Kapitel No°21

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"Alles gut?"

"Jaa klar", sagte ich lächelnd.

Wir küssten uns kurz und sein Vater lächelte leicht. Er sah diesen Abend so besonders gut aus. Ich bekam meine Augen nicht von ihm.

"Na dann werde ich mir jetzt mal etwas zu essen holen."

"Ich komme nochmal mit. Habe meine Brötchen vergessen"

Wir gingen zu der langen Schlange und stellten uns hinten an.

"Du willst dich jetzt echt nochmal so lange mit mir anstellen?"

"Ja. Erstens, weil ich wissen will, was mein Vater zu dir gesagt hat und ich dich nicht alleine lasse. Hier gibt es genug die nur das eine im Kopf haben und so wie du heute aussiehst, würde dich mir hier jeder wegschnappen."

"Die meisten hier sind doch eh vergeben"

"Ja aber eben nicht alle. Was sagte mein Vater zu dir? Ich hoffe nichts schlechtes"

"Erst fragte er mich ein bisschen aus. Also wie das mit meinen vorherigen Freunden war und über mich selbst. Dann kamen wir auf Noah und dann sagte er mir plötzlich, dass er Noah kennt."

"Also nichts schlechtes?" 

"Nein, aber wieso sagst du mir sowas nicht..?"

"Sicher, dass er den Noah meinte?"

"Wieso erzählst du mir das nicht?"

"Ich wusste es selber nicht. Mein Vater hat sehr viele Geheimnisse. Woher kennt er ihn?"

"Seine Eltern sind oder waren Kunden bei deinem Vater. Aber hat er auch vor dir Geheimnisse?"

"Natürlich. Bei dir ist es so das typische Familienleben und alle wissen von A-Z übereinander. Aber bei mir ist es so, dass meine Mutter diese über fürsorgliche und vernünftige Frau ist und mein Vater der "geheimnisvolle" Typ und sehr anständig ist. Ich glaube aber auch, dass meine Mutter sehr viele Geheimnisse hat und sie oft Dinge nicht sagt, um uns zu schützen", sagte er flüsternd.

"Aber interessieren dich diese Dinge nicht?"

"Früher habe ich mir Tag und Nacht darüber Gedanken gemacht, aber heute ist das Risiko zu hoch um nach Sachen zu suchen. Wenn die das herausfinden würden, dann wäre es noch extremer. Ich hoffe immer noch darauf, dass es irgendwann alles klar wird."

"Sprich mit mir darüber, falls dich da irgendwas bedrückt. Ich bin für dich da, egal wann."

"Danke, ich liebe dich"

Er bückte sich zu mir runter und küsste mich. Er zog mich mehr zu ihm rüber und umarmte mich dann dabei. Aber wir hatten nicht lange Zeit um unsere Nähe gegenseitig zu genießen.

"Ich möchte bitte auch noch heute etwas zu essen bekommen."

Der Junge der das sagte war sehr groß und ich musste meinen Nacken schon halb verrenken um sein Gesicht sehen zu können. Und ich dachte echt immer schon Logan wäre mit seinen 1,86 sehr groß, aber der Typ toppte alles. Er zog seine dicken Augenbrauen nach unten und sah Logan verärgert an.

"Oh man George, du kommst echt immer in den besten Momenten."

Jetzt lächelten beide und gaben sich einen Handschlag. Ich dachte schon, dass es jetzt Stress gibt, aber scheint ja so, als würden sie sich sehr gut verstehen. 

"Deine Perle?"

"Ja du sagst schon richtig, Meine"

"Wow Gratulation. Hätte nicht gedacht, dass du nochmal sowas abbekommst, so wie du aussiehst"

"Na hör mal"

Logan boxte George leicht in die Seite und sie lachten. Wir redeten noch eine zeit lang und lachten viel. Nach einer gefühlten Ewigkeit waren wir dann auch endlich dran und ich holte mir schnell etwas. Als wir wieder kamen, saß aber nur noch seine Mutter und seine Brüder  am Tisch.

"Ach Logan, ihr seht so perfekt zusammen aus. Wie füreinander gemacht."

Ich lächelte und setzte mich neben sie. Jetzt wollte ich noch etwas mit ihr reden, um sie etwas besser kennen zu lernen. Aber Logan interessierte sich für etwas anderes.

"Wo ist Dad?"

"Er ist kurz nach Hause gefahren um etwas zu holen. Aber es dauert nicht lange", sagte sie fröhlich und strahlte dabei.

Sie drehte sich kurz um und kramte in ihrer Tasche.

"Siehst du, genau das meine ich. Meine Mutter überspielt alles, damit es nicht auffliegt, dass mein Vater irgendwas tut, was wir nicht wissen dürfen", flüsterte er.

Ich nahm seine Hand und lehnte mich bei ihm an. Direkt danach drehte sich seine Mutter auch wieder um und strahlte uns an. Fast schon gruselig.

"So Madison, wir hatten noch gar nicht so wirklich die Möglichkeit miteinander zu reden. Entschuldigung dafür, aber hier hat man irgendwie nicht so viel Zeit"

"Das ist nicht schlimm. Ich denke, dass wir noch genug Zeit haben werden, um uns besser kennen zu lernen. Sie wollen ja auch schließlich wissen, mit wem genau Ihr Sohn da zusammen ist."

"Nenne mich bitte Magret. Du machst schon einen sehr vernünftigen Eindruck und ich mag dich jetzt schon. Mit seinen letzten Freundinnen war das etwas kompliziert. Das hat dir Jeff sicher schon erzählt."

"Oh dankeschön. Ja er hat mir alles erzählt"

"Na wusste ichs doch"

Wir aßen auf und danach gingen Logan und ich tanzen. Er trank immer mehr und mehr und so langsam machte sich das auch total bemerkbar. Er kam mir immer näher und tanzte immer "wilder", das irgendwie die meisten hier machten. Aber ein Glück wurde er nicht peinlich, nur noch selbstbewusster, als er eigentlich schon ist. Es waren so viele Menschen dort, die ich nicht kannte und dadurch fühlte ich mich unwohl. Aber leider musste ich nach einiger Zeit auch mal aufs Klo. Also sagte ich ihm kurz bescheid und er wollte erst mitkommen, aber das ist ja eher unpassend. Also ging ich los und quetschte mich durch die Menschenmenge. Dann ging ich schnell aufs Klo, das zum Glück nicht voll war. Beim Hände waschen stellte sich ein Mädchen neben mich und sah mich von oben bis unten an.

"Du bist also Logans Freundin"

"Ja, wieso?"

"Ach nur so. Ist halt nur so, dass er mir eigentlich immer Hoffnungen gemacht hat und dann plötzlich dich hatte"

"In wie fern Hoffnungen?"

"Er umarmte mich jeden Tag und kaufte mir immer richtig übertriebene Sachen zum Geburtstag, zu Weihnachten, usw."

"Aber sicher, dass er das so meinte? Ich meine, das sind ja nicht wirklich Anzeichen."

"Jetzt mal im ernst. Wir wissen beide, dass er nur ein Typ ist, der dir immer einen vorlügen wird und niemals alles für dich tun würde. Ich werde euch nicht in die Quere kommen, aber finde es echt ziemlich lustig. Der Typ ist einfach nicht treu. Wer weiß, was er jetzt treibt, wenn du nicht da bist?"

"Da bin ich mir nicht so sicher. Ich denke, dass ich ihn schon besser kenne, als du ihn in 8 Jahren"

Sie sagte nichts mehr, schmiss ihre Haare nach hinten und knallte die Tür hinter ihr zu. Ich sah kurz auf mein Handy und sah, dass meine Mutter mir viel Spaß geschrieben hat und das es ihr gut geht. Ich war erleichtert und rief sie an. Aber niemand ging ran. Ich werde dann morgen direkt zu ihr fahren, wenn ich wach bin. Ich steckte mein Handy wieder ein und machte mich auf den Weg zurück zu Logan..


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