Unsicherheit

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Es ist zehn Uhr drei vormittags als ich erwache und ich steige, nachdem ich ein letztes Mal verschlafen in meinen Polster gemurrt habe, müde aus dem Bett und tapse hinunter in die Küche.

Meine Mom sitzt auf einem der Barhocker der Kücheninsel, ihre braunen Haare hat sie hochgesteckt. Als sie mich sieht blickt sie von ihrem Modemagazin, in dem sie noch vor wenigen Sekunden mit ihren rotbemalten Fingernägeln geblättert hat, hoch und lächelt mich an.

»Stehst du auch mal auf, hm?«, sie grinst und ich lächle sie leicht zurück und lasse mich auf dem Hocker neben ihr nieder.

»Wo ist Dad?«, ich freue mich darauf meinen Vater wieder zu sehen. Es ist schwer hier zu wohnen, aber meine Mom meint Miami bringt ihr viele Erinnerungen zurück und sie hat sich in diese Stadt verliebt, weshalb unsere Abläufe sehr strickt und kompliziert sind. Bis ich vier war lebten wir in L.A., dann ertschieden meine Eltern hier her zu ziehen.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Entscheidung so gut war, immerhin habe ich jetzt Casper und Co. am Hals, andererseits hätte ich ansonsten nie Jeremy und Zoe kennengelernt und um ehrlich zu sein liebe ich unser Haus. Ich liebe es so sehr, mehr als alles andere.

Dad ist ein sehr guter Arzt im städtischen Krankenhaus von L.A., welches nebenbei seinem Vater, also meinem Grandpa gehört. Unter der Woche ist er dort, da wir dort einen zweiten Wohnsitz haben, am Wochenende fliegt er hier her zu uns. Auch wenn der Flug ungefähr fünfeinhalb Stunden dauert nimmt er es jede Woche auf sich.

»Er ist im Bad. Hast du Hunger?«, meine Mom schiebt sich einen Löffel mit brauner glibberiger Flüssigkeit in den Mund ich erstarre.

»Mom, ist das mein Pudding?«

Ihr Blick hebt sich überrascht und sie starrt mich entschuldigend an. Röte steigt ihr in die Wangen und ich seufze. Das ist so typisch für sie.

»Was gibt es denn zum Frühstück?«

»Pancakes. Musst sie aber noch machen, der Teig ist schon fertig. Eigentlich wollte Travis sie machen, aber der Faulpelz ist ja mal wieder nicht da. Ich habe schon gegessen, aber wenn du willst kann ich sie dir auch machen«, sie grinst leicht, als sie über meinen Vater spricht und ich schüttle schnell den kopf.

"Das geht schon, ich mach das."

Ich begebe mich zu unseren Küchenschränken und fische eine Pfanne, die sich gut dazu eignet, heraus, fette sie etwas ein und erhitze sie. Den Teig haben meine Eltern beiseite gestellt und ich habe ihn schnell zur Hand und gieße mit einem Schöpfer etwas davon in die Pfanne.

Eigentlich könnten wir ja eine Köchin oder so haben, aber wir brauchen sie nicht wirklich. Als Gracen und ich jünger waren hatten wir eine, weil meine Mom unter der Woche nicht immer die Zeit zum Kochen hatte, aber mittlerweile bestellen wir uns Notfalls einfach eine Pizza oder machen uns selbst etwas.

»Morgen«, Gracen kommt wie immer nur mit einer Boxershorts bekleidet in die Küche geschlendert und reibt sich verschlafen die Augen. Als sein Blick auf meine Mom fällt runzelt er leicht die Stirn und ist kurz davor seine eine Hand leicht zu heben, lässt sie aber dann doch wieder fallen.

Er legt seinen fragend leicht schief und deutet schlussendlich doch noch auf den Pudding.

»Ist das nicht Hydras?«

Mom presst die Lippen aufeinander und lächelt leicht schuldig, was ziemlich merkwürdig aussieht, da sie sich gerade etwas mit dem Schokoladenpudding angekleckert hat. Ich reiche ihr eine Serviette und wende dann den Pancake, um kurz darauf festzustellen, dass er eigentlich schon fertig ist.

Ich lasse ihn auf einen Teller platschen und gieße einen Schöpfer voll Teig für den Nächsten ein, innerlich freue ich mich aber auf den Ersten.

avenged Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt