Kapitel 41

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Wie kleine Glühwürmchen schwirrten meine Gedanken in meinem Kopf herum

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Wie kleine Glühwürmchen schwirrten meine Gedanken in meinem Kopf herum. Ganz aufgeregt und wirr, als hätte jemand einen Schwarm aufgeschreckt und würde nicht zulassen, dass er sich beruhigt. Ich hatte das Gefühl, dass sich mein Leben völlig auf den Kopf gestellt hat. Innerhalb von nicht mal einem Monat habe ich meine Freunde, mein Zuhause und meinen Vater zurück gelassen! Und als wäre das nicht genug, hatte ich mich dann Hals über Kopf in ein riesiges Chaos gestürzt. 

Ich saß neben meiner Mum, während vor uns im TV Pretty Little Lairs lief. Aber ich bekam nicht wirklich etwas mit. Ich war so mit dem Chaos in meinem Kopf und in meinem Leben beschäftigt, dass es mir zu kompliziert war, noch darüber nachzudenken, wer A war. 

Ich fühlte mich wie gerädert, gehängt und dann wieder zusammengesetzt, nur um noch einmal in einen Brunnen geworfen zu werden! Erst der Kuss mit Liam, der irgendwie so enttäuschend und gleichzeitig so beruhigend gewesen war, weil er eben nicht für so viel Aufregung gesorgt hatte. Aber wollte ich diese Aufregung? 

Dann die Sache mit Linus und Julian! Ein Teil von mir sorgte sich, dass die beiden es vielleicht nicht wieder hinbekommen würden. Das zeigte doch irgendwie, dass mir beide wichtig waren, oder? 

Julian war es. Das wusste ich zu einhundert Prozent! Ich krallte meine Finger in das Kissen, dass auf meinem Schoß lag. Verdammte scheiße! Ich stand so neben mir, wie ich es schon seit Jahren nicht mehr getan hatte. 

Ich sollte wohl ein wenig Abstand gewinnen, um mir klarer zu werden, was ich wollte. Wen ich wollte? Gott, ich hätte nicht eine Sekunde gedacht, dass ich mal die Frau sein würde, die sich zwischen zwei Männern entscheiden sollte. 

Kurz hielt ich inne: Hatte ich denn überhaupt die Wahl zwischen den beiden? Für Liam könnte ich mich ganz sicher entscheiden und mit ihm ein paar schöne Stunden oder mehr verbringen. Aber Linus? Könnte ich mich noch mal für einen so aufregenden, prickelnden, mich in Flammen setzenden Kuss entscheiden? Und konnte er wirklich das Arsch sein, als den Liam ihn darstellte? Wenn ich an den Linus dachte, der in meinem Zimmer gestanden hatte und mich in seinem Arm gehalten hatte, dann passte es nicht zu dem Mann, der Frauen wissentlich das Herz brach, weil er sie mit falschen Versprechen in sein Bett lockte. Ich wollte mir wirklich nicht mehr den Kopf über diese Dinge zerbrechen.

Ich hatte die Woche in Ruhe verbracht. Ich kannte die Jungs inzwischen so gut, dass ich auch deutlich besser darin geworden war, ihnen aus dem Weg zu gehen. Zwar konnte ich Liam nicht ganz ignorieren, da er sich Montag in dem Seminar wieder zu mir setzte, aber alles in allem gelang es mir sehr gut. Auf der Arbeit war alles ruhig - was für mich hauptsächlich bedeutete, dass ich keinen von ihnen im Café gesehen hatte. Dienstag und Donnerstag war ich Schwimmen gewesen, um meinen Kopf frei zu bekommen. Ansonsten hatte ich, mit Ramses auf meinen Oberschenkeln auf dem Boden des Gästezimmers gesessen und gelernt. Ich hatte fast alle Texte, die ich im Rückstand war, aufgeholt. Ich hatte das Referat noch einmal geübt und war noch immer recht zufrieden damit. Dennoch wusste ich, dass ich Liam noch einmal schrieben müsste, weil ich es noch einmal mit ihm durchgehen wollte und noch eine Quellenstelle mit ihm durchsprechen wollte, da ich mit unserer Interpretation nicht mehr ganz einverstanden war. Aber das verschob ich. Bis Freitag oder so. Es würde ja auch reichen, wenn wir am Sonntag vor dem Vortrag noch einmal telefonierten.

Double Trouble in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt