Chapter 1

2.6K 71 1
                                    

„Glaubst du damit kannst du mich einschüchtern?", fragte ich blutspuckend und überlegend lachend, obwohl ich diejenige war die an einem Stuhl gefesselt war. Meine Handgelenke und Fußgelenke waren jeweils an der Stuhllehne und an den Stuhlbeinen mit dicken Seilen befestigt.

„Nein, aber ich will dich ja auch nicht einschüchtern sondern dir Schmerzen zufügen!", entgegnete mir der Typ und schwang sein ca.15cm langes Messer. Ich starrte ihn an, sagte aber nichts mehr. Er kam auf mich zu und legte das Messer auf die nackte Haut meines rechten Arms. Doch er hatte nicht darauf geachtet das ich mich aus meinen Fußfesseln befreit hatte und so umschlang ich seine Beine zog ihn zu Boden und trat auf ihn ein, weshalb er sein Messer verlor. Sofort wich er aus und hob sein Messer vom Boden auf.

„Du scheiß Schlampe!", maulte er und wischte sich das Blut von seiner aufgeplatzten Lippe.

„Jetzt wirst du zu spüren bekommen was Schmerz bedeutet!", schrie er fast und kam mit erhobenem Messer auf mich zu. Ich machte mich auf den Schmerz gefasst als plötzlich jemand an der Stahltür klopfte. Genervt drehte er sich um, legte das Messer beiseite und ging zur Tür um sie zu öffnen. Er öffnete sie und er fragte wütend:

„Wer bist du? Was willst du?" Ich konnte nichts verstehen und urplötzlich spritze dickflüssiges Blut durch die Luft. Erschrocken zuckte ich zusammen als der noch warme Leichnam von dem Typen dumpf vor mir auf dem Boden aufkam. Sofort bildete sich eine Blutlache um seinen leblosen Körper. Ich riss an meinen Handfesseln, doch sie wollten sich einfach nicht lockern. Ich riss mir dadurch die Handgelenke auf und Blut lief daran herunter. Hinter dem Leichnam erschien eine Person und ich verharrte in meiner Bewegung. So angekettet konnte ich mich nicht wehren. Die Gestalt kam näher und ich schaute sie mir genau an. Es war ein hochgewachsener Mann mit etwa 5cm langen Narben an den Mundwinkeln. Sein komplettes Gesicht war weiß geschminkt und seine Narben waren mit rot überdeckt, so dass es aussah wie ein breites Grinsen. Seine Augen waren grün mit dunkelgrünen Rändern und seine fingerlangen Haare waren in einem matt-grün gefärbt. Er trug ein blaues Hemd mit komisch aussehendem Muster und dazu eine Krawatte die ein Muster aus hellem und dunklem Grün hatte. Darüber trug er eine grüne Weste und darüber ein blaues Sakko. Über allem trug er einen offenen purpurnen Mantel und dazu einen passende purpurne Hose. Er hielt ein Messer in seiner ebenfalls zum Outfit passendem purpurnen behandschuhten Hand und kam damit auf mich zu. Wieder versuchte ich mich zu befreien, doch das verschlimmerte nur die aufgefetzten Handgelenke. Dunkles Blut floss an der Stuhllehne herab und ich schaute mich verzweifelt mit den Augen um.

„Ruhig!", sagte die Gestalt in einer Stimme die ich gar nicht erwartet hätte. Sie war ruhig und angenehm.

„Wenn ich dir wehtun wollte hätte ich es schon längst getan!"

„Wie beruhigend...", flüsterte ich und er grinste, was sein aufs Gesicht gemalte Grinsen nur noch breiter erscheinen ließ. Mit seinem Messer schnitt er die Seile durch und befreite mich. Sofort trat ich ihn weg, sprang an ihm vorbei und schnappte mir das Messer welches der Typ beiseitegelegt hatte. Mit dem Messer auf den Unbekannten gerichtet ging ich Schritt für Schritt auf die offene Tür zu. Er grinste immer noch.

„Komm mir bloß nicht näher!", drohte ich und er hob abwehrend die Hände.

„Habe ich nicht vor. Geh ruhig. Draußen warten ein paar Wachen auf dich."

„Gehörst du etwa auch zu dehnen?"

„Mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht!", versicherte er mir. Ich schritt weiter auf die Tür zu und schlüpfe hindurch. Dann fing ich an zu rennen. Ich rannte um die ein oder andere Ecke als ich plötzlich gegen was Hartes rannte. Mir wurde schwindelig ich drehte mich um und wollte wegrennen, doch meine Beine gaben nach und das letzte was ich sah war die Gestalt die auf mich zu kam. Dann wurde ich Ohnmächtig.

Ruckartig wurde ich wach, riss meine Augen auf und schreckte hoch, alles tat mir weh und ich zuckte wieder zusammen. Langsam schaute ich mich um. Der Raum war dunkel und ich erkannte kaum etwas. Was ich erkannte, war das in dunklen Tönen gehaltene Bett, dunkle Vorhänge und einen einzelnen dunklen Teppich mitten im Raum auf dem Boden. Meine zerrissene Kleidung lag zusammengeknüllt in der Ecke. Als ich an mir herunterschaute sah ich nur noch meine Unterwäsche. Ich wickelte mir sofort die dreckige Decke um meinen halbnackten Körper, als die Tür offen ging. In der Tür stand die Gestalt die mich „gerettet" hat.

„W..wer bist du?", fragte ich verwirrt und rückte im Bett etwas zurück, sodass ich grade an der Wand saß.

„Du kennst mich nicht? Gut dann will ich dir mal meine Person erklären. Ich bin der Joker. Ich werde so genannt, nenne mich selber so und trage den Namen schon so lange ich denken kann und das ist auch gut so. Ich streue Chaos, streue Verwirrung, streue Missvertrauen über Gotham."

„Jaahhh..ookay...und wieso hast du mich gerettet?", fragte ich und starrte ihn an als er näher an das Bett kam.

„Und was noch viel wichtiger ist: wieso habe ich keine Kleidung mehr an?"

„Also zu deiner Bekleidung muss ich sagen das sie dreckig, verschmutzt, mit Blut bespritzt und zerrissen war. Und als nächstes muss ich sagen das ich dich nicht wirklich gerettet habe. Ich habe eigentlich nur meine eigenen Ziele verfolgt und habe dich zufällig getroffen. Nachdem du dann weggerannt bist und direkt in die Arme der Wachen gelaufen bist, Ohnmächtig wurdest und schutzlos dalagst, hatte ich die Wahl. Lasse ich dort liegen und überlasse dich den dreckigen Fingern dieser widerlichen Bande oder nehme ich dich mit und rette dich somit!? Da fiel mir die Entscheidung leicht und so liegst du jetzt hier...unbekleidet...aber ich habe schon eine Auswahl an neuer Kleidung die deiner vorrigen änlich ist und die du dir aussuchen kannst wenn du duschen warst!", beendete er seinen Satz und ich starrte ihn immer noch an.

„Soso na dann wüsste ich gerne wo ich mich hier duschen kann!", verlangte ich von ihm zu wissen und stand langsam, mit der Decke um mein Leib geklemmt, auf.

„Hier lang.", sagte er und zeigte auf einen Gang. Ich folge ihm und schaute mich genau um. Ich merkte schnell dass ich mich in einem großen, etwas heruntergekommenen Haus befand. Endlich am Badezimmer angekommen zeigte er mir die Handtücher und die riesige Wahl an Kleidung. Dann verschwand er. Vorsichtshalber schloss ich die Tür ab und ließ die Decke von meinem Körper gleiten. Ich zog meine Unterwäsche aus und stieg unter die Dusche. Erschrocken quietschte ich auf, als das kalte Wasser meine nackte Haut berührte.

Jokers POV

Sie war das Hübscheste was ich je gesehen hatte. Langsam schlich ich durch das Haus das ich ohne Erlaubnis bewohnte. Ich wusste nicht wer die Vorbesitzer waren nicht mal wann hier das letzte Mal jemand gewohnt hat. Plötzlich hörte ich ein quietschen aus dem Badezimmer. Sie hat anscheinend sofort das Wasser an gemacht als sie drunter stand. Ich hätte ihr vielleicht erklären sollen dass sie das Wasser immer erst ein paar Minuten laufen lassen muss, bevor sie sich drunter stellte. Die Wasserleitungen sind alt...sehr alt. Ich wusste nicht wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll. Eigentlich wäre jetzt schon alle weggerannt, wegen der Narben...wegen meinem bemalten Gesicht, wegen meinem Aussehen. Aber sie war etwas Besonderes. Sie war wie ich. Das merkte ich. Genauso verrückt, wahnsinnig. Das konnte ich spüren. Ich setzte sich ins Wohnzimmer in den großen abgesessenen Sessel den ich so liebte und versank darin. Dann schlief ich unbewusst ein, denn ich war erschöpft, sehr erschöpft.

Quinns POV

Nachdem ich mir meine blonden Haare gewaschen hatte und abgespült hatte stieg ich aus der Dusche und trocknete mich ab. Mit einem Handtuch band ich um meine Haare auf meinem Kopf eine Art Turban und mit dem anderen trocknete ich meine nasse Haut ab. Danach zog ich mir neue Unterwäsche an, nachdem ich die richtige Größe ausgesucht hatte. Dann ging es an die anderen Klamotten. Mir gefielen besonders die rot-schwarz Kombinationen wie ich sie schon vorher getragrn hatte. Als Oberteil nahm ich mir ein bauchfreies Top das mit Schnallen um die Taille gebunden wurde. Am Brustbereich war die eine Seite schwarz und die andere rot. Der Stoff unter den Schnallen war durchgehend rot. Dazu zog ich die passende Hose an. Dies war eine Röhrenjeans; rechts schwarz mit 4, in einem Rechteck zusammengestellten, Karos. Das gleiche auf der linken Seite, nur mit vertauschten Farben. Darüber zog ich passende Stiefel, die bis über die Knie gingen. Rechts rot, links schwarz. Dazu zog ich noch passende Handschuhe an. Diese reichten mir über die Ellenbogen und waren rechts an der Hand rot und am Arm schwarz. Andersrum auf der anderen Seite. Dort war der Stoff an der Hand schwarz und der am Arm rot. So angezogen nahm ich das Handtuch von meinem Haare, rubbelte sie damit einigermaßen trocken, kämmte sie und band sie zu zwei Zöpfen zusammen. Vorne ließ ich noch die ein oder andere Haarsträhne raushängen.

Jokers LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt