Kapitel No°3

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"Hast du dein Zimmer aufgeräumt?"

"Nein."

"Ach und was bitte gab es wichtigeres?"

"Ich hab ehm.. Hab was Noah geklärt"

"Und das ist wichtiger? Alles klar. Viktoria, hast du es wenigstens gemacht?"

Verträumt schaute sie zu meiner Mutter.

"Ehh was?"

"Ob du dein Zimmer aufgeräumt hast!?"

"Ja habe ich."

Arrogant schaute sie zurück in die Zeitung, die sie in der Hand hielt. Wir redeten gar nichts mehr. Na toll, der Abend war gelaufen. Eigentlich wollte ich vorschlagen, dass wir uns einen schönen Abend mit einer DVD machen, aber das kann ich jetzt vergessen. Als ich fertig war, stellte ich meinen Teller in den Geschirrspüler und wollte ins Zimmer gehen. Aber nein, ich konnte Tori doch nicht mit dieser Frau allein lassen. Also setzte ich mich wieder dazu und zwang mich zu einem Lächeln.
Wenig später war sie dann auch fertig und wir gingen zusammen hoch.

"Eh.. Madison?"

"Ja?"

"Danke, dass du mich nicht allein gelassen hast. Ich habe total Angst vor ihr. Bin echt froh hier nicht allein zu sein"

"Klar, ich hätte dich doch nicht allein lassen können"

Lächelnd ging sie in ihr Zimmer und schloss leise die Tür. Eigentlich ist sie nicht so. Sie ist ein energiegeladenes Mädchen mit sehr viel Kreativität und Lebensfreude. Aber jetzt seit der Trennung ist sie so eingeschüchtert und unsicher. Ich kann es verstehen, sie ist ja auch erst 9. Sie muss das erstmal verkraften und einsehen, dass das Leben weiter geht. Ich schaute meine Haare im Spiegel an. Sie sind reif zum waschen, wie immer schon nach einem Tag. Ich nahm meine Schlafsachen und huschte schnell ins Bad. Das Wasser stellte ich auf 40°C und sprang schnell unter die Dusche. Ich dachte an Noah. Ich machte mir wieder Hoffnungen, dass alles besser wird. Hoffentlich ändert sich alles und wir sind wieder so glücklich, wie vor der ganzen Krise. Ich versuchte mit meinen nassen Händen mein Shampoo auf zu bekommen. Doch diese rutschte mir aus der Hand und direkt auf meinen kleinen Zeh. Ich schrie kurz auf und dachte mein Zeh wäre ab, weil es so schmerzte. Aber natürlich war er es nicht und ich machte erneut die Flasche auf. Dann schäumte ich mir schnell meine Haare und meinen Körper ein. Mir wurde trotz des heißem Wasser kalt und ich beeilte mich. Fast wäre ich vor Eile ausgerutscht, aber das konnte ich zum Glück noch vermeiden. Anschließend trocknete ich mich ab und ging in mein Zimmer,  um mich ins Bett zu legen. Ich schaltete den Fernseher ein und griff nach meinem Handy. 109 Nachrichten und 73 davon waren von Noah. Lächelnd schrieb ich ihm, dass ich essen und duschen war und er sich keine Sorgen machen brauch. Ich freute mich auf morgen.  Ich schaute noch ein bisschen Fernsehen und schlief dann ein.

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Mein Wecker holte mich aus dem Tiefschlaf und ich schaute auf die Uhr, um zu gucken, ob es wirklich schon so spät war. Aber tatsächlich. 6 Uhr. Mit verschlafenen Augen ging ich ohne Ziel aus meinem Zimmer und wollte nach unten gehen. Ich ging einmal ins Wohnzimmer, aber hatte vergessen, was ich dort wollte. Dadurch wurde ich aber einigermaßen wach und ging zurück in mein Zimmer um mir Sachen raus zu legen. Danach ging ich ins Bad um mich zu waschen. Dort zog ich mich dann an. Ich schminkte mich dezent. In letzter Zeit tat ich es sowieso nicht mehr so oft.

Lächelnd verließ ich das Badezimmer. Meine Gedanken ließen nicht mehr von Noah los, aber es verschaffte mir ein schönes Bauchgefühl.

"Na was lächelst du? Gut geschlafen?"

"Heute eigentlich gut. Aber Mom, was bist du denn schon so früh wach?"

"Ich habe heute ein Vorstellungsgespräch, man muss sich ja auch mal um das Leben ohne Mann kümmern"

"Das stimmt, sag mir dann später wie es war"

Zufrieden nickte sie. Ich war etwas verwundert, weil meine Mutter..? Und nach der Trennung wieder arbeiten? Aber na gut, was sollte ich dagegen haben. Hoffentlich stellt sie sich nicht an,  wie manchmal hier zuhause.
Ich schnappte mir aus meinem Zimmer meine Schultasche und ging schnell nach unten um mir etwas zu Essen zu machen. Doch meine gut gelaunte Mutter hat mir wohl schon etwas gemacht, denn es standen Cornflakes auf dem Tisch und Tori war schon am Essen. Auch sie konnte mal wieder lächeln.

"Weißt du was mit Mama los ist? Sie hat so gute Laune"

"Ach Tori, das stimmt schon, aber wir sollten froh darüber sein so in den Tag zu starten"

"Da hast du Recht", sagte sie aber noch etwas nachdenklich.

Diesmal achtete ich auf die Uhr. Nicht, dass ich wieder zu früh bin und John begegne. Ich hatte noch 10 Minuten. Mir fiel kurz darauf ein, das ich mein Handy oben vergessen hatte und lief nochmal schnell in mein Zimmer. Schon wieder ein Haufen von Nachrichten. Es ist ja echt nett, dass er sich so oft meldet, aber übertreiben sollte er es auch nicht. Glücklich sendete ich ihm:

"Morgen, ich habe gut geschlafen und du? Werde ja richtig bombardiert von dir haha. Freu mich auf dich. Ich liebe dich"

Kurz darauf kam meine Mutter ins Zimmer und wünschte mir einen schönen Tag, weil sie jetzt los musste. Die platzte ja fast vor Freude.. Ich lachte kurz und wünschte ihr viel Glück. Anschließend ging ich zu meiner Schwester und fragte sie, ob sie mit mir gehen will. Sie hasste es genauso wie ich allein zu laufen und wir gingen zusammen zur Bushalte. Ich strahlte vor mir hin und dachte wieder an Noah.
Das hält für immer, egal was kommt!

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Hoffentlich hats euch gefallen:)

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