Kapitel 36: Schlechte Nachrichten

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Japan Grand Prix.

Wir hatten es noch früh morgens. Heute Nachmittag stand das letzte Practice an, doch bis dahin war noch Zeit.

"Du Daniel, jetzt wo ich ja hier bin und du mir neulich ja noch die Fahrstunden angeboten hattest, wollte ich mal fragen, wie es aussieht?" fragte ich mit einem doch netten Lächeln.

"Woher den der Sinneswandel? Neulich hast du mir noch gedroht ?" zog er die Augenbraun hoch und trank seinen Kaffee entspannt, während er an seinem Handy war.

"Was deine Freundin macht is mir egal. Weiß nicht, hat Borderline manchmal so an sich. Ich hab einfach kein bock auf Stress, weil ihr euch untereinander nicht leiden könnt, also du, Evie Max etc." erzählte ich ihm, während ich mich gegen den Tisch lehnte ebenfalls kurz auf mein Handy sah.

"Ich könnte dir vielleicht helfen Carlos aus den Weg zu räumen." fügte ich mit einem leicht überlegenen Grinsen hinzu.

"Dann solltest du alte Wunden nicht öffnen" spielte er auf die Fotos an und sah mich ernst an.

"Manchmal muss man Menschen weh tun um sie wach zu rütteln." sah ich ihn an und wusste ganz genau, dass Carlos ihm ein Dorn im Auge war. Sei es auf dem Grid, als auch hier.

"Ich kann mir denken was du sagen willst. Das Thema hatten wir doch erst" grinste er und beugte sich zu mir rüber. "Wir haben noch etwas Zeit, bis ich an der Strecke sein soll."

"Großer ich weiß und sehe ganz genau, wie Carlos dir auf die Eier geht. Egal ob auf der Rennstrecke oder in Evies Gegenwart, ich bin eine Frau ich merke es, wenn jemand Rache braucht." erwiderte ich sein Grinsen und haute ihm liebevoll auf die Schulter.

"Ich würde ihn am liebsten einfach irgendwo entsorgen. Wie er sieht nur anstart" brummte er wütend und stand vom Tisch auf und ging aus der Lobby zum Parkplatz, wo sein Mercedes stand.

"Wo bleibst du den?" grinste er.

"Genau das ist es. Ich mag zwar keine Ahnung von eurer Welt haben, doch ich weiß wie Menschen ticken." seufzte ich und folgte ihn, nachdem er mich dazu aufgeforderte.

Er drückte mir seinen Autoschlüssel in die Hand und blieb vor einer S-Klasse stehen.
"Damit musst du jetzt leben" lachte er und stieg auf der Beifahrer ein.

"Ich werde nicht fürs Warten bezahlt" grinste er und klopfte auf den Fahrersitz. "Los Frau Horner. Die Zeit drängt."

"Ich fahr uns gleich gegen den nächsten Baum, wenn du mir weiter Druck machst." seufzte ich mit einem sarkastischen Lachen. "Mir egal was für ein Auto." fügte ich hinzu und fuhr an.

"Sehr gut. Das Auto wurde nicht abgewürgt und du hast schön sauber geschaltet" lobte er mich.

"Also was ist dein Vorschlag Kleine. Wie werde ich ihn unauffällig los und habe Evie für mich" fragte er mich und sah sich etwas um.

"Kommt drauf an wie du ihm loswerden willst. Ich kenne da jemanden, der sich mit seiner Engine auskennt und dort was machen könnte. Je nach dem was du dir vorgestellt hast." erzählte ich, während ich mein Fuß aufs Gas drückte und mal wieder viel zu schnell war.

Schockiert schaute Daniel mich an. "Wow. Das hört sich heftig an. Ich überlege es mir" sagte er und sah raus zum Fenster.

"Wenn du David und mich deckst, wird nichts passieren. Bisschen gepfusche an den Kameras und niemand weiß woran es lag und wer es war. Evie wird ihren Job so schnell nicht los, die is doch so dicke mit euer Führungsebende." antwortete ich und zog auf eine etwas mehr befahrnede Straße.

"Ich kann das nicht und weiß auch von nichts." sagte Daniel ernst und sah mich an. "Natürlich fällt es auf sie zurück. Sie ist meine Freundin und ich ziehe sie da nicht mit rein. Ich werde ihn so fertig machen" gab er schlecht gelaunt von sich.

"Sie hat damit nichts zutun, sie wird davon auch nichts mitbekommen. Aber mach wie du meinst." gab ich in den selben genervten Ton wieder, in welchen er mir entgegen trat.

"Wir können es auch auf die sexistische Weise machen und ich verdrehe ihm ein bisschen den Kopf vor dem Qualifying oder Rennen." seufzte ich und hoffte, dass er mir nicht mehr so kacke antworten würde.

"Und was ist mit Max? Er wird bestimmt sauer sein?" gab er von sich und sah mich ernst an.

"Max ist erstmal egal. Willst du das Carlos sie dir wegnimmt oder nicht? Wir können auch meinen zweiten Vorschlag nutzen." seufzte ich genervt, da ich seine Art und Weise gerade sehr provozierend empfand.

"Gut. Wenn du das machen würdest, wäre ich dir echt Dankbar" sagte er und legte eine Hand auf mein Bein. "Auf der Anderen Seite schuldest du mir noch was wegen meinem Auto" zwinkerte er mir zu und lachte, als ich ihn nur etwas grimmig anschaute, es aber doch irgendwie genoss, seine ahnd auf meinem Bein zu spüren.

"Ich war nur das Heu, das bekommst du aber bei jeder Innenreinigung des Autos für wenig Geld raus. Das Zahl ich dir von mir aus auch." sah ich mit einem leichten Lächeln zu ihm.

"Ich verspreche nichts, ich hab keine Ahnung ob er darauf eingehen wird." ging ich auf unseren Plan ein.

Nach einer Weile und ein paar Gesprächen später waren wir zurück. Unsere Wege trennten sich am Paddock Eingang. Während er zu Mercedes durch ging, bog ich zu Redbull ab, wo ich mich in Max und inzwischen auch zum Teil mein Aufenthaltsraum verzog.

Nachdem ich hier wieder WLAN hatte, checkte ich mein Handy auf neue Nachrichten.

Es waren nicht viele, doch eine von Geri riss mich aus meinen Gedanken.

Fuck.

"Hey Mika,
Casim geht es was die Kolik angeht besser, doch seit heute morgen ist er auf der Hinterhand komplett lahm. Der Tierarzt konnte noch keine Diagnose stellen, doch bis auf weiteres wird er keine Turniere starten können. Dieses Wochenende blieb ich mit Shoki auch zuhause, um mich um unser Sorgenkind zu kümmern, also mach dir keine Sorgen, wir haben alles im Griff."

las ich und musste mein Handy erstmal bei Seite legen.

Müde vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen und ließ mich auf die Couch fallen.

Immerhin ging es ihm von den letzten Tagen besser, doch mich frustrierte es, dass ich diese Saison wahrscheinlich nicht starten kann.

The Shadow Of SuccessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt