Kapitel 32

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Ich saß an meinem Schreibtisch

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Ich saß an meinem Schreibtisch. Alles in allem war es ein beschissener Tag gewesen! Gestern steckte mir hart in den Knochen und meine Nacht war unruhig gewesen. Jetzt versuchte ich mich einfach im Verdrängen und stürzte mich in ein neues Fallbeispiel, das zwar keine direkte Hausaufgabe war, aber Übung war nie schlecht. Und heute war Ablenkung für mich definitiv auch nicht schlecht! Doch ich kam nicht einmal darüber hinaus, die Situation zu lesen und mir ein passenden Paragrafen zu überlegen, denn es klopfte an meiner Tür. 

Noch bevor ich „Herein" rufen konnte, öffnete sie sich und mein Bruder trat ein. Es gab ein paar ungeschriebene Regeln in diesem Haus und eine davon war definitiv, dass nur abgeschlossene Türen ein Hindernis waren. Deshalb war es ab und an eminent wichtig daran zu denken, die Zimmertür zu verschließen! 

„Was gibt es?", fragte ich grummelnd und legte meinen Stift aus der Hand. Es mag altmodisch sein, doch wenn ich mich auf etwas besonders konzentrieren musste oder wollte, dann schrieb ich mit der Hand anstatt zu tippen. Das half mir dabei, mir Sachen zu merken. 

„Ich wollte mich dafür entschuldigen, dass ich gestern im Schwimmbad so blöd zu dir war.", sagte er und ließ sich auf mein Bett fallen. Ich zog die Augenbrauen zusammen. Nicht, weil er sich auf mein Bett setzte und nun auch noch die Hände hinter sich stemmte, als hätte er vor, länger zu bleiben, sondern eher wegen der Entschuldigung. Es war nicht so, dass ich es nicht zu schätzen wusste, dass er das sagte. Es irritierte mich nur, denn seine Aussage, dass er mich auch zurück lassen würde, hatte mich nicht besonders hart getroffen. 

Ich drehte mich mit meinen Schreibtischstuhl zu ihm um und dann begann Liam zu lachen. „Oh Gott, wenn du das tust, siehst du aus wie Dad.", verkündete er. 

Ich legte den Kopf schief und grummelte: „Ist das ein Kompliment?"

Liam zuckte als Antwort mit den Schultern. Es war schwierig, wenn wir über Dad sprachen. „Weißt du noch, wie er sich damals immer umgedreht hatte, wenn wir in sein Arbeitszimmer gekommen waren und etwas von ihm wollten?"

Natürlich erinnerte ich mich. Dad hatte immer mit dem Rücken zur Tür gesessen, etwas, das ich bis heute irritierend fand. Ich hasste es, meine Tür nicht im Blick zu haben, weshalb mein Schreibtisch so stand, dass ich genau sah, wenn jemand hinein kam. 

„Du hast immer gesagt, dass ich fragen soll, weil er bei mir angeblich eher ja sagen würde.", erinnerte ich ihn. Liam lachte erneut. 

„Ja gut, meine Statistik war wohl nicht so solide", erwiderte er. 

„Was meintest du aus dem Schwimmbad?", erkundigte ich mich und war mir durchaus bewusst, dass ich damit einen radikalen Bruch des Themas vollzog. 

„Ich meine", begann Liam und sah auf seine Fußspitzen hinab, die er weit von sich gestreckt hatte, „Ich hätte nicht so darauf beharren sollen, wo du warst. Du hattest Recht, ich bin zu Ally gegangen und habe sie ohne euch zu fragen, zu uns geholt. Dabei weiß ich, dass ihr ein schwieriges Verhältnis habt." 

Double Trouble in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt