Darauf bedacht, dass mir niemand folgte, lief ich zu dem Treffpunkt. Leisen Schritten betrat ich den Raum und fand mich in einem kleinen Zimmer wieder. An den Wänden hingen große Gemälde von vergangenen Zeiten und auf dem roten Samtteppich stand ein Tisch aus dunklem Eichenholz. In der Mitte dieses Tisches stand ein Goldteller mit verschiedene Flaschen und roten Kerzen. An jedem Platz stand ein vergoldeter Kelch.
Es gab insgesamt sieben Plätze von denen drei bereits besetzt waren. Auf einem saß Anatis Mutter. Eilig knickste ich unter ihrem, wie immer kühlen Blick. Zu ihrer Rechten saß Daniel, vor dem ich mich auch leicht verbeugte. Ihm gegenüber saß ein kleiner Mann, der mich über seine Halbmondbrille freundlich anlächelte. Erstaunt über seine Freundlichkeit, die im kalten Kontrast zu Anatis Mutter stand, lächelte ich zurück. Seine Art erinnerte mich an meinen Vater. Der Gedanke an mein zu hause versetze mir einen leichten Stich. Ich setzte mich neben den mir unbekannten Mann. Kaum saß ich, flog die Tür auf und drei Personen kamen herrein. Einen könnte ich trotz seiner Maske sofort erkennen, Lord Anati. Sein Blick war ernst, schweifte mich kurz als durch den Saal blickte und sich alle verneigten. Auf einer Seite von ihm stand der Mann mit dem ich vorhin getanzt hatte, noch immer die Maske auf die mich böse anlächelte. Auf der anderen stand eine mittelgroße Frau, zarter Figur mit einem atemberaubendes Kleid. Sie trug eine schwere Diamantenkette um ihren Hals und auch ihre Maske, die einen Schmetterling darstellte war mit einzelnen Diamanten verziert. Die drei nahmen Platz. Die Frau zog als erstes ihre Maske aus, und zum Vorschein kam ein ebenmäßiges spitzes Gesicht, das man nur mir schön beschreiben konnte. Ihre Augen waren ein klares blau welches mit grauen Stellen durchzogen war. Ich erkannte sie wieder, von der Scene die ich aus einem der Fenster beobachtet hatte. Sie war die Person die Anati umarmt hatte. Mein Blick schwankte neugierig zu meinem Tanzpartner, als er seine Maske abnahm. Unter der Maske kam ein genauso ebenmäßiges wie schönes Gesicht zum Vorschein und ich war mir sicher die beiden neuen waren Geschwister. Sie ähnelten sich in dem feinen Lächeln das auf ihren Lippen lag, der spitzen Nase und den kühlen fesselnden Augen.
Als sich alle gesetzt hatten begann Anati zu reden: "Willkommen zur 43. Sitzung des Rates der Sieben. Daniel wird das Protokoll in dieser Sitzung führen. Bevor ich beginne, muss ich alle der Teilnehmer zum Heiligen Schwur bitten." Irritiert beobachtete ich wie alle Aufständen und nach der Hand ihrer Nachbarn griffen. Überumpelt machte ich mit. "Erwählte Sieben, die Macht ist in euren Hände. Schwöret bei eurem Herzen und all eurer Liebe zum Land das ihr nur tun mögt was das beste ist fürs Land. Das große Ziel mag Opfer erfordern, aber es wird das Land in neuer Blüte erwecken. Schwöret der Macht die uns gegeben wurde und schwöret dies bei eurem Blut." Anati zog ein Dolch hervor, Schnitt sich in seinen Finger. Blut quoll in einem purpurnen rot hervor, als er dem Arm ausstreckte über die Kerze hielt. Ein Tropfen fiel runter und zischte als er ins Feuer fiel. Ohne mit der Wimper zu zucken taten es ihm alle nach. Ich stand entsetzt auf meinem Platz und beobachtete das Spektakel. Als die anderen fertig waren und bemerkten, dass ich mich nicht gerührt hatte sahen mich alle erwartungsvoll an.
Anati nickte mir auf fordernd zu. Mein geheimnisvoller Tanzpartner vom Ball hielt mir seinen Dolch hin und beobachtete dabei gespannt jede Regung in meinem Gesicht. Anatis Mutter sah mich an als hätte sie gewusst das ich der Sache nicht gewachsen wäre. Ich konnte regelrecht die Genugtung in ihren Augen sehen. Ohne weiter zu zögern ergriff ich den Dolch, der mir hingehalten wurde und schnitt mir in den Daumen. Mein Blut verdampfte in Der Flamme begleitet von einem lauten Zischgeräusch. Anati lächelte mich erleichtert an. "Dann beginnt die Sitzung hiermit."
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Mylord
RomanceDer für seine Heldentaten berühmte Lord Anati scheint gefallen an der hübschen Kaufmannstochter Ruby gefunden zu haben. Ruby ist jedoch nicht besonders begeistert, als der Lord sie zu sich auf die Burg einlädt. Fern von ihrer Familie muss sie sich b...