Kapitel 20

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Am späten Nachmittag machte ich mich wieder auf den Weg nach Hause

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Am späten Nachmittag machte ich mich wieder auf den Weg nach Hause. Ich liebte es, meine Mum zu sehen. Sie war, neben Liam, einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben. Natürlich war sie das! Das sagte ich nicht, weil ich ein Mensch war, der dachte, dass man seine Eltern bedingungslos lieben müsste. Das tat ich nicht. Ich kannte Beispiele, in denen Kinder gute Gründe hatten, ihre Eltern nicht bedingungslos zu lieben und in diesen Fällen war es gut und richtig, denn niemand schuldete seinen Eltern etwas.

Als Julian mir damals erzählt, dass er den Kontakt zu seinen Eltern abgebrochen hatte, war ich erst schockiert gewesen, aber ich hatte nach und nach seine Gründe verstanden und dann verstanden, dass es nie bedingungslos war, seine Eltern zu lieben. Aber unsere Mum war schon klasse! Allerdings, und das spürte ich nun im Auto auch, reichte es einen halben Tag zuhause zu verbringen. Danach war ich auf eine andere Art völlig ausgelaugt und freute mich jetzt darauf, gleich wieder zuhause zu sein und meine Ruhe zu haben. Es war gut für die Beziehung zu unserer Mum, dass Liam und ich ausgezogen waren (an der Beziehung zu unserem Vater, den wir ohnehin sehr selten gesehen hatten, hatte es eigentlich nichts geändert).

Ich verstand Mum ja auch, dass sie sich eine Schwiegertochter wünschte - bei zwei Söhnen. Aber das änderte nichts daran, dass ich eben noch nicht so weit war und Liam... na ja eben Liam war und auch noch andere Dinge im Kopf hatte. Zum Beispiel Ally näher kennenlernen, was auch immer er unter sein Glück versuchen verstand.

Unwillkürlich fragte ich mich, was Mum wohl von Ally halten würde. Aber ich musste frustriert feststellen, dass ich das gar nicht wirklich sagen könnte, da ich Ally nun mal faktisch gar nicht kannte. Ich kannte ihre perfekten, weichen und warmen Lippen auf meinen. Ich kannte das Funkeln in ihren Augen, wenn man sie provozierte. Ich kannte das Gefühl ihres Körpers an meinem. Aber ansonsten? Oh man! Das musste dringend aufhören!

Ich streckte meinen Finger aus und schaltete das Radio ein, um etwas zu hören, dass mich von diesen Gedanken ablenkte. So konzentrierte ich mich auf die Nachrichten, während ich die letzten Kilometer nach Hause fuhr.

Ich parkte mein Auto zwischen dem Truck von Julian und dem BMW von meinem Bruder und musste auf dem Weg ins Haus festellen, dass noch ein weiteres, mir nicht bekanntes Autor in der Einfahrt stand. Entweder waren Freunde von Julian da (wobei ich das Auto von Alex, einem engen Freund von ihm eigentlich kannte) oder Matti oder Liam hatten Besuch. Eigentlich auch nicht mein Ding. Ich schulterten den Rucksack, in dem ich Bücher von unserem Vater mitgenommen hatte, die sich mit Rechtsfragen beschäftigten. Es hatte durchaus seine Vorteile, das selbe wie der Vater zu studieren, da man so ein paar der sauteuren Fachlektüren nicht kaufen musste, da sie im Büro unseres Vaters herumstanden.

Der Kies knirschte unter meinen Schuhen, als ich mit dem schweren Gewicht auf den Schultern vor der Haustür hielt und nach meinem Schlüssel kramte. Er musste irgendwo unten im Rucksack sein und ich fand ihn auf die Schnelle nicht. Also klingelte ich.

Julian öffnete mir: „Ah. Du bist es!", sagte er. Normalerweise klingelten wir nicht - wir hatten ja alle einen Schlüssel. Das erklärte, warum er mich erst so verwundert angesehen hatte. Was nicht erklärt wurde, waren die hohen Stimmen, die mir entgegen schwangen.

Double Trouble in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt