Kapitel 47: Sorgenkind

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Nachdem ich meinen viel zu schwere Tasche die Treppe hinunter wuchtete, klingelte es an der Tür.

"Gleich." rief ich und zog mir seufzend die schwarze skinny Jeans hoch und ging an die Tür.

Es war Evie.

"Hey...Darf ich reinkommen? Ich weiß das außer dir niemand da ist." fragte sie mich und wühlte etwas in ihrer Handtasche.

"Komm rein. Max und Papa sind in der Firma und Geri ist ebenfalls arbeiten." seufzte ich und bat sie herein. "Pack dich nicht hin." warnte ich sie, während sie etwas irritiert meine gepackte Tasche musterte.

"Willst du ausziehen?" fragte sie und hielt mir eine Packung Leckerlies für Casim hin. "Ich würde ihm nie Leid zufügen...ich hoffe, die helfen ihm. Die Dame im Fachmark meinte, die helfen gut" erzählte sie mir überfordert und ich erinnerte mich wieder, was ich ihr auf dem Paddock an den Kopf knallte.

"Nicht ganz. Ich hau in die Schweiz ab für zwei Wochen. Vielleicht wird ja aus mir doch mehr als nur die Hure vom Grid." seufzte ich nur.

"Du kannst gleich mit kommen zu ihm. Er läuft immer noch lahm, mag die Hinterbeine gar nicht belasten. Sowas wie wenn das Auto beim anfahren nicht mehr richtig zieht. Ein beschissener Motorschaden, um es für dich zu übersetzen." lächelte ich dann doch wieder, in der Hoffnung, dass sie wüsste, dass ich es nicht mehr übel nahm.

"Wie cool ist das den? Aber was hat die Schweiz mit dem Grid zu tun?" fragte sie verwundert. "Wann Fliegst du den?"

Evie lachte bei der Erklärung auf. "Das hast du verdammt gut beschrieben. Ich würde sehr gerne mitkommen und ihm gerne was davon geben, wenn es ihm hilft." nahm sie mein Angebot an.

"Ich hab ein Praktikum bei Sauber. Zur Orientierung welcher Bereich in der Formel 1 zu mir passen könnte. Ich wollte nicht bei Papa machen, da ich nicht Daddys Cash bin und bei euch hab ich keine Chance." erzählte ich, während ich mir meine Sneaker anzog.

"Das hilft bestimmt. Der Dicke ist für diese Saison eh raus und bevor es noch mehr eskaliert hilft es vielleicht allen, wenn ich einfach mal für eine Zeit gehe." seufzte ich.

"Das hat nicht zufällig was mit David zu tun oder?" kicherte Evie. "Pack dein Zeug ins Auto. Ich fahre dich, wenn du willst, aber zuerst möchte ich gerne zum Sorgenkind" sagte sie nervös und spielte an ihrem Armband herum.

"Nein hat es nicht, ich brauche nur ein Team was keine Konkurrenz ist, aber es würde sich gut passen wenn du mich fährst, dann können wir noch ein oder zwei Stunden bei Casim verbringen." kicherte ich und schob mein Gepäck in Richtung Haustür.

"Hübsches Armband." fügte ich nebenbei hinzu.

"Natürlich" antwortete sie Sarkastisch.

"Weiß Dad davon oder ist das wie bei mir damals. Einfach vor die Nase geknallt?" gab sie von sich und half mir mein Kram ins Auto zu packen.

"Daniel hat es mir nach dem Rennen gegeben. Er trägt ein schwarzes Gegenstück davon...deswegen hat er sich so komisch verhalten...ist das nicht so süß?" schwärmte sie verliebt.

"Ja er und Max wissen bescheid. Sie meinen beide, ich soll meinen Erfahrungen sammeln, mich aber mehr auf den Reitsport konzentrieren, da Geri wohl wieder was vor hat." antwortete ich.

"Vielleicht ist ja was für dich dabei" sagte sie und nahm eine meiner Taschen.

"Hast du da Backsteine drin?" fragte sie kichernd.

"Nein, Klamotten hauptsächlich Hoodies, Jeans halt nichts knappes." gab ich zu.

"Vielleicht finde ich was, aber ich glaube ich sollte auf Papa und Max hören. Vielleicht sieht Geri wirklich Potential in mir." hinterfragte ich meine Entscheidung.

The Shadow Of SuccessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt