Kapitel No°38

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Wir standen immer noch an der selben Stelle. Er immer noch am weinen. Ich hatte ihn nie wirklich weinen sehen, deswegen war ich wahrscheinlich auch so geschockt. Nicht mal, wenn er richtig traurig war und er mir von seinen Problemen hatte.

"Soll ich dich vielleicht zu deinem Auto begleiten?"

"Ich möchte nicht wegfahren. Ich möchte auch nicht mehr weg von dir"

Oh man, kaum fängt er an zu weinen und ich lasse mich weich klopfen. Wir schwiegen wieder und diesmal war es diese unangenehme Stille.

"Du musst fahren, das macht doch alles keinen Sinn mehr"

"Meinst du, dass ich etwa nichts mehr fühle? Und ich nachher nach Hause fahre und mein Leben genauso weiter geht ohne dich?"

Ich atmete tief durch und kämpfte gegen mein Mitleid an.

"Ich denke schon, dass es dir leichter fällt als mir"

Er schüttelte nur mit dem Kopf.

"Du siehst so gut heute aus. Wenn ich dich ansehe, denke ich direkt wieder an alle schönen Momente"

"Bitte mach es nicht noch schlimmer, als es sowieso schon ist."

Ich lehnte mich an die Hausmauer und wusste nicht mehr was ich sagen soll. Ich wusste nicht mehr was Sinn macht und was nicht. Er muss fahren, sonst lasse ich mich beeinflussen.

"Du musst jetzt fahren"

"Nein"

"Doch, mach es doch jetzt nicht so schwer"

Er kam wieder näher und weinte noch mehr als vorher. Er nahm wieder meine Hand und drückte sie fest. Er hielt es an sein Herz und es klopfte schnell.

"Genauso klopft mein Herz, wenn ich dich sehe und wenn ich an dich denke"

Er kam näher und küsste mich einfach. Es fühlte sich so an, als würde mein Herz in 2 Hälften springen. Die eine ist für Ja, die andere für Nein. Aber ich ließ es zu, ein letztes Mal. Er umarmte mich dabei und legte eine Hand an meine Wange. Dann nach einiger Zeit löste ich mich von ihm.
Ich wischte ihm die Tränen weg und er veränderte seine Mimik nicht.

"Nimm das als Abschiedskuss. Ich fühle einfach nicht mehr das, was es war. Ich meine Gefühle mich erzwingen, also lass bitte los. Ach und ich habe übrigens Geburtstag, mich wundert es nicht wirklich, dass du es nicht weißt"

Ich schloss schnell die Tür auf und ging rein, bevor er mir hinterher kam. Ich schloss sie schnell und lehnte mich dann dagegen. Dann schloss ich wieder meine Augen. Er klingelte und klopfte und ich bekam zu viel. Ich nahm nochmal extra den Schlüssel und schloss ab. Einer auf der Party machte die Musik aus und alle fragten, was genau los sei.

"Ich habe mich jetzt vernünftig von ihm getrennt und habe vernünftig mit ihm geredet, aber er versteht das alles nicht. Er hat mich letztens geschlagen und versteht sogar nicht, wieso das so ein großes Problem für mich ist"

Einige schüttelten mit dem Kopf, die anderen sahen mich mit großen Augen an.

"Wir machen nicht die Tür und ignorieren das einfach, irgendwann geht er bestimmt"

Ich stand immer noch an der Tür und merkte sein klopfen an meinem Rücken. Er schrie herum und weinte immer noch. Ich wusste, dass es das richtige war und ging von der Tür weg.

Ein anderer Freund von David kam zu mir.

"Ey also wenn der Typ noch weiter nervt, dann zeigen wir ihm mal, dass er besser gehen sollte"

"Schon gut, er geht schon irgendwann"

Die anderen Freunde von David waren alle so welche, die ihr halbes Leben im. Fitness-Studio verbringen, aber dennoch sehr nett. Ich wusste, dass es dann zu einer riesen Schlägerei kommen würde und Logan hätte dabei keine guten Karten.

Ich ging in die Küche und schloss die Tür. Was ein Geburtstag. Meine beste Freundin kam rein und ich redete mit ihr. Nach ungefähr einer halben Stunde war er immer noch da und klopfte und klingelte immer noch wie so ein Bekloppter. Dann hörte es auf und ich dachte, dass er weg wäre und ich kam wieder aus der Küche. Aber es hatten wohl doch welche die Tür aufgeschlossen und schrien ihn an. Ich ging sofort raus und sah wie sie ihn festhielten.

"Habe ich euch nicht gesagt, ihr sollt das lassen?!"

"Und wir sagen ihm, er soll es lassen"

"Hört auf!"

Sie ließen ihn los und er fiel auf den Boden. Die meisten gingen wieder herein, aber ein paar blieben draußen stehen.

"Du beschützt mich"

"Nein, ich habe nur keine Lust auf eine Schlägerei. Du musst jetzt nach Hause fahren, sonst beschweren sich gleich welche"

"Das ist mir egal, ich fahre nicht"

Er stand auf. Ich bittete die anderen wieder herein zu gehen.

"Es tut mir alles so leid. Alles Gute zum Geburtstag. Ich weiß nicht, wie ich das vergessen konnte"

"Danke, aber fahr jetzt, wir reden morgen, versprochen"

"Nein jetzt"

"Morgen. Ich fahre morgen zu dir und wir reden"

"Nein, du kommst nicht", sagte er traurig.

"Doch, wenn ich vor 14 Uhr nicht da bin, darfst du zu mir fahren und hier so oft klingeln und mich nerven wie du willst"

Er zögerte lange und war erst dagegen, aber er ließ sich überreden und merkte wohl, dass es einige gab die echt genervt vom ihm war. Er saß noch einige Zeit einfach in seinem Auto und musste erstmal klar kommen, aber dann irgendwann fuhr er endlich weg.

Der restliche Abend war noch ganz lustig und wir spielten noch Spiele.
Um 4 Uhr gingen aber alle, weil ich langsam müde wurde.
Emma ging schon mal zu Tates Auto vor und stieg ein, aber Tate blieb noch kurz stehen.

"Lass dich morgen nicht von ihm weich kriegen. Du weißt, Noah ist bei dir und beschützt dich. Und falls du nichts spürst, ich bin auch in der Nähe, wohne da 2 Häuser weiter in einer Wg."

"Danke, das ist echt lieb von dir. Tut mir auch leid für diesen Zwischenfall, das hat deine Vorstellungen der Party wohl etwas versaut"

"Ach schon gut. Ich muss jetzt, wir sehen uns"

"Ja danke"

Die anderen hatten mir noch beim aufräumen geholfen, also konnte ich direkt schlafen gehen.

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Am nächsten Morgen wachte ich schon um 10 Uhr auf und ging nach unten, weil meine Mutter wieder da war und sie ziemlich laut gesungen hatte.

"Na, wie war es gestern?"

"Ach frag erst gar nicht"

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