Er schrieb mir, dass ich hinter unser Schulgebäude kommen soll. Ich ging schneller und vom weiten sah ich ihn da. Er lehnte sich an die Mauer und hatte seine Kaputze von der Strickjacke leicht auf seinem Kopf. Sein Kopf war allerdings auch angelehnt und seine Augen waren geschlossen. Langsam ging ich auf ihn zu und als ich vor ihm stand, küsste ich vorsichtig seine Wange. Er merkte anscheinend schon, dass ich es war und schloss seine Arme um mich. Nach kurzer Zeit löste ich mich und sah ihm in die Augen.
"Du wolltest mit mir reden?"
Seine braunen Augen schlossen sich wieder und er atmete tief durch. Ich legte meinen Kopf etwas schräg. War es denn etwas schlimmes?
Er nahm meine Hand und küsste sie. Ich lächelte leicht und setzte ihm seine Kaputze ab damit seine braunen Haare komplett zu sehen war."Logan, was ist los?"
"Du.. Ich ehm.. Ich habe Angst. Angst dich zu verlieren, aber das schon von Anfang an. Du bist nicht bereit für eine neue Beziehung. Du hängst zu sehr an Noah und ich möchte nicht mit ihm vergleicht werden. Ich verstehe es, dass sowas hart ist aber ich möchte deine Gefühle komplett für mich haben. Ich sehe selber von außen wie sich innerlich bei dir alles zusammen zieht, wenn du allein nur seinen Namen hörst. Madison.. Es ist okay wenn du nicht möchtest, irgendwie werde ich damit schon klar kommen. Es wird immer so sein, dass uns alle Vorwürfe machen werden und das tut uns beiden doch nicht gut"
Ich sah ihn einfach an. Meine Gedanken wussten auch nichts mehr. Ich war mir sehr sicher, ihn zu lieben. Aber er hatte Recht, an ihn hatte ich noch gar nicht gedacht, wie es ihm geht, wenn ich manchmal so nebenbei noch an einen anderen Jungen denke. Ich war mir auch sicher, eine neue Beziehung mit ihm einzugehen. Ich sah nach unten. Mit dem Vorwürfen hatte er Recht, das merkte man ja schon heute Morgen.
"Ist okay, ich verstehe das... Ich möchte dich auch zu nichts zwingen. Bis später oder sonst was"
Er drehte sich um und ging. Ich sah von hinten wie nach oben sah und die Hände in sein Gesicht legte.
"Nein geh bitte nicht"
Er drehte sich um und sah mich an.
"Du zwingst mich zu nichts. Ich kann es vollkommen verstehen, dass dir das weh tut. Ich bin mir nach wie vor sehr sicher, dass ich das mit uns will. Es ist aber auch nicht leicht, ihn so schnell aus meinem Kopf zu bekommen, aber ich werde es versuchen. Es tut mir leid"
Ohne etwas zu sagen legte er seine Hand an meine Wange und küsste mich. Ich schloss meine Augen und erwiderte den Kuss. Danach sah er mir tief in die Augen.
"Ich sehe in deinen Augen, dass du nachdenkst"
"Tue ich nicht. Lass uns wieder reingehen, ich will nicht zu spät kommen"
"Bleib einfach bei mir, okay?"
Ich nickte. Dann nahm ich seine Hand und ging Richtung Eingang. Es ist vielleicht nicht das selbe wie das mit Noah, aber er macht mich trotzdem glücklich. Ich küsste ihn kurz und ging dann zurück in meine Klasse. Alle sahen mich so an, als wäre ich sonst wer. War irgendwas mit mir? Ich setzte mich auf meinen Platz neben Leah, eine Freundin.
"Was gucken mich denn alle so an?"
"Naja, du bist 20 Minuten zu spät. Die Lehrerin regte sich richtig auf"
"Ach du scheiße, 20 Minuten?"
"Jap, wo warst du überhaupt?"
"Ach, hab nur mit Logan geredet"
"Logan?"
"Ja. Er und ich sind zusammen. Er hat aber Angst, dass ich nicht bereit bin wegen Noah. Deswegen wollte er mit mir reden"
"Bist du denn bereit? Ich meine, das mit Noah war ja echt schon krass"
"Es sind jetzt schon einige Monate vergangen. Ich möchte nicht mein Leben lang deswegen keine Beziehung mehr eingehen."
Sie nickte und in dem Moment kam auch die Lehrerin rein. Ich kniff meine Augen zusammen und ahnte schon mit dem schlimmsten.
"Hast du es auch auf die Reihe bekommen in meinen Unterricht zu erscheinen?"
"Es tut mir leid. Ich musste etwas klären, das kommt nicht wieder vor"
Sie verdrehte die Augen und setzte sich ans Pult um ihre Sachen zu erledigen. Das ging ja halbwegs nochmal gut. Auf jeden Fall darf ich wegen der Sache nichts vernachlässigen.
Als Schulschluss war und ich raus ging, wartete Logan schon vor der Schule auf mich. Ich nahm seine Hand und ging Richtung Bushaltestelle."Ist es okay, wenn wir das mit uns so öffentlich machen?"
"Hätte ich sonst deine Hand genommen?", lächelte ich.
Wir gingen schnell weiter und stiegen in den Bus. Ich muss früher als er aussteigen, also verabschiedeten wir uns.
Ich schloss unsere Haustür auf und bemerkte dann, dass niemand da war. Auch auf dem Tisch lag ein Zettel von meiner Mutter wo stand, dass sie 3 Tage wegfährt. Hm, ohne sich zu verabschieden. Vielleicht macht sie das zur Erholung und ist danach etwas besser drauf. Meine Schwester war bei einer Freundin und ich hatte das ganze Haus für mich. Ich könnte mich mal wieder bei meinem Vater melden und ihn besuchen. Ich holte mein Handy aus meiner Jackentasche und wählte seine Nummer."Owens?"
"Hey Dad. Ich bins, Madison."
"Ach hey Madison, von dir habe ich eine Weile nichts mehr gehört. Wie geht es dir oder eher euch?"
"Mom ist für ein paar Tage weggefahren, hoffentlich um sich zu entspannen. Es gibt in letzter Zeit viel Stress bei uns. Aber sonst geht es Viktoria und mir gut. Ist bei dir denn alles okay?"
"Das legt sich bestimmt wieder. Mir könnte es nicht besser gehen. Wollte mich eigentlich auch mal wieder melden, aber dann kam immer wieder was dazwischen."
"Ist ja alles gut. Was ich eigentlich wollte, kann ich vorbei kommen?"
"Heute ist schlecht, ich gehe gleich mit ein paar Freunden bowlen. Ich melde mich mal wann ich heute Abend Zuhause bin. Sonst gerne morgen."
"Schreib mir dann einfach."
"Mach ich, war schön wieder von dir zu hören. Muss dann auch auflegen, bis wahrscheinlich morgen."
"Bis morgen, hab dich lieb."
"Ich dich auch."
Ich merke wie er lächelte und legte dann auf. Es war gerade mal 2 Uhr. Was mache ich denn heute den ganzen Tag? Logan hat Training. Also schrieb ich Leah an ob sie heute Lust hätte vorbei zu kommen. Sofort kam eine Antwort wo stand, dass sie schon auf diese Frage von mir gewartet hätte und sie gerne vorbei kommen würde. Wir machten eine Uhrzeit aus und ich räumte in der Zeit noch etwas auf.
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Cheated
RandomMadison hat es oft nicht leicht. Das Schicksal hat sie im Visier und wird ziemlich davon misshandelt. Nachdem sich ihre Eltern getrennt hatten, lebte Madison mit ihrer kleinen Schwester Viktoria bei ihrer Mutter. Nach einer schrecklichen Tragödie b...