Auf einer Party gerät Ally an den attraktiven Linus. Doch dieser benimmt sich zusehens komisch - Mal ist er der nette, charmante junge Mann und mal fährt er sie nahezu grundlos an.
Dabei hatte Ally ganz andere Pläne, als sie an die neue Uni wechsel...
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„Juristisch oder moralisch?", fragte ich sie und drängte mein Lachen so weit wie möglich zurück.
„Moralisch!"
„Nein. Er hatte es schon verdient aber es war wohl auch zum Teil meine Schuld, dass er so gehandelt hat", legte ich ihr meine Meinung offen.
Dazu sagte Ally nichts mehr, als müsse sie erst ein wenig nachdenken.
Dann griff ich zu meiner Tasche und zog die brauen Tüte hervor, die ich noch auf dem Campus geholt hatte: „Ich habe noch was", verkündete ich ein wenig zu stolz, als ich die Tüte vor unseren Gesichtern baumeln ließ. Ich konnte Allys Blick noch immer nicht sehen und in diesem Moment würde ich auch nichts dagegen eintauschen wollen, dass ihr Kopf auf meiner Schulter ruhte. Dennoch bildete ich mir ein, dass sie das brauen Etwas mit den Augen verfolgte wie ein Pendel und versuchte zu greifen, was ich da hatte.
„Und zwar?", fragte Ally und hob nun doch ihren Kopf, um mir in die Augen zu sehen. Sie waren groß und dunkel braun, was ihnen etwas so vertrauenswürdiges gab.
Ich zog eine Augenbraue hoch und grinste sie schief an: „Zimtschnecken."
Damit hielt ich ihr die Tüte hin und sie nahm sie an sich. Als wäre sie noch nicht von meiner Aussage überzeugt, öffnete sie diese unter einem lauten Knistern und sah dann hinein. Ein kurzes Lächeln huschte über ihre wunderschönen Lippen, bevor sie mir erklärte: „Linus, du weißt schon, dass ich auch was anderes essen, oder?"
Das hatte sie mir bereits gesagt und natürlich war ich davon überzeugt gewesen. Aber momentan war das noch das Einzige, von dem ich wirklich wusste, dass ich ihr damit eine Freunde machen konnte und das war der einzige Gedanken dahinter gewesen. Schulterzuckend gab ich wieder: „Möglich. Aber bisher weiß ich nur, wie gerne du sie isst. Also habe ich uns welche mitgebracht."
Wir blieben auf der Lichtung und sprachen über Gott und die Welt, bis Ally verkündete, dass sie zur Arbeit müsse. Also brachte ich sie - schweren Herzens - nach Hause, damit sie Ramses absetzen und versorgen konnte. Dann fuhr ich sie in die Innenstadt zum Café.
„Bekommst du das mit deinem Bruder wieder hin?", fragte Ally mich und riss damit eine Wand ein, die ich extra aufgebaut hatte, um genau diese Frage aus meinem Kopf zu verbannen. Sie klang ehrlich besorgt.
„Liam und ich haben alles wieder hinbekommen", sagte ich ehrlich und hoffte, dass sie nicht weiter nachfragen würde, denn einen Plan, wie das funktionieren sollte, den hatte ich nicht.
Sie sah ein wenig verlegen auf ihre Schuhe und biss sich nervös auf die Unterlippe: „Ich wollte nicht, dass das zwischen euch...", doch ich unterbrach sie, bevor sie mehr sagen konnte.
„Das was zwischen Liam und mir ist, ist nicht deine Schuld. Ich bekomme das hin. Er ist mein Bruder, also mach dir bitte keinen Kopf!"
Kurz dachte ich, dass sie noch etwas dazu sagen würde. Doch dann hielten wir vor dem Café und sie sagte stattdessen: „Danke, Linus. Das war ein schöner Vormittag!" und drückte zur Verabschiedung noch mein Knie.