Veränderung

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»Lydia, was genau ist mit deinen Haaren passiert?«, Dad starrt wie eine Katze komplett fasziniert und vor allem fassungslos auf die Haare meiner Schwester. Meiner Meinung nach ist es ein Wunder, dass er die Veränderung überhaupt sieht, denn damals, als ich sechs war und mir Stirnfransen schnitt, hatte er keine Ahnung was sich an mir verändert hatte.

Lydia hat das mit dem Haarefärben scheinbar ziemlich ernstgenommen, denn an diesem wunderschönen Samstag Nachmittag steht sie vor uns und statt den dunkelbraunen Haaren, die wie immer flach auf ihrer Schulter liegen, lassen die erdbeerblonden leicht gelockten Haare, ihre blauen Augen noch strahlender leuchten.

Und ich habe Recht behalten, es steht ihr unglaublich gut.

Es sieht wirklich gut aus.
Sehr gut.

Einer der Gründe, warum ich Dad's Reaktion nicht verstehen kann, aber ich denke, er macht sich einfach Sorgen, dass er langsam sein Mitspracherecht verliert.

Wenn er doch nur wüsste, dass er das schon vor Jahren verloren hat...

»Warum, gefällt es dir nicht?«, Lydia sieht Dad unschuldig an, aber ich bin mir sicher, dass sie ihm seine Reaktion eigentlich ganz gut gefällt.
Oder anders gesagt:
Ich bin davon überzeugt, dass sie sich freut, dass er einen Unterschied bemerkt.

Sie lässt sich mit einem Lächeln am Esstisch nieder, streicht sich mit ihren Händen das T-Shirt glatt und sieht dann kurz in die Runde, bis sie das Schweigen und Starren von ihren Familiemmitgliedern unterbricht und nach dem Essen fragt.

»Nein, nein, es sieht sehr gut aus«, antwortet mein Dad nachdenklich und langt auch zu um sich fleißig Suppe aus dem Topf in seinen Teller zu schöpfen. »Es wundert mich nur, warum du diese plötzliche Styleveränderung machst.«

»Wir sehen alle gleich aus. Ihr habt, so wie auch ich, blaue Augen, nur Gracen hat braune von was weiß ich wem. Und dann haben wir alle dieselbe Haarfarbe. Das war langweilig. Wenn man uns gesehen hat, wusste man sofort, dass wir eine Familie sind. Hydra könnte sich die Haare doch auch mal eine Spurt heller färben, das würde ihr sicher stehen.«

Mein Dad schüttelt den Kopf, während Gracen Lydia immer noch ansieht als wäre sie von einem Anderen Planeten.

»Also mir gefallen deine Haare«, unterbreche ich die Stille und somit ist das unangenehme Schweigen gebrochen, denn meine Mom beginnt die alte Kindheitsgeschichte von Gracen und mir zu erzählen, in der mir mein ach so geliebter Zwillingsbruder die Haare mit einr Bastellschere geschnitten hat.

Danach sah ich ziemlich schrecklich aus und wir sind sofort zum Friseur, das war auch der Grund für die Stirnfransen. Auch wenn ich mich kaum noch daran erinnere, aber meine Mom liebt diese Geschichte und erzäht sie meistens wenn das Thema
Haare fällt.

»Gale kommt nachher vorbei, ist das okay?«, fragt Gracen und sieht in die Runde, meine Mom sieht begeistert auf. Sie mag Gale, anders als Gracens andere Freunde, Casper zum Beispiel kann sie überhaupt nicht ab.

»Wir wollten an den Strand fahren«, meint sie und ich beginne zu lächeln, »Aber Gale kann gerne mit.«

Mein Lächeln wird ein kleines bisschen schwächer, verschwindet jedoch nicht. Ich liebe den Strand, da ich ihn mit meiner Familie verbinde. Wir wohnen zwar in einem Strandhaus, aber es gibt eine Stunde von hier entfernt eine kleine hübsche Bucht, die ziemlich versteckt liegt, so dass nicht viele Leute davon wissen.

Ich liebe diese Bucht abgöttisch, dort passieren einfach wundershöne Aktionen.

Wir spielen zum Beispeil immer UNO, was extrem witzig ist, da Dad überhaupt nicht verlieren kann, wodurch es meistens mit überall verstreuten Karten und Ihr-habt-geschummelt-Beschuldigungen endet, und Lydia geht dort manchmal surfen.

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