Das Miauen einer Katze weckt mich, ich spüre, wie sie sich an mich schmiegt und mir einmal kurz über die Wange leckt. Ihre Schnurrhaare kitzeln mein Gesicht, ich unterdrücke ein Niesen, wälze mich müde und vor allem genervt hin und her.
Erst versuche ich das Tier zu ignorieren, doch die Katze fährt fort, legt sich auf meine Brust und schnurrt so unverkennbar laut, dass ich nicht anders kann, als meine Augen einen Spalt zu öffnen und sie wütend anzusehen. Grün trifft blau.
Und in dem Moment, in dem ich ihr direkt ins Tor zu ihrer Seele blicke, wird es mir klar.
Ich habe gar keine Katze.
Ruckartig setze ich mich auf und stelle fest, dass der Raum, in dem ich liege, nicht annähernd meinem Zimmer ähnelt. Ich habe ein helles Zimmer und überall hängen Fotos, hier scheint es merkwürdig leer zu sein. Die Wände sind weiß gestrichen, keine Bilder hängen daran. Der Kasten ist auch einfach weiß. Das Bett ist groß. Die Katze rutscht von meiner Brust, faucht und verlässt mit schlagendem Schwanz wütend den Raum.
Das Zweite, das ich an diesem Tag bemerke ist, dass ich einen unglaublichen Kater habe und mir die Welt immer noch ein wenig verschwommen vorkommt. Und ich fühle mich ein wenig traurig.
Was ist passiert?
Das Letzte, an das ich mich erinnere ist, dass ich mir Caspers Worte sehr zu Herzen genommen habe. Ich habe getrunken. Ziemlich viel. Umso später es wird, umso unklarer werden die Erinnerungen. Manchmal treten kurze Bilder auf, die ich ganz klar erlebt habe, aber nicht zu ordnen kann.
Noch viel beängstigender als der Gedanke daran, keinen Plan zu haben, was letzte Nacht passiert ist, ist die Tatsache, dass ich hier im Zimmer eines vermutlichen Fremden liege. Man muss dazusagen, ich trage nichts außer Unterwäsche und einem viel zu großen Shirt.
Also wo bin ich, und wie bin ich hier her gekommen?
Und wieso kommt mir dieser Ort so bekannt vor? Ich fühle mich hier nicht wohl, stattdessen unbehaglich. Immer noch ein wenig benommen und mit einem immer noch bestehenden Alkoholintus versuche ich mich selbst zu erforschen und aus den tiefsten und meist versteckten Ecken meines Gehirns die Erinnerung an diesem Raum hervor holen.
Misstrauisch rapple ich mich auf und schreite ein wenig hin und her. Mir ist schweindlig, trotzdem gebe ich mir Mühe mein Kopfweh, meine Übelkeit und all die anderen Beschwerden zu unterdrücken. Weiße Wände. Graue Vorhänge. Ich war hier schon einmal, ganz sicher. Merhmals.
Es muss am Alkohol liegen, dass meine Sinne wie benebelt sind.
Ich suche nach Bildern, nach Anhaltspunkten an den Wänden. Hatte ich einen One Night-Stand? Aber dann wäre ich doch nackt?
Bei wem bin ich?
Und dann ganz plötzlich fällt es mir wie die Schuppe vom Auge.
Das hier ist Seans Zimmer.
Ja, da soll Sean stehen! :D Und ja ich meine genau ihren Ex. Da dieses Wochenende kein Kapitel kommt, weil ja nächste Woche Lesenacht ist, dachte ich mit diesem ganz kurzen Übergangskapitel stimmt ihr euch vielleicht ein wenig darauf ein. Ihr könnt ja mal raten, wie es weitergeht, was passiert ist oder anderes.
Naja, wir sehen uns am Wochenende!
-Ciao ;)
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avenged
Teen Fiction»Ist es nicht seltsam, dass sich Tag für Tag nichts ändert, aber wenn man in die Vergangenheit schaut, alles anders ist?« _____ Copyright by @letzteEinhorn Cover by @letzteEinhorn