Cheated

Kapitel No°29

Tates Sicht:

Ich ging zurück zu meinem Auto und fuhr los. Sie war echt eine gute Freundin für mich, auch wenn wir uns erst so kurz kennen. Ich habe nicht so viele in meinem Leben und schätze jeden, den ich habe.
Ich hielt noch kurz bei meinem Bruder an, aber leider war keiner da. Meine Eltern haben sich vor 5 Jahren getrennt. Meine Mutter ist bei einem Autounfall gestorben und mein Vater ist irgendwo in Kanada und will nichts mehr von mir wissen. Er glaubt, dass ich während des Autounfalls ins Steuer gegriffen habe, weil er mich als Psychopathen sieht. Vielleicht habe ich auch oft andere Ansichten als andere, aber das macht mich lange nicht zum Psychopathen. Er sagte Dinge zu mir wie 'Du hättest es verdient zu sterben, anstatt deine Mutter' oder 'So einen Sohn wünscht sich niemand, da stirbt man lieber allein'. Er ist ein Arsch, schon immer gewesen.
Ich fuhr wieder Richtung Uni. Ich teilte mir dort mit David und 1 anderen Jungen eine Wohnung, was echt gut funktionierte.

Als ich angekommen bin, rief ich meine Freundin an, um ihre Stimme zu hören, die ich sehr vermisse. Sie tat am Telefon auch so, als würde sie mich vermissen, aber ich bin mit einer Freundin von ihr im Kontakt und sie berichtet mir oft über Dinge. Sie ist einer der wichtigsten Menschen die ich habe, aber nun ist sie mehrere tausend Kilometer entfernt. Aber als sie ging, war unsere Beziehung schon ziemlich scheiße, aber ich ließ sie nie gehen, weil ich einfach Angst hatte. Ich möchte auch nichts von Madison, aber sie ist einfach ein toller Mensch als Freund.

"Tate, ich komme vielleicht am Dienstag für 2 Tage nach Hause. Aber ich weiß nicht ob wir so viel Zeit haben. Habe so viele Termine hier gemacht, da bleibt uns nicht viel"

"Das macht nichts. Auch wenn ich dich nur 1 Minute sehe, ich werde diese Minute genießen"

"Na dann ist ja gut, chiau"

Das wars dann vom täglichen Kontakt. Sie war schon immer sehr beliebt und alle wollen ihre Freundinnen sein, deswegen denke ich, dass sie sehr beschäftigt ist. Aber das ist okay, sie ist alles was ich habe.
Ich legte mich ins Bett und starrte an die Decke. Es ist in diesen stillen Momenten immer so, als würde meine Mutter mit mir Kontakt aufnehmen. Ich habe plötzlich so viele Ideen in mir, die mir Hoffnung auf bestimme Dinge geben. Ich vermisste sie so sehr.
Nächsten Tag in der Uni wurde ich von Logan und seinen Freunden empfangen. Was für dumme Spastis. Nur, weil sie täglich zum Sport gehen und sich bis spät in die Nacht besaufen, fühlen sie sich cool. Ich war dann ja wieder nur der Psychopath, der sich an seine ach so geliebte Freundin heran macht und weder trinkt noch viel Sport macht.

"Hab gehört, dass du mit Madison Kontakt hast?"

"Man könnte ja fast Mitleid mit dir haben"

"Komm laber kein Scheiß, du weißt was dann kommt"

"Na komm, schlag mich. Zeig allen wie cool du bist"

Er machte sich groß und kam auf mich zu. Ja er wird zuschlagen.Er musste ja allen zeigen wie kräftig und toll er ist, aber musste mir trotzdem mein Lachen verkneifen, um doch hiernach noch zu überleben. Und ich hatte recht, er schlug zu. Ich wehrte mich etwas, aber was hatte ich Loser denn schon gegen 6 Jungs drauf. Ich stand auf, lachte ihn provokant aus und drehte um. Ich merkte, wie er erneut sauer wurde.

"Boah dem hast du es gezeigt. Der Pisser wagt es nicht deine Freundin anzufassen", sagte einer seiner coolen Freunde.

Nur blöd war, dass ich alles aufgenommen habe. Und ich es zu 100% Madison schicken werde. Nicht um die beiden grundlos auseinander zu bringen, sondern um ihr die Augen zu öffnen.

Nach der Uni ging ich zurück nach Hause. Ich sah auf mein Handy und hatte eine Nachricht von Giulia(meine Freundin).

'Wie du sicher mitbekommen hast, leide ich auch sehr unter der Entfernung und hätte nicht gedacht, dass es mich so fertig macht. Aber ich sehe auch, dass du genauso leidest und uns es nicht gut geht. Du warst wirklich einer meiner größten Liebschaften, aber ich werde es hiermit beenden. Ich will ehrlich sein und habe mich hier schon auf die Suche nach einem Jungen gemacht und einen gefunden. Und ich werde auch nach Schweden ziehen. Meine Liebe war zuletzt nur noch gespielt um dich nicht zu verletzen, weil ich weiß wie zerbrechlich du bist. Wein nicht zu viel, bitte beeinträchtige meine neue Beziehung nicht. Ich weiß genau wie du andere ohne Gewalt fertig machst. Leb wohl.

Emma xx'

Ich saß einfach da und hielt mein Handy in der Hand. Ich drückte meine Hände immer weiter zusammen, bis ich mein Handy fallen ließ. Dann fing ich an zu schreien, meine Gegenstände aus dem Zimmer durchs Zimmer zu werfen. Wie kann sie mir nur das antun, sie weiß genau wie ich bin. Zum Schluss setzte ich mich einfach an eine Wand, vergrub mein Gesicht in meinen Händen und weinte. Sie bedeutete mir so viel und ich hatte noch so viele Ideen, wie ich unsere Beziehung retten könnte. Ich atmete immer schneller und merkte wieder, wie sich mein Gesicht zusammen zog. Ich schrie wieder. Irgendwann öffnete sich dann meine Tür. Aber eins war mir klar, ich würde erneut kämpfen.

"Tate, was geht bei dir? Ist alles gut?"

"Alles gut... Alles gut..?! Sieht es danach aus?!", schrie ich.

"Eher weniger, deswegen frage ich"

"Ach..."

"Was?"

"Emma."

"Deine Freundin?"

Ich stand auf und warf meinen Schreibtischstuhl durchs Zimmer.

"Man sie war meine Freundin!"

"Oh okay, das erklärt alles"

"Bin ich so ein schlechter Mensch, dass sich alle von mir entfernen? So viele in so kurzer Zeit?"

"Du bist mein bester Freund und ich weiß, dass ich auf dich zählen kann. Aber viele sagten mir, dass sie sich bei der Freundschaft mit dir eingeengt fühlen."

Ich rutschte wieder die Wand herunter und fing wieder an zu weinen. Ich werde um sie kämpfen, wie jedes Mal. Aber mir wurde eins klar ich muss Madison davor beschützen. Von diesen ganzen Enttäuschungen. Wenn einer ein schöneres Leben als ich haben sollte, dann jetzt sie. Ich muss mehr über sie heraus finden. Also setzte ich mich nachdem David aus dem Zimmer war an den Laptop und suchte nach allem was man unter ihrem Namen finden konnte. Nichts. Also setzte ich mich ins Auto und fuhr wieder zu ihr. Ich wusste alles über meine Freunde. Viele von ihnen haben keine Gefahren, die dessen Gefühle kaputt machen könnten. Aber ich wusste einfach zu wenig über sie.

Ich klingelte bei ihr, aber eine Frau machte auf.

"Hey, du warst doch auch am Samstag hier, du bist Tate, nicht wahr?"

"Genau, ich war Samstag da. Bin ein Kumpel von David. Es kommt vielleicht etwas komisch, aber könnte ich zu Madison?"

"Das tut mir leid, sie ist in der Schule"

"Kann ich sie dort abholen?"

"Also wenn sie nichts dagegen hat, dann klar. Aber pass auf, sie ist manchmal.. Naja, etwas anstrengend"

"Das ist kein Problem, ich komme damit klar"

Wir verabschiedeten uns und ich machte mich auf den Weg zu ihrer Schule, um sie dort abzufangen..