Kapitel 31

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Als ich im Bett lag, war ich hellwach

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Als ich im Bett lag, war ich hellwach. Meine Gedanken rasten. Zuerst ging ich den gesamten Abend noch einmal durch. Ich dachte an Liam, versuchte mich an jede Regung in seinem Gesicht zu erinnern. Ich ging unsere Unterhaltung in meinen Gedanken noch einmal durch. Dann den Moment, in dem ich dachte, dass er mich küssen würde. Was hätte ich dann getan? Ich wusste immer noch nicht, ob ich glücklich oder enttäuscht war, dass er es nicht getan hatte. Ich wusste nur, dass ich Angst davor hatte, dass er es irgendwann täte und ich merken würde, dass es nichts im Vergleich zu diesem verdammten Kuss in diesem verdammten dunklen Raum war. Was war nur los mit mir? 

Schnaubend drehte ich mich auf die Seite und strampelte mein Bein von der Decke frei. Es war viel zu warm! Gott, wo war ich da nur reingeraten? Ich hatte das alles nicht so gewollt. Und wenn ich nicht zu dieser Party gegangen wäre, hätte ich dieses Spiel nicht gespielt und hätte Linus nicht geküsst. Und dann wäre das alles niemals passiert. Ich wäre keinem der beiden Brüder näher gekommen. 

Das brachte mein Gedankenkarussell zu Linus. Ich dachte an die Male, die wir uns erbittert angeschrien hatte. Dann dachte ich an den Kuss (und mein gesamter Körper kribbelte wieder, als hätte ich mich in einen Ameisenhaufen gesetzt) und an diese Situation im Schwimmbad. Klar, dieses Arschloch hatte mich nur reizen, provozieren und verarschen wollen. Er hatte mit mir gespielt, um herauszufinden, wie ich auf ihn reagierte. Doch ich hatte gespürt, dass auch Teile von ihm auf mich reagiert hatte. Hart reagiert hatte. Ich hörte auch noch den kehligen Laut, den er von sich gegeben hatte. Ich hasste ihn! 

Ich drehte mich auf die andere Seite und starrte auf den Wecker. Es war halb drei und ich müsste morgen in die Uni! Jetzt nahmen sie mir auch noch den Schlaf!

Ich hasste Linus wirklich! Aber unsere Körper reagierten aufeinander. Ob es vielleicht einfach an dem heißen Kuss lag? War es nicht möglich, dass es sich in unsere unterbewusste Erinnerung gebrannt hatte und dass wir deshalb so physisch aufeinander reagierten? Ich hatte keine Ahnung von so etwas. Aber irgendwie klang es logisch für mich! So oder so: Mehr würde es mit ihm nicht werden. Liam hatte mir erklärt, wie Linus zu den Frauen war und es passte perfekt zu ihm! Ich würde keine Frau auf seiner langen Liste werden. Ich würde nicht darauf warten, dass er sich für mich änderte und ich seine große Liebe werden würde. 

Was Liam betraf, war ich mir nicht sicher. Es ging für mich alles sehr schnell. Aber er war lustig und ehrlich und nett. Und heiß! Und er hatte immerhin nicht darauf gedrängt, mich zu küssen. Eigentlich hatte er mich nur zum Essen eingeladen und dass er dabei von Anfang an durch flirten gezeigt hatte, was seine Absichten waren, war nichts schlimmes. So lange ich das Tempo bestimmen konnte... Aber insgesamt war das alles nichts, worauf ich nach der Trennung meiner Eltern Lust hatte. 

Irgendwann schlief ich endlich ein. Nicht, weil die Gedanken in meinem Kopf Ruhe gegeben hätten, sondern einfach, weil ich so müde war, dass mein Körper befahl, dass wir schlafen mussten. Aber er fühlte sich am nächsten Morgen, als ich mit meiner morgendlichen Routine fertig war, mich von Ramses verabschiedet hatte und in der Schlange im Bistro der Uni stand, genauso müde an. Mein Kopf dröhnte und meine Gliedmaßen taten weh für Müdigkeit. Gut, vielleicht war auch ein wenig Muskelkater dabei, schließlich hatten Liam und ich uns ziemlich angespornt schnell zu schwimmen. Dennoch, die Müdigkeit lag mir schwer in den Knochen. Und nach der Uni müsste ich noch zur Arbeit und mir die Beine in den Bauch rennen. 

Double Trouble in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt