Kapitel No°22

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Er tanzte immer noch und sah total glücklich aus. Ich war froh, dass er Spaß hatte. Schließlich ist das auch ein besonderer Tag. Ich setzte mich zurück zu unserem Tisch. Seine Eltern waren auch tanzen und nur seine Brüder saßen noch da.

"Na, auch kein Bock zu tanzen?", fragte sein älterer Bruder.

"Naja nicht wirklich. Vor allem, weil ich so wenige kenne. Ist mir dann immer etwas unangenehm."

"Ist auch blöd. Sein Jahrgang ist der letzte scheiß"

"Kann ich nicht wirklich sagen, kenne hier ja wie gesagt kaum jemanden"

"Dann glaub mir, die willst du auch nicht kennen."

"Dann glaube ich dir mal. Wie heißt ihr?"

"Ich heiße Mason und dieser stille Typ neben mir heißt Benjamin. Er ist so still, weil er seine Freundin so vermisst und gleich heult"

"Ja gar nicht", sagte Benjamin und schubste Mason leicht.

Ich lachte kurz und trank dann einen Schluck.

"Ich denke, dass ihr schon lange wisst, wie ich heiße"

"Jaa klar, als hätte Logan uns das verschwiegen"

Ich lächelte und sah zu Logan. Ich musste mich etwas verrenken um ihn sehen zu können. Aber dann beschloss ich, doch zu ihm zu gehen. Ich stand auf uns drückte mich durch die Menge. Er tanzte mit einem Mädchen. Das störte mich nicht. Aber als er dann anscheinend nicht bemerkte, dass ich hinter ihm stehe und er sie dann beim tanzen von hinten umarmte und er seinen Kopf an ihren Hals legte, räusperte ich mich. Er lief dann rückwärts gegen mich und wollte sich gerade beschweren, aber als er dann sah das ich es bin, blieb er still.

"Du hattest ja Spaß"

"Sind ja nur gut befreundet und kennen uns gut"

"So sah das ja auch total aus"

"Dann ist ja gut", sagte er und umarmte mich.

Sein ernst? Das war totale Ironie von mir. Aber gut, mach ihm seinen Abend nicht kaputt. Nicht ausgerechnet heute streiten. Ich ließ mich später dann doch noch dazu überreden zu tanzen. Später kam dann auch wieder dieser Typ aus der Schlange vorhin vorbei.

"Na hast du Spaß"

"Mit ihr habe ich überall Spaß"

"Sie ist echt hübsch, Respekt"

"Waren das nicht alle meine Ex Freundinnen?"

George sah mich geschockt an und auch ich sah wiederum Logan etwas schief an. Aber er merkte natürlich nichts. Das hatte echt gesessen, auch wenn es vielleicht nicht so angreifend war. Trotzdem. 

"Naja, anderes Thema"

"Also findest du nicht?"

"Logan, anderes Thema"

"Okay na gut, was willst du noch über sie wissen?"

"Eigentlich nichts mehr"

"Also miteinander geschlafen haben wir noch nicht. Sie ist einfach zu feige",schrie er und trank danach einen Schluck aus seinem Glas.

Was war denn bitte?

"Möchtest du vielleicht noch erzählen wann ich aufs Klo gehe und wann nicht?"

"Stimmt, das könnte ich auch erzählen, oder?"

Ich drehte mich um und ging erstmal wieder zurück Tisch.

"Sie kommt gleich wieder, die geht nur was trinken, damit die locker wird"

"Da sei dir nicht so sicher"

Ich packte meine Sachen, zog mir meine Jacke an und ging zur Tür. Ich sah noch einmal zurück und er war wieder tanzen. Ich sah auch nur noch kurz wie sein Vater mir hinterher sah, aber er lief mir zum Glück nicht hinterher. In der Zeit, wo ich den Saal verließ, kramte ich schon mal mein Handy aus meiner Handtasche und rief meinen Vater an.

"Ja, was ist los?"

"Bist du zuhause?"

"Ja, heute ist einer dieser Tage wo ich einen Abend zuhause bleibe. Du kannst gerne vorbei kommen, wenn das die Frage war"

"So ähnlich. Ich bin gerade auf dem Abiball von meinem Freund und ich fühle mich hier absolut nicht wohl. Könntest du mich hier bitte abholen?"

"Was ist denn los? Und natürlich hole ich dich ab, musst mir nur sagen wo das ist"

"Das erzähle ich dir alles später. Das ist in der Nähe vom alten Hafen"

"Achso, gut. Dann bin ich so in 15-20 Minuten da. Pass auf dich auf"

"Danke, bis gleich"

Ich legte auf und setzte mich auf die nächste Bank. Ich fühlte mich etwas schlecht und hätte mir den Abend echt komplett anders vorgestellt. Auf jeden Fall werde ich morgen mit ihm sprechen und fragen was das sollte. Ich weiß ja, dass man bei Alkohol anders wird, aber seine Worte waren echt nicht angepasst. Und, dass er mit einem anderen Mädchen so nah tanzt, hätte auch nicht sein müssen.

(Inzwischen im Saal bei Logan)

"Wo ist Madison hin?", sagte sein Vater.

"Weiß nicht, glaube auf Klo"

"Mit allen ihren Sachen?"

"Na die sollen ja nicht geklaut werden"

"Sie sah nicht glücklich aus"

"Wäre ich auch nicht, wenn ich so wenig trinken würde wie sie. Totale Spaßbremse. Mit der kann man überhaupt keinen Spaß haben"

"Junge, ich sag dir eins. Ich kannte Noah und er war ein guter Junge. Er war immer da für sie und hat alles für sie getan. Ich möchte, dass du sie nicht verletzt und mindestens genauso ein guter Freund bist, wie Noah es war"

"Jaja Dad, kriege ich hin"

"Ich kriege alles mit"

Er nickte nur lächelnd und schaute dann durch Zufall durchs Fenster. Logan musste zweimal hingucken um mich zu erkennen und auch, wie ein Auto vor mir hielt. Er zog seine Augenbrauen runter um es besser erkennen zu können. Dann überlegte er was passiert war und dachte dann, dass ich in ein wildfremdes Auto steige. Er fing an sich Sorgen zu machen und rannte durch den Saal, dann die Treppe runter und dann wollte er noch zum Auto rennen, aber ich stieg schnell ein und mein Vater fuhr los. Er packte sich dann am Hinterkopf und holte sein Handy aus seiner Tasche. Direkt blinkte mein Display vom Handy auf, natürlich wegen seinem Anruf. Ich drückte ihn weg und legte meinen Kopf an die Scheibe. Ich schlief ein und wurde wieder wach, als mein Vater mich nach oben trug. Als ich dann im Bett lag, schaute ich noch kurz auf mein Handy. 36 entgangene Anrufe und 83 Nachrichten. Ich ging auf unseren Chat und es waren alles solche Nachrichten mit wo ich bin und wieso ich gegangen bin. Ich überlegte kurz ob ich antworten sollte, tat es dann aber. 

*Ich bin bei meinem Vater. Denk doch bitte darüber nach, was an dem Abend nicht gut gelaufen ist und über deine Worte. Gute Nacht*

*Wieso bist du abgehauen?*

*Ich schrieb doch, dass du darüber nachdenken sollst. Ich möchte diese Nacht Ruhe von dir, also bitte lass mich jetzt erstmal in Ruhe*

*Aber es ist nicht Schluss oder?*

*Nein, gute Nacht*

Ich legte mein Handy zur Seite und legte mich zur Seite. Kurz danach schlief ich dann ein und dieser Tag war dann endlich vorbei. Dachte ich zumindest.

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