Kapitel N°43

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Es klingelte und ich ging schnell herunter, bevor die anderen ihre faulen Ärsche vom Sofa bewegen. Tate strahlte mich an und nahm mich in die herzliche Umarmung, die ich schon von ihm kannte. Er trat herein und sah sich erst um und bemerkte dann die zwei Unbekannten Gesichter, aber er begrüßte sie nicht und ging sofort Richtung mein Zimmer. Wahrscheinlich merkte er schon von Anfang an, dass die beiden einfach nerven. Ich folgte ihm und machte dann hinter uns die Tür zu. Er setzte sich im Schneidersitz aufs Bett und sah mich neugierig an.

"Ich hoffe mit Logan ist noch alles okay?"

"Momentan läuft es perfekt. Er hat mir sogar einen Urlaub geschenkt"

"Einen Urlaub?"

"Ja, aber ich weiß nicht ob ich mich wirklich freuen soll"

"Wieso?"

"Er gibt so viel Geld für mich aus. Ich kann nicht glauben, dass er das komplett für mich zahlt. Er liebt mich wirklich"

"Oder er hat ein schlechtes Gewissen"

"Tate", sagte ich und rollte meine Augen. Er hebte seine Hände.

"Tut mir leid, aber ich denke realistisch und habe damit sogar meistens recht"

"Also denkst du er liebt mich gar nicht?"

"Du weißt ja was ich von ihm bzw. solchen Typen halte, aber das ist deine Beziehung und ich glaube, dass ich es persönlich nicht mit ihm aushalten würde."

Er sah zum Boden und wirkte plötzlich etwas bedrückt.

"Aber naja mit mir auch nicht", sagte er dann leise.

"Ist alles gut?"

"Klar, es muss alles gut sein. Nur manchmal schätzt man seinen eigenen Wert nicht und es frisst sich ins Herz"

"Aber das sind unnötige Gedanken, die man schnell wieder aus dem Kopf schmeißen sollte"

"Ja schon. Hast recht", er zwang sich zu einem Lächeln.

"Wie ist es mit Emma?"

"Unser Beziehungsstatus ist dauernd kompliziert, aber es geht noch. Sie ist halt verwöhnt, aber sie hat auch gute Seiten und die liebe ich sehr"

"Du schaffst das schon"

"Das denke ich auch. Meine Mutter hätte sie gehasst"

"Wieso?"

"Meine Mutter war immer die netteste und großzügigste Person die es gab. Sie war für alles Dankbar und schätzte alles was sie hatte. Und Emma ist glaube ich genau das Gegenteil. Aber manchmal schickt meine Mutter mir von oben Ideen und daran merkte ich, dass sie ihr wenigstens eine kleine Chance gibt, auch wenn es schon ein paar mehr waren."

"Deine Mutter war also genauso wie du"

"Das sehe ich nicht so"

"Ich schon"

"Danke, das ich für mich eines der größten Komplimente die man machen kann"

Ich lächelte ihn an und bekam ein Lächeln zurück.

"Ich fange bald meine nächste Therapie an", erzählte er.

"Du machst Therapien?"

"Ich dachte du merkst, dass mit mir nicht alles stimmt", sagte er lächelnd.

"Ich dachte kurz drüber nach, aber dachte direkt dass du das nicht brauchst", sagte ich leise und langsam.

"Naja die Therapeuten reden eh nur Müll und meinen mich mit klügen Sprüchen zu heilen, aber ich bin nun mal was ich bin. Sehr emotional und ne Heulsuse."

"Keine Heulsuse"

"Komm schon, ich weiß wie ich bin"

"Keine Heulsuse"

Dann lachte er kurz.

Tates Sicht:

Ich sah die ganze Zeit auf mein Handy und wartete auf Nachrichten von Emma, aber es kam nichts. Sie hatte viele Dinge zutun, wofür sie sich immer lange Zeit lässt und die nicht unbedingt wichtig sind, aber ich akzeptiere sie wie gesagt von vorne bis hinten, weil ich mit ihr mein Leben verbringen möchte.
Madison und ich redeten noch eine ganze Zeit über Gott und die Welt und ich versuchte so wenig wie möglich über mich zu sprechen. Ich war mir nicht ganz sicher, ob das mit dem Urlaub so eine gute Idee ist und denke, dass sie das auch noch nachvollziehen kann. Aber für die Liebe tut man alles und man würde sich da auch nicht von irgendeinem Trottel wie mir irgendwas einreden lassen. Sie ist glücklich und so soll es auch bleiben. Und wenn das nicht so wäre, dann sorge ich da schon für.

Nach 3 Stunden verabschiedete ich mich dann auch wieder, weil ich weiter für die Uni lernen musste. Ich versuchte in der Uni Logan so gut wie es geht aus dem Weg zu gehen, was auch sehr gut klappt. Aber hin und wieder sieht man sich nun mal. Immerhin studierte er was anderes als ich. Immer wenn ich ihn mit seinen Freunden sehe, denke ich mir was das wohl für eine Freundschaft sein muss. Man trifft sich jedes Wochenende in einer kleinen Bude vom jemandem und trinkt Alkohol bis man umfällt. Und in der Woche sinds dann vielleicht 2 Bier weniger. Ich zweifle auch an der Treue von Logan. Er hat doch niemals nur sie. Ich glaubte mir immer mehr als anderen, also wird das wohl so sein. Ich hoffe, dass sie das nicht auf die harte Tour erfährt, sondern er es ihr selber erzählt, aber was rede ich da eigentlich? Wieso sollte er das tun?

Ich fuhr also zurück zur Wohnung und legte mich erstmal aufs Bett. Zwischendurch sah ich aufs Handy, aber keine Nachricht. Denkt sie jetzt gerade an mich oder sind ihre anderen Dinge wichtiger? Ich rief sie gefühlt alle 2 Minuten an, aber bei jedem Anruf ging sie nicht dran. Es fiel mir schwer zu atmen, weil ich so ein Drücken in der Brust hatte, aber ich rafft mich trotzdem auf und lernte noch den Rest.

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