mir."
"A..aber Harley...."
"Red, es ist das beste für uns beide wenn ich nicht weiter hier bin. Nicht in deiner Nähe wo Jack... wo er mich sehen kann und dir wieder auflungert."Ich stand auf und ging in das Schlafzimmer welches wir uns das Jahr lang geteilt hatten, in welchem wir so viele Sachen erlebt hatten. Pizzawettessen zum Beispiel. Filmabende, lange Nachtgespräche, die einsamen Nächte die wir kuschelnd da gelegen hatten oder auch meine ersten einsamen Nächte in denen ich Jack nachgetrauert hatte und sie sich zu mir gesetzt oder gelegt hatte um mich zu beruhigen.
"Das kannst du nicht machen!" Ivy rannte hinter mir her.
"Doch. Ich lasse mich auch nicht von dir umstimmen. Ich komme natürlich zu dir zurück wenn ich das mit Jack geklärt habe. Dann haben wir nichts mehr zu befürchten. "
"Dann wird er dich aber schlagen. Harley ich möchte das du hier bleibst. Ich will dich beschützen."
"So wie du gestern auf mich acht gegeben hast?", fragte ich und wusste in dem Moment in dem ich es ausgesprochen hatte das es falsch war so gemein zu ihr zu sein.
"Ich...", stotterte Ivy.
"Du bist doch abgehauen mit diesem Bruce.""Er ist mir nach als ich betrunken von der Feier weggegangen bin."
"Wieso steigst du auch bei ihm ein? Ich hätte dich auch nach Hause gebracht. Weist du überhaupt wer er ist?"
"Wer? Der Typ? Natürlich weiß ich wie er heißt. Bruce."
"So weit war ich auch. Ach egal....ich will nicht das du gehst."
"Aber ich muss.", ich zog meine Tasche unter dem Bett hervor und packte das nötigste ein.
"Das wird doch nichts bringen." Ich schloss den Reißverschluss. Mein Handy und Schlüssel nahm ich ebenfalls.
"Doch. Ich werde mich in einem Motel niederlassen und mich melden wenn es was neues gibt." Ich ging zur Tür und schaute nochmal zurück. Ivy war sichtlich traurig. Ihre Hand am dem anderen Arm, ihr Kopf gesenkt. Die Tasche glitt von meiner Schulter und ich ging zu ihr. Die Umarmung war fest und voller Freundschaft und Liebe.
"Ich werde dich vermissen.", flüsterte sie leise in mein Ohr."Ich dich auch.", erwiderte ich flüsternd. Langsam lösten sich unsere Arme von dem Körper des anderen und ich nahm die Tasche in meine Hand. Ich schaute noch einmal zurück bevor ich durch die Tür ging und sie hinter mir schloss. Tränen liefen über meine heißen Wangen als ich den Gang entlang ging.
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Jokers Love
RomanceHarley Quinn kannte den mysteriösen und verrückten Mann (mit den Narben) nicht. Auch nicht als er ihr seinen Namen verriet. Sie wollte ihn näher kennenlernen und lässt sich auf den durchgedrehten und etwas wahnsinnigen Mann ein, den sie langsam zu...