"Wieso weinst du?", fragte ich vorsichtig.
"Ach schon gut, wollte eh wieder fahren"
Er stand auf und wollte gerade gehen, aber ich hielt ihm am Arm fest.
"Rede mit mir"
"Schon gut, muss erstmal meine Beziehung in den Griff bekommen"
Seine Beziehung? Ich dachte immer, seine Beziehung wäre so eine, die sich jeder wünscht.
"Was ist denn damit?"
"Ach man.. Sie ist ja momentan in Schweden und das eigentlich noch für eine ganze Weile. Ich hänge so an ihr und denke jede Sekunde an sie. Wir hatten vorhin ein Telefonat und sie sagte, dass sie bald kommt, aber nicht viel Zeit hätte, aber es ist mir egal. Hauptsache ich würde sie überhaupt sehen. Dann etwas später schrieb sie mir, dass sie sich von mir trennt, weil sie merkt, dass ich das mit der Entfernung nicht gut ab kann und sie naja, hat sich schon den nächsten gesucht und ihre Liebe war für die letzten Wochen nur vorgespielt. Und das frisst mich gerade einfach von innen auf"
Ich musste das wieder erstmal alles durch meinen Kopf gehen lassen. Direkt den nächsten?
"Tut mir lied, das wusste ich nicht.."
"Konntest du ja auch nicht. Glaubst du mir jetzt, dass ich nichts von dir möchte?"
"Ja etwas mehr, aber wieso hast du es mir dann gezeigt?"
"Es gibt so viele Menschen, die einen mit seinem Charakter gleichzeitig mit herunter ziehen. Ich weiß genau, dass meine Freundin auch so eine ist, aber ich komme nicht von ihr los und liebe sie trotz ihrer Art. Und genauso ist das gerade bei dir und Logan. Deswegen möchte ich dich einfach warnen und dir etwas die Augen öffnen, damit du vielleicht vorsichtiger bist und nicht so verletzt wirst wie ich."
"Darüber habe ich nicht wirklich nachgedacht, das tut mir leid"
"Schon gut, man versteht mich oft falsch. Deswegen entfernen sich viele von mir und denken ich wäre komisch"
Ich nahm ihn in den Arm. Er tat mir leid und mir tat vorallem leid, was ich zu ihm gesagt habe.
"Das was ich gerade sagte, tut mir echt leid. Ich war irgendwie sauer und dann rutschen mir Sachen raus, die nicht ganz so nett sind. Mir ist nicht egal was du den ganzen Tag machst und von mir aus können wir uns auch jeden Tag sehen, denn wir sind ja jetzt Freunde"
Er drückte fester. Ich merkte, wie sehr er das jetzt gerade braucht. Dann lösten wir uns voneinander und er lächelte gezwungen. Aber dann weiteten sich seine Augen. Ich drehte mich um und sah Logan. Tate stand direkt auf und wollte wieder gehen, aber ich hielt ihn fest, worauf er mich geschockt ansah.
"Was machst du hier?"
"Du bist meine Freundin. Ich will dich einfach nur besuchen, aber eigentlich alleine"
"Logan, warst du das?", sagte ich und zeigte auf Tates Gesicht.
"Ja das war ich und das tut mir echt leid. War vielleicht nicht ganz so cool."
Tate nickte nur leicht.
"Könntest du uns vielleicht aber doch alleine lassen?"
Wieder nickte er nur leicht, aber er umarmte mich zum Abschied. So leise wie möglich flüsterte ich ihm, dass ich mich später nochmal bei ihm melde. Dan drehte ich mich zurück zu Logan, der mich direkt küsste.
"Wie kann es, dass DU mich mal einfach so besuchen kommst?"
"Irgendwann hätte ich es sowieso getan"
Ich umarmte ihn fest und war froh, dass er jetzt bei mir ist. Er ist nicht so schlimm, wie alle immer behaupten. Aber eins fiel mir auf.
"Du stinkst total nach Rauch"
"Ja ehm, tut mir leid, aber ich habe geraucht, weil ich dich so sehr vermisse und nicht damit klar komme"
Jetzt nickte ich nur leicht.
"Naja, du bist ja jetzt da"
"Hey, lass uns diesen Tag noch ausnutzen und irgendwas machen, was du willst. Wie früher."
"Ehrlich gesagt bin ich sehr müde und es würde mich reichen, wenn wir irgendwo etwas essen würden"
"Natürlich, egal wo du willst"
Dann klingelte sein Handy. Ich konnte nicht sehen wer es ist, aber etwas hören.
'Nein ich kann gerade nicht, vergiss das einfach wieder mit gestern Abend, das war nur ein Mal'
Dann legte er wieder auf.
"Wer war das?"
"Ach ich habe gestern Abend jemanden mit seinem Vortrag geholfen und er wollte, dass ich ihm jetzt jedes Mal helfe, aber ich muss ja auch mit meinen Sachen voran kommen"
Das war zwar etwas komisch, aber ich vertraute ihm. Den restlichen Tag verbrachten wir damit, etwas zu essen und uns zu unterhalten, aber er wollte nicht wirklich über sich reden, deswegen schwiegen wir manchmal. Er redete aber von Dingen, die ihn normalerweise nicht interessieren, nur damit ich nicht wieder damit anfange, ihn über ihn selbst auszuquetschen. Als hätte er irgendwie ein schlechtes Gewissen, aber ich bildete mir das wohl wieder ein.
"Wieso triffst du dich mit Tate?"
"Wir sind Freunde, du hast doch auch Mädchen als Freunde"
"Ja, aber die wollen ja nichts von mir"
"Tate auch nicht und sei dir bei dir mal nicht so sicher"
"Sag mir einfach bescheid, wenn der dich belästigt, dagegen waren seine paar Macken im Gesicht harmlos."
"Nein, er belästigt mich nicht"
"Trotzdem nervt er mich"
"Ich sags dir, wenn du ihn nochmal so zurichtest, dann lernst du mich kennen"
"Jetzt verteidigst du ihn auch noch?"
"Das hat nichts mit verteidigen zutun, so etwas macht man einfach nicht. Das ist respektlos. Und das was ich sagte, meine ich ernst"
"Jaja hab schon verstanden"
Die ganze Zeit war er wieder so über nett. Aber total gezwungen.
"Du weißt schon, dass du der einzige Junge bist, den ich liebe?"
"Hm ja schon"
"Sei nicht so zögerlich, du weißt das. Ich würde mir nie einen Seitensprung erlauben"
"Ja, das weiß ich"
Jetzt nahm ich sein Gesicht in meine Hände und zog seinen Kopf zu mir.
"Hey, was hast du? Guck mich doch an, wenn wir miteinander sprechen"
"Ich fühle mich einfach nicht so gut"
"Ist denn die letzten paar Stunden etwas passiert, dass es dir so geht"
"Naja eigentlich nicht"
"Eigentlich?"
"Ach, nur Kleinigkeiten. Jeder steht mal mit dem falschen Fuß auf."
Ich nahm ihn in den Arm und hoffte, dass er sich bald wieder besser fühlen würde. Diesmal war ich leider diejenige, die früher gehen musste, weil meine Mutter mir schrieb, dass ich ihr beim Kochen helfen soll. Er wirkte etwas erleichtert. So kam das zumindest bei mir rüber. Wir verabschiedeten uns. Es war wie immer, er war schon längst fertig mit dem verabschieden und ich ließ ihn nicht gehen.
Ich fuhr mit dem letzten Bus nach Hause. Als ich dann da war, half ich meiner Mutter schnell beim Kochen. Ich aß aber nicht mit, da ich noch satt war. Ich legte mich also ins Bett und wollte gerade einschlafen, aber ich wollte mich ja noch bei Tate melden...
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Cheated
RandomMadison hat es oft nicht leicht. Das Schicksal hat sie im Visier und wird ziemlich davon misshandelt. Nachdem sich ihre Eltern getrennt hatten, lebte Madison mit ihrer kleinen Schwester Viktoria bei ihrer Mutter. Nach einer schrecklichen Tragödie b...