Kapitel No°24

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Am nächsten Morgen wachte ich auf. Und das schönste war, dass ich in seinen Armen lag. Ich sah ihn an und lächelte. Er schlief noch, also stand ich auf, setzte mich an einen Tisch mit Spiegel und machte mir einen Zopf. In der Zeit wachte er auf und sah mich an, was ich nicht bemerkte.

"Danke"

Ich drehte mich um und er lächelte nur leicht. Sein Blick sah nicht glücklich aus, also stand ich auf und setzte mich neben ihn ans Bett. Er sah mir in die Augen, aber seine Mimik veränderte sich nicht.

"Ist dir kalt?"

"Nein, sonst hätte ich mir doch schon längst was angezogen"

Er fasste an meinen Arm und streckte sich dann zu seinem Pulli, der neben dem Stuhl lag. Dann gab er ihn mir und lehnte sich wieder zurück. Für die nächsten 15 Minuten redeten wir nicht miteinander. Es war einfach nur still. Mal sah ich ihn an, dann wieder die Wand.

"Hast du das nur für mich gemacht?"

"Was denn?"

"Mit mir geschlafen"

"Warum nur für dich?"

"Ich weiß nicht. Vielleicht haben dich meine bescheuerten Worte gestern beeinflusst"

"Nein, ich wollte es"

Er sah mich noch misstrauisch an. Ich hatte es wirklich auch getan, weil ich es wollte. Wieder war für gefühlte Stunden diese unangenehme Stimmung, bis er sich aufsetzte und mich einfach umarmte. Ich legte auch meine Arme um ihn und drücke ihn fest an mich.

"Ich liebe dich"

"Ich liebe dich auch"

"Ich weiß, dass ich dich gestern hätte verlieren können"

"Nein, ich war nur.."

"Bitte versuch das nicht schön zu reden. Ich war gestern der größte Arsch und du hast sogar noch als 'Belohnung' mit mir geschlafen"

"Ich wollte es doch auch. Lass uns den Stress gestern vergessen"

Er löste sich von mir und sah mir in die Augen. Seine Augen hypnotisierten mich, diese Farbe war einzigartig. Ich wusste nicht was er dachte, also ging mein Blick dann doch irgendwann nach unten.

"Womit habe ich dich verdient? Ich war mein ganzes Leben nur so ein dummer Junge, der mit Gefühlen gespielt hat. Und dann schenkt man mir sowas"

Ich umarmte ihn wieder. Ich hatte das alles von gestern Abend schon fast vergessen und wusste direkt wieder, er war kein Fehler und er wird mein Leben immer wieder stärken. Danach küssten wir uns kurz und dann stand er auf.

"Ist dein Dad sauer, wenn er mich sieht?"

"Ich weiß ja nicht ob du dich noch genau an gestern Abend erinnern kannst, aber gestern war er nicht so begeistert dich zu sehen. Aber wenn du ihm nachher alles erzählst, dann denkt er bestimmt besser über dich"

Kurz danach klingelte mein Handy. Meine Mutter.

"Ja?"

"Hi Schatz, ich muss leider noch eine Woche zur Kontrolle hier bleiben. Aber Endrue kommt ab und zu mal vorbei, um Sachen zu holen"

"Wie geht es dir denn sonst? Und wieso Endrue? Wir können dir doch auch Klamotten und alles andere vorbei bringen, wenn wir dich eh schon besuchen"

"Ich möchte euch nicht belasten. Ihr könnt mich natürlich trotzdem gerne besuchen. Muss auch schon wieder auflegen, weißt ja, wo du mich im Krankenhaus findest. Tori ist so lange bei einer Freundin"

"Wir kommen dich auf jeden Fall zeitnah besuchen"

"Dann freue ich mich, chiau"

"Tschüss"

Ich legte auf und schmiss das Handy auf die andere Seite des Bettes. Logan hatte sich in der Zeit schon auf die Suche nach dem Bad gemacht, aber ich zog mir schon mal was anderes an. Dann setzte ich mich auf das Bett und dachte nochmal genauer nochmal über alles nach. Aber dazu hatte ich nicht lange Zeit, weil mein Vater herein kam und sich neben mich setzte.

"Er ist noch da oder?"

"Ja"

"Hat er dir noch irgendwas angetan?"

"Nein, wir haben gestern Abend noch alles vernünftig geklärt"

"Versprochen?"

"Versprochen"

Er nahm mich in den Arm und küsste meinen Kopf. Ich fragte mich, ob er sich allein fühlte. Er lebte in so einem großen Haus, allein. Aber er sah nicht unglücklich aus und er liebte seine Hobbys. Kurz danach kam Logan auch wieder rein und wir wussten erstmal alle nicht was wir sagen sollten. Logan blieb in der Tür stehen.

"Wegen gestern Abend tut mir leid. Ich hätte etwas anders mit Ihnen reden sollen. Und auch mit Ihrer Tochter"

"Schon gut, so lange du ihr nichts antust."

"Natürlich nicht"

"Mein Name ist allerdings Henry. Du brauchst mich nicht siezen.", sagte er und streckte Logan die Hand entgegen.

"Ich heiße Logan"

Dad lächelte nur noch leicht und verschwand dann aus dem Zimmer. Irgendwie war die Stimmung immer noch angespannt und ich wusste, dass er noch irgendwas auf dem Herzen hat.

"Ist wirklich alles gut?"

"Ja, was sollte nicht stimmen?"

"Sag die Wahrheit, du verheimlichst irgendwas"

"Wie gesagt, es ist alles gut"

Ich ging ohne Worte aus dem Zimmer und lief zum Bad um zu duschen und mich fertig zu machen. Ich wollte ja zu meiner Mutter. Es klopfte an der Tür und ich fragte mich, ob ich nicht mal 5 Minuten für mich haben könnte.

"Braucht ihr noch etwas? Weil ich fahre jetzt einkaufen"

"Alles gut Dad, wir fahren gleich zu Mom ins Krankenhaus. Wir brauchen nichts"

"Okay, dann bleibt mehr für mich"

Ich lächelte kurz und fragte mich dann, ob ihn das mit Mom gar nicht interessierte. Er fragte nicht ein einziges Mal nach, wie es ihr ging. Aber ich denke, er hat seine Gründe. Ich schminkte mich etwas und zog mich an. Dann ging ich zurück ins Zimmer.

"Kannst du mich ins Krankenhaus bringen oder soll ich den Bus nehmen?"

"Ich fahre dich gerne zum Krankenhaus, aber dafür brauche ich erstmal mein Auto"

"Achja, du bist ja nicht mit dem Auto gekommen"

"War auch besser so"

Ich nahm ihn einfach danach in den Arm. Eigentlich hatte ich gar keinen Grund mehr, um sauer auf ihn zu sein.
Wir liefen gemeinsam zu seinem Auto und stiegen dann ein. Ich lehnte mich einfach zurück und schloss für ein paar Minuten meine Augen...

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