Kapitel No°41

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Schule war wie immer langweilig. Ich bin so froh, wenn das Schuljahr endlich zu Ende war und ich studieren gehen kann. Alle machen sich nur etwas vor und tun auf Freundschaft. Aber nicht alleine in der Ecke rum zu stehen, muss man natürlich mitmachen. Und das tat ich auch. Die Hälfte meiner Freundinnen waren nur so halbe Sachen. Ich war einfach anders als sie. Sie erzählten jeden Montag mit wem sie alles im Club was hatten und das letzte mal als ich im Club war, da war ich Anfang 16. Aber ich hatte auch echte Freunde, mit denen ich aber dennoch leider wenig in der Freizeit machte.
Nach dem Schule zu Ende war, fuhr ich direkt wieder zu Logan und diesmal gingen wir schwimmen.

Auch die nächsten Tage vergingen wie im Bilderbuch. Entweder ich fuhr zu ihm oder er zu mir. Und jedes Mal unternahmen wir irgendwas oder lagen einfach gemeinsam im Bett und schauten netflix. Und ja, er hatte sich geändert. Er reagierte auf jede meiner Nachrichten, Anruf und auch auf Videoanrufe. Und jedes Mal wenn wir uns trafen, roch er weder nach Alkohol, noch wirkte er komisch. Ich fühlte mich endlich wieder wohl und sicher.
Heute war aber der Tag, an dem Endrue einzieht. Auf diesen Tag hatte ich mich am wenigsten gefreut. Meine Schwester kam in mein Zimmer und setzte sich neben mich.

"Weißt du woran ich denke?", fragte sie.

"Woran denn?"

"Es wäre so schön, wenn Dad wieder einziehen würde, anstatt der. Wir kennen den doch kaum"

Sie hatte recht, darüber hatte ich auch schon nachgedacht und mir vorgestellt, wie schön das wäre.

"Ohja, das stimmt. Aber Mom und Dad hatten seit der Trennung nur 1 Begegnung und seitdem haben sie kein Kontakt mehr."

"Ich hatte am Anfang noch Hoffnung, dass sie sich wieder vertragen"

"Ich auch. Aber das stehen wir auch durch, egal ob mit Mom oder ohne, okay?"

Sie nickte und ich zog sie in meine Arme. Ich hatte in letzter Zeit viel zu wenig mit ihr unternommen, aber sie war kaum noch da oder war in der Schule.

"Bist du eigentlich mit diesem blond haarigen zusammen oder mit Logan?"

"Mit welchem blond haarigen?", sagte ich lächelnd.

"Der hier manchmal da ist, wenn Mom und Endrue nicht da sind"

"Nein, wir sind nur gute Freunde geworden. Ich bin mit Logan zusammen"

"Habt ihr euch wieder vertragen?"

"Woher wusstest du von dem Streit?"

"Mom"

"Das war so klar"

Jetzt lächelte wir beide und nahmen uns nochmal in den Arm, bevor sie wieder in ihr Zimmer ging.

Kurz darauf rief mich Mom herunter und sagte, ich soll beim tragen helfen. Wofür denn? Ich will nicht mal, dass der bei uns einzieht. Aber trotzdem ging ich nach unten und half. Ich sah seine Kinder nur und merkte direkt, wie sehr das nerven würde. Dann kam Logan plötzlich durch die Tür und ich freute mich, ihn dabei zu haben. Ich begrüßte ihn und er fragte, ob er helfen soll.
Endrue redete kaum mit mir und war generell etwas komisch, aber zu meiner Mutter war er höflich und zuvorkommend. Vielleicht war er einfach schüchtern. Seine Kinder sind 14 und 16. George und Devin.
Sie halfen nicht, sondern saßen die ganze Zeit an ihren Handys und zeigten sich gegenseitig Mädchen von ihren Tinder Profilen.

"Da hast du bestimmt noch richtig Spaß mit", sagte Logan und lachte.

"Ja, das glaube ich auch"

Ich verdrehte die Augen und trug noch ein paar Klamotten von ihnen rein, bis wir fertig waren. Logan blieb noch bei mir oben und die Tür ging auf.
Devin, der ältere kam einfach so rein und setzte sich auf meinen Schreibtischstuhl.

"Ehm, ich denke nicht, dass Madison wollte, dass du einfach so herein kommst"

"Alles gut, wollte mir nur das Zimmer angucken"

"Geh doch weiter auf Tinder Herzen verteilen"

"Ne damit bin ich für heute durch, aber für sie würde ich auch ein Herz geben"

Er zeigte auf mich und ging heraus. Logan fing an zu lachen und bekam sich kaum wieder ein. Auch ich musste grinsen, weil mir bewusst war, dass das nicht das einzige sein wird, was noch kommt.
Später verabschiedete sich Logan und fuhr nach Hause.
Es gab Abendessen. Das allererste gemeinsame. Meine Mutter war völlig aufgedreht und lebte in ihrer eigenen Welt und die Söhne von ihm hingen wieder nur am Handy. Das wird noch ein lustiges Jahr, bevor ich ausziehe. Meine arme Schwester. Zum Glück ist sie erst 10 und muss sich hoffentlich keine Anmachen von denen anhören. Ich wusste aber, wo ich die nächsten Monate nur noch sein werde. Ich beeile mich mit dem Essen und ging danach wieder nach oben, um früh schlafen zu gehen. Morgen schreiben wir eine Klausur und ich wollte fit dafür sein. Aber wegen der lauten Musik von einem der beiden fiel mir das nicht so leicht und ich stellte für einen kurzen Moment den Strom aus, worauf er sich direkt beschwerte und durchs ganze Haus schrie. Als ich dann wieder hoch ging, lief ich an seinem Zimmer vorbei und er sah mich wütend an.

"Nochmal so laut und deine ganze Musikanlage fliegt im hohen Bogen aus deinem Fenster"

Und dann war es tatsächlich ruhig. Den ganzen Abend und morgens auch.

Das Bad war am nächsten Morgen zum Glück nicht besetzt und ich konnte wie gewohnt ganz normal ins Bad gehen.
Ich fragte mich, wo die beiden blieben, aber sie schliefen noch. Mom war arbeiten und Endrue genauso und es gab keinen, der die beiden wecken konnte. Ich überlegte lange, weckte sie dann aber schließlich in dem ich die Musikanlage auf volle Lautstärke drehte und die beiden dann damit weckte. Sie schreckten hoch.

"Ihr habt verschlafen"

"Und was sollte das mit der Musik?!"

"Genauso nervig ist das, wenn du die ganze Zeit deine Musik hörst", sagte ich und ging wieder.

CheatedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt