Kapitel 10

55 10 56
                                    

Den Samstag, oder zumindest den Teil des Samstags, den ich nicht verschlafen hatte - ich war um 12 Uhr langsam aufgestanden - verbrachte ich wie gewohnt

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Den Samstag, oder zumindest den Teil des Samstags, den ich nicht verschlafen hatte - ich war um 12 Uhr langsam aufgestanden - verbrachte ich wie gewohnt. Die anderen hatte, wie versprochen das Wohnzimmer noch in Ordnung gebracht, weshalb ich zunächst in Ruhe Omelett machte und mich dann mit meinem Frühstück an den Tisch setzte und durch meine Nachrichten sah. 

Zu meiner großen Erleichterung hatte Lisa sich nicht gemeldet. Wenn man Julian glauben wollte, dann war sie wohl tatsächlich (unberechtigt) sauer auf mich. Das war mir theoretisch egal. Praktisch hatte ich wenig Lust darauf, dass sie mir am Montag in der Uni eine Szene machte. Dann erwischte ich mich dabei, wie ich auf Serenas Instagram-Account ging und durch ihre Follower suchte, um die Fremde vom Kuss zu finde. Doch ich kam nicht weit, denn Liam setzte sich mit einer Schüssel Müsli zu mir und ich sperrte mein Handy schnell. Das sollte er nicht sehen und ich wollte nichts dazu erklären müssen! 

„Wie geht es Lukas?", fragte ich ihn und schob mir eine weitere Gabel mit Ei in den Mund. 

„Das übliche. Er ist jetzt mit Anna zusammen gezogen. Ihre Beziehung läuft wohl super, die Arbeit läuft gut. Er denkt darüber nach, ihr einen Antrag zu machen!", erklärte mein Bruder unbeeindruckt und kaute sein noch bissfestes Müsli. 

Ich verschluckte mich fast und brachte dann hervor: „Hast du gerade gesagt, dass er sich verloben will?"

Liam schien das ziemlich kalt zu lassen: „Du tust, als hätte ich dir gesagt, dass er einen Welpen getötet hat.", tadelte mich Liam: „Die beiden sind seit acht Jahren zusammen!"

„Ich weiß. Ich habe sie damals verkuppelt, aber....", aber was? Wir waren zu jung? Nein, eigentlich nicht! Theoretisch war Mitte zwanzig ein gutes Alter um sich zu verloben. Es schockte mich doch nur, weil mein Bruder und ich eben noch so weit von diesem Sesshaft werden entfernt waren. 

„Mitte zwanzig ist ein irritierendes Alter.", das war das einzige, was mein Bruder dazu sagte. Oh ja! Die einen verlobten sich, die anderen spielten auf Party dumme Spiele und küssten Frauen, die sie dann nicht mehr aus dem Kopf bekamen! Ich hatte heute Nacht sogar von der Fremden geträumt. Sehr schön geträumt...

„Hmh...", machte ich und aß gedankenverloren weiter. Ich hatte Lukas schon das eine oder andere Mal beneidet, denn wie gesagt: Irgendwann wollte ich genau das, was er hatte. Aber eben noch nicht jetzt. Und das waren die anderen Momente, die, in denen ich ihn so absolut gar nicht beneidete und mich daran erinnerte, dass ich frei war und tun und lassen konnte was ich wollte - was zum Großteil bedeutete, mich auf das Studium zu konzentrieren und belanglose Bettgeschichten zu habe. 

„Kommst du nachher mit zum Training?", wollte Liam wissen. 

„Wann?"

„Heute Abend. Neunzehn oder zwanzig Uhr?", antwortete er mir, sah dabei aber auf sein Handy.  

„Ja klingt gut. Ich muss nur vorher lernen!", stimmte ich zu. Zusammen trainieren machte immerhin mehr Spaß, als wieder alleine ins Fitnessstudio zu fahren. 

Double Trouble in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt