13) Ein Tag mit dem Lord (2)

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Schweigend ritten wir neben einander her. "Vermisst du deine Familie?", fragte mich Anati auf einmal. "Meinen Vater sehr - bei meiner Mutter geht's so.", sagte ich nach kurzer Zeit des Überlegens. "Wenn du willst hole ich sie mit auf die Burg.", bot er an. Ich dachte kurz über seine. Vorschlag nach. Ich wollte so sehr meine Eltern wieder sehen auch wenn meine Mutter zu Weilen ziemlich naiv sein konnte. Aber sollte ich sie dem Risiko aussetzen in die Intrigen des Lords verwickelt zu werden? "Mein Vater würde es nicht wollen, dass man ihn von der Arbeit weghält. Er ist ein fleißiger Mann.", antwortete ich also. Anati nickte. "Die Damen Jasmine, Vanessa und Rose haben mich gebeten dir auszurichten, dass du morgen herzlichst in ihrer Mittagsstunde willkommen bist." Damit hatte ich nicht gerechnet und erfreut sah ich zum Lord. "Es haben noch viele andere nach deiner Anwesenheit gebeten aber ich bin mir sicher deine drei Damen ist die beste Wahl für dich. Sie sind jung und lebendig aber kennen die Regeln des Hofes. Womit wir zum nächsten Punkt kommen: Du hast jetzt jeden Vormittag eine Stunde Unterricht über das Verhalten einer Dame beim Großmeister Varyon." Beschämt sah ich weg. Anscheinend hatte ich keine guten Manieren für den Hof. Ich unterdrückte meinen Instinkt etwas zu erwidern und schwieg stattdessen. Inzwischen hatte wir ein kleines Waldstück erreicht und wir beschlossen einen kleinen Spaziergang zu machen. "Ich hoffe du hast dich am Hofe bisher gut eingelebt", fragte Anati und blieb langsam stehen. Ich bejahte auch wenn ich mir wünschte wieder in meiner alten Heimat zu sein. "Du lügst.", sagte Anati mit ruhiger Stimme. "Immer wenn du lügst fängst du an mit deiner Haarsträhne zuspielen." Vorsichtig befreite Anati die Strähne, die sich wirklich zwischen meinen Finger befand und zwirbelte sie zwischen seinen Fingern. Dann ließ er sie fallen und blickte mich wieder an. Diesmal war ich bei klarem Verstande, als sich sein Kopf näherte und sein Blick langsam von meinen Augen runter zu meinen Lippen wanderten. Doch noch bevor sein Mund diese erreichte machte ich einen Schritt zurück. Ein Schatten huschte über das Gesicht des Lords. Eine Weile lang sagte niemand was. Nur der der Anatis ungläubiger Blick lag auf mir. Dann zeichnete sich Wut in seinem Gesicht ab: "Warum bist du nur so störrisch?" "Vielleicht weil ich Ihnen nicht traue.", erwiderte ich mit zusammen gekniffenen Augen. "Du bist störrisch und vorlaut. Du weißt immer alles besser.", begann Anati sich über mich zu beschweren. Entrüstet hielt ich dagegen: "Du bist arrogant und Selbstverliebt.Du genießt es im Mittelpunkt zu stehen. Du willst das alle dich ganau so toll finden wie du dich!" Ich hatte es wohl zu weit getrieben denn Anati hatte sein Dolch gezückt und mich wütend damit gegen einen Baum gedrückt. Hinter mir war der Baum und vor mit der Lord mit dem Messer an meiner Kehle. Das hier war mein sicherer Tod, aber ich sah nicht ein, mich zu entschuldigen. Wütend starrte ich den Lord an - ebenso wütend wie er mich. Die Spannung war unerträglich. Auf einmal beugte sich Anati vor und drückte seine Lippen fest und fordernd auf meine. Überrascht stellte ich fest, dass ich dem Kuss nach kurzer Zeit nach gab. Das Messer lockerte sich langsam und verschwand schließlich. An seiner Stelle legte der Lord seine Hände auf meine Hüfte. Die Küsse waren wild und geladen von der Wut unseres Gefechtes. Doch nach einer Zeit wurden sie ruhiger und sinnlicher. Mein Gehirn hatte ganz aufgehört zu arbeiten und so stand ich dort und küsste den Mann, den ich auf der ganzen Welt am wenigsten vertraute
Als Anati sich von mir löste lag sein gewohntes überlegenes Lächeln im Gesicht, während er mich amüsiert betrachtete.

MylordWo Geschichten leben. Entdecke jetzt