Kapitel 26

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Rouven ging und ließ uns zurück

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Rouven ging und ließ uns zurück. Einen ganz kurzen Augenblick lang hatte ich Sorge, dass die Situation jetzt komisch werden würde. Ich biss mir nervös auf die Unterlippe und Ramses reagierte auf meine veränderte Stimmung. Er hob seinen kleinen Kopf und blickte sich um. Dann streckte er sich und ich stellte ihm seinen Napf wieder vor die Nase. Er trank. 

„Es ist niedlich, wie er da so seelenruhig liegt, als wärst du das wichtigste auf der Welt für ihn! Wie heißt dein Hund?", wollte Julius wissen und betrachtete Ramses, wie dieser das Wasser schlabberte und gefühlt mehr davon in seinem näheren Umfeld verteilte, als trank. 

Ich lachte leicht: „Vielleicht bin ich ja auch genau das für ihn. Er heißt Ramses."
Ich hatte mir damals nicht so viele Gedanken über den Namen gemacht. Ich hatte ein Seminar zur Ägyptiologie besucht und fand den Namen cool. Als ich dann den kleinen Mann im Tierheim gesehen hatte, da wusste ich, dass er mein kleiner Pharao sein würde. Da hatte ich aber nicht darüber nachgedacht, dass andere mich nach seinem Namen fragen würde, ich den Namen durch einen Park brüllen musste oder beim Tierarzt einen verdammten Ramses anmelden müsste. Und das alles für einen West Highland White Terrier, der kaum dreizig Zentimeter groß war. 

Julian lachte auf: „Cooler Name!"

„Ja, lach ruhig!", presste ich zwischen den Zähnen hindurch und blickte ihn finster an. Er wischte sich eine Strähle seiner blonden Haare von der Stirn. 

Dann schüttelte er mit dem Kopf und erklärte: „Nein, sorry. Ich lache nur weil wir, als ich noch ein Kind war, eine Katze hatten, die Cleopatra hieß!" Ich sah Julian genau in die Augen und versuchte, herauszufinden, wie viel Wahrheit in seinen Worten lag. 

Ich wurde nicht schlauer und sagte schlicht: „Nein, du verarschst mich!" Dabei streichelte ich sanft mit den Fingern über Ramses weißes Fell.

„Nein. Als ich klein war, war ich ein riesiger Fan von allem, was mit dem alten Ägypten zu tun hat!", erklärte Julian weiter und betrachtete, wie ich meinen Hund streichelte. 

„Ich nicht. Damals hatte ich fürchterlich Angst vor allem, was mit Tod und Mumien zu tun hatte. Ich erinnere mich noch, das ich mal mit meiner Oma eine Doku über das Mumifizieren gesehen habe", ich lachte kurz, „Gott, danach hatte ich wochenlang Alpträume!"
Ich erinnerte mich noch genau daran, wie ich als Kind neben meiner Oma auf ihrem grob gemusterten, blauen Sofa gesessen hatte und diese Doku mitangesehen hatte. Ich hatte so fürchterliche Angst. Warum ich nichts gesagt hatte, das wusste ich heute auch nicht mehr. Meine Oma hätte sofort etwas anderes angemacht, wenn ich sie darum gebeten hätte. Meine Oma hatte ohnehin alles für mich getan, wann immer sie auf mich aufgepasst hatte. Angefangen mit „Bibi und Tina" gucken bis hin zu Marmeladentoast ohne Rand. Ich hatte meine Oma geliebt. Sie war mein ein und alles, mein großes Vorbild. Und es war immer ihr Traum gewesen, Lehrerin zu werden. 

„Na so eine Doku hätte mir vermutlich auch Angst gemacht! Ich hatte kinderfreundliche Was ist was- Bücher.", versicherte Julian mir lächelnd, „Ein wenig ekelig finde ich das alles heute noch!"

Double Trouble in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt