Auf einer Party gerät Ally an den attraktiven Linus. Doch dieser benimmt sich zusehens komisch - Mal ist er der nette, charmante junge Mann und mal fährt er sie nahezu grundlos an.
Dabei hatte Ally ganz andere Pläne, als sie an die neue Uni wechsel...
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Meine Mutter hatte uns zum Essen eingeladen. Das war theoretisch unheimlich lieb von ihr, doch ich hatte ihr erklärt, dass ich noch mit Ramses raus müsse. Ich konnte mir trotz allem, was da oben im Gästezimmer passiert war, nicht vorstellen, mich jetzt mit meiner Mum, mit meiner Tante und mit meiner Cousine an einen Küchentisch zu setzen und so zu tun, als sei Linus ein Freund. Meine Mum schlug kurz vor, dass Serena ja mit Ramses gehen könne, doch diese sagte resolut nein, sie wolle das auf keinen Fall verpassen. Das wiederum entlocke Linus ein kleines Lachen, das er dann diskret hinter einem Husten versteckte. Es war Tante Amanda, die uns erlöste, indem sie Linus einen Beutel mit zwei geschmierten Brötchen in die Hand drückte und uns einen schönen Spaziergang wünschte.
„Okay," sagte ich und leinte Ramses an. Er freute sich unheimlich und wedelte begeistert mit dem Schwänzchen, dass es nun los nach draußen ginge. „Linus und ich gehen dann jetzt ein Stück spazieren", mit diesen Worten drehte ich mich zu Linus um, der schon in der Tür stand, legte ihm einen Hand auf die Brust und schob ihn aus der Tür heraus.
„Freut mich, Sie kennengelernt zu haben!", rief er noch ins Haus, als ich schon draußen stand „Und vielen lieben Dank für das Essen!", bei diesen Worten hielt er den Beute hoch. Als wir endlich auf der Stufe vor der Tür standen, warf ich sie schnell ins Schloss.
Dann ging er in die Hocke und hielt Ramses eine Hand hin: „Hey du kleiner Pharao.", begrüßte er ihn und zu meiner Überraschung sah Ramses von dem Grashalm auf, den er gerade so interessiert inspiziert hatte, um sich dem für ihn Fremden zu nähern. Eigentlich war er eher skeptisch gegenüber Fremden. Und das war noch ein Euphemismus. Schlimmer als Fremde waren nur Inliner. Vorsichtig schnupperte Ramses an Linus großer (und hübscher) Hand und senkte dann den Kopf. Linus folgte der Einladung und streichelte ihn zwischen den Ohren.
„Okay, du musst mir erklären, was dich dazu gebracht hat einen so ... kleinen und niedlichen Hund Ramses zu nennen!", forderte er mich auf, während er den kleinen, weißen Kopf meines Hundes noch immer kraulte. Er hockte vor mir auf den Boden und sah durch dichte Wimpern ganz kurz zu mir auf. Sein Hauptinteresse galt Ramses. Diese Geste sorgte dafür, dass die Schmetterlinge in meinem Bauch wach wurden und beschlossen, dass es mal wieder Zeit war, meinen ganzen Körper durcheinander zu bringen. Ich hatte nur eine Schwäche, die größer war, als die Wichtigkeit von schönen Händen und die bestand darin, dass ein Mann meinen kleinen Hund so liebevoll behandelte.
Ich musste mich wirklich konzentrieren, um Linus zu antworten: „Ich fand den Namen einfach cool.", erwiderte ich achselzuckend.
Als die beiden fertig waren, gingen wir los. Linus sagte mir, dass er einen schönen Feldweg kenne, der (wenn man die richtige Abbiegung kannte) zu einem kleinen Bach führte. Das klang für mich nach einer schönen Runde und so willigte ich ein, dass er uns durch die Gegen führen durfte. Dabei unterhielten wir uns ziemlich locker über eigentlich alles. Er erzählte von seinem Studium. Er studierte Jura und war nur in der Vorlesung zur Französischen Revolution, da er es als Studium Generale gewählt hatte. Dabei ging es wohl darum im Studium auch einmal in andere Fachrichtungen zu blicken. Ich erzählte ihm, dass ich Lehrerin werden wollte und er fragte mich warum. Es war einfach. Und es war schön. Auf dem Weg saßen wir jeder ein Käse Brötchen, was zwar irgendwie Vibes vom Schulhof damals hatte, aber mein Hunger hatte schnell gesiegt.