Schweißgebadet schreckte ich auf. Meine Atmung viel zu hektisch und mein Puls raste in die Höhe. Verwirrt über den Albtraum strich ich mit meiner Hand durch mein verschwitztes Haar. Ich holte stark nach Luft. Versuchte irgendwie wieder mit meiner Atmung klarzukommen. Mein Blick ging zu der Leuchtuhr auf meinem Nachttisch. Es ist viel zu früh. Sonst stand ich nie vor sechs Uhr auf, weil ich es liebte in meinem Bett zu liegen.
Ich dachte gar nicht lange nach, verließ das Bett und ging ins Bad. In der Dusche ließ ich das Wasser laufen. Eiskaltes Wasser. Doch bevor ich unter die Dusche ging, lief ich auf mein Waschbecken zu. Mein Bad war nicht klein, wie sollte es auch anders sein.
Es war Dunkel und Schwarz gehalten. Nur das Licht hier drin war weiß.
Ich starrte in den Spiegel und lehnte mich mit den Händen auf das Waschbecken. Wieso hatte ich das Gefühl einen ganz anderen Yoon-gi vor mir im Spiegel zu sehen? Ich bin schon lange nicht mehr der, den ich einst war. Doch ich versuchte die nicht reale Version von mir zu unterdrücken.
Klar kann ich bei meinem Freunde mehr der sein, der ich eigentlich bin, aber es war immer noch ein Großteil in mir, das sich eben zurückhielt. Der versuch anders zu sein. Es war nicht so das ich den Realen Yoon-gi verabscheue, nur mochte ich ihn schlichtweg einfach nicht. Dieser kleine, psychisch Kranke und schwache Yoon-gi. Der, der zu verletzt und gequält wurde. Viel zu viele Narben an sich trägt. Wunden die nie verheilt sind. Den gebrechlichen Yoon-gi. Der, der sich nach Liebe und Glück sehnte.
Ich mochte ihn alleine schon aus dem Grund nicht, weil er ein Feigling ist. Nicht stark genug. Diese Version von mir erreicht einfach nichts. Weder würde diese Version im Wohlstand leben, noch würde er einen sicheren Stand im Leben haben.
Ich hatte nicht ohne Grund einen Yoon-gi erschaffen, der nach Macht und Reichtum strebte. Gerade um meinem schwachen und instabilen Selbst eine Sicherheit zu geben. Mein blick viel vom Spiegel ab. Ja, es ist wahr, in mir verändert sich etwas. Und das ist nicht diese Version die sich ändern. Nein. Es ist mein wahres Ich, das sich verändert.
Und das nur ihretwegen. Sie ist der Grund warum sich mein reales ich so verändert. Es versucht an Macht zu gewinnen. Versucht die Überhandzugewinnen, damit sie mich weiter Kontrollieren kann und genau das darf ich nicht zu lassen. Sie muss verschwinden und gleichzeitig sollte sie mich nicht verlassen.
Innerliche Kämpfe mit mir selbst auszufechten waren nicht leicht. Vor allem hatte ich bisher noch nie solche Kampf geführt. Noch nie kämpfte sich das Wahre in mir hoch, um das, was ich allen zeigte zu vernichten. Der Gierige und Mörder hafte Yoon-gi war um einiges stärker, doch ich merke selber, wie das andere von mir an Stärke gewann.
Ich seufzte auf und schloss meine Augen. Mich selbst weiterhin im Spiegel anzusehen, würde gar nichts bringen. Das einige, was ich will, ist abzuschalten.
Also zog ich mir die Boxershorts aus und ging unter die Regendusche. Dass ich doch eigentlich erst gestern Abend geduscht habe, war mir egal. Nur so konnte ich wieder klarer im Kopf werden. Dass sie es so weit bringt mich so mit mir selbst Kämpfen zu lassen. Selbst, das ich an meiner Selbstbeherrschung zweifle, ist der Wahnsinn.
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Eoduun Bogsu ᴹⁱⁿ ᵞᵒᵒⁿᵍⁱ
Fanfic»Du bist mein 𝒰𝓃𝒾𝓋𝑒𝓇𝓈𝓊𝓂, aber auch mein 𝒰𝓃𝓉𝑒𝓇𝑔𝒶𝓃𝑔!« Rache war das einzige, was Min Yoon-gi antrieb. Auf der Suche nach Antworten trifft er auf Kim Sae-jin. Sie ist die Frau, die er lieber nicht auf solch anzüglicher Weise begegnet...