Kapitel No°5

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Auf dem Rückweg sangen wir zu jedem Lied laut und lachten uns über unseren schiefen Gesang kaputt. Wir fuhren auf der Landstraße und er fuhr immer schneller um mich zu provozieren. Ich schob eine CD rein, zur Überraschung und ich lächelte gespannt. Es war unser gemeinsames Lied und wir genossen jede einzelne Sekunde des Liedes. In der zweiten Strophe schauten wir uns direkt in die Augen. An seinen Augen erkannte ich, dass er glücklich war, also war ich es auch. Wir waren so aufeinander konzentriert, dass wir die Straße vergaßen. Wir dachten uns nichts dabei und schauten uns weiter an. Doch als wir dann ein Hupen hörten, das sich immer wieder wiederholte, schaute er doch auf die Straße. Wir fuhren schon auf der falschen Straßenseite und es regnete. Das machte die Straße sehr rutschig und man sah nur schlecht durch die Scheibe. Ich schrie um mein Leben und sagte Noah er soll schnell auf die andere Seite. Doch er war total überfordert und versuchte nur zu bremsen. Ich schrie lauter, doch leider konnte er es nicht mehr verhindern und das Auto fuhr mit voll speed in uns rein.

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Als meine Augen sich langsam wieder öffneten, war es schon passiert. Ich konnte mich aber an nichts mehr erinnern. Wie als wäre niemals was passiert. Doch jetzt waren Noah und ich total eingequetscht im Auto und ich fing sofort an zu weinen, als ich ihn so sah. War er tot? Ich fragte nach ihm und er wachte auf.

"Madison.. Was ist passiert..?"

"Ich.. ich weiß es selbst nicht, aber du siehst nicht gut aus.."

"Geht es dir gut?"

"Ich habe schmerzen und gut kann ich nicht sagen. Aber du musst mir versprechen, dass du das hier mit mir zusammen durchstehst, wie die ganzen anderen Schwierigkeiten auch.."

"Natürlich, du verlierst mich nicht"

Seine Augen wurden immer schwächer und seine Stimme hörte sich total fertig an. Besorgt nahm ich seine Hand und drückte sie fest. Ich war so froh, dass er lebt und fing mehr an zu weinen.

"Versprich mir, dass du diese Hand nie los lassen wirst."

"Ich kann", er stoppte kurz und schloss seine Augen. "Ich kann dich nicht allein lassen...", sagte er langsam und mit viel Mühe.

Die Feuerwehr war gekommen um uns aus dem Auto zu befreien. Die Feuerwehrmänner zogen uns aus dem Auto. Unsere Hände lösten sich und ich versuchte wieder nach seiner zu greifen. Doch die lag jetzt einfach reglos da und seine Augen waren geschlossen. Ich schrie seinen Namen und wollte zurück.

"Bitte, lassen sie mich zurück zu meinem Freund"

"Entschuldigung, aber sie werden jetzt ins Krankenhaus gebracht."

Ein Kollege von ihm rief zu ihm, dass er total reglos ist und er keinen Puls spürt. Nein, das darf nicht sein..

"Bitte, bitte lassen sie mich zu meinen Freund. Bitte", schrie ich und versuchte mich aus seinen Armen zu lösen.

"Jetzt hören sie mir mal zu! Sie hatten gerade einen Unfall und müssen jetzt schnell ins Krankenhaus. Ihr Freund wird auch ins Krankenhaus gefahren und dort untersucht. Dann wird sich rausstellen ob ihr Freund noch lebt oder nicht. Wir geben unser Bestes"

"Er ist nicht tot, glauben sie mir. Er versprach mir mich nicht allein zu lassen"

Doch ohne Worte brachte er mich zum Krankenwagen und dieser fuhr los. Ohne Noah. So wirklich realisieren konnte ich das alles nicht wirklich. Ich schloss meine Augen und schlief ein. Als meine Augen dann wieder aufgingen, war ich längst im Krankenhaus, aber von Noah keine Spur...

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