Kapitel No°40

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Nach einiger Zeit lagen wir dann in seinem Bett. Ich legte meinen Kopf wieder auf seine Schulter und schloss meine Augen.

"Wollen wir den ganzen restlichen Tag jetzt hier liegen?", fragte er.

"Mir ist das egal, Hauptsache ich habe deine Wärme um mich. Mir ist kalt"

Er stand auf und gab mir etwas von sich und deckte mich dann zu. Seine Decke roch genauso gut wie er und ich fühlte mich wohl.

"Also jetzt könnten wir von mir aus den ganzen Tag hier liegen"

"Haha, aber das wäre langweilig für mich", lachte er.

"Na gut, schlag was vor"

"Schwimmen"

"Och nee"

"Kino?"

"Das hört sich schon besser an. Aber dann muss ich mich vorher noch umziehen"

Er sah mich mit herunter gezogenen Augenbrauen an.

"Umziehen? Mit deinem Kleid siehst du wunderschön aus"

"Ich habe nur irgendwas heute morgen aus dem Schrank gezogen"

"Trotzdem gefällt es mir und ich muss es die ganze Zeit anschauen"

Dann kam er näher, lehnte sich über mich und küsste mich. Erst wollte ich ihn abweisen, aber irgendwas hinderte mich daran.

Nachdem wir dann miteinander geschlafen hatten und er im Bad sich fertig machte, guckte ich im Kinoprogramm. Ich wollte gerade aufstehen und mich wieder anziehen, aber irgendeiner seiner Mitbewohner kam rein.

"Oh shit sry"

"Schon gut, bin ja doch nicht aufgestanden"

Ich hielt mir die Decke bis unters Kinn.

"Du bist seine Freundin oder jemand anderes?"

"Ne ich bin seine Freundin"

"Ah also habt ihr euch wieder vertragen?"

"Sieht wohl so aus"

Er setzte sich auf Logans Schreibtischstuhl und redete weiter.

"Ich wollte mich jetzt eigentlich anziehen"

"Kannst du doch trotzdem machen"

Ich schüttelte nur mit dem Kopf und blieb also liegen. Aber zum Glück kam Logan herein.

"Was wird das denn? Raus hier. Das Thema hatten wir schon einmal"

"Jaja schon gut Bro"

Dann ging er heraus.

"Tut mir leid, die sind hier alle etwas komisch"

"Das konnte ich mir schon davor denken"

Ich stand auf und zog mich an. Ich bund mir meine Haare nochmal neu zusammen und dann fuhren wir los.
Im Kino ist er irgendwann eingeschlafen und ich sah ihn eher an, als den Film überhaupt. Wir waren die einzigen im Kino und ich schloss meine Augen. Irgendwann wurde er dann wach und streichelte über meine Haare, bevor er sie küsste.
Wir gingen schon, bevor der Film zu Ende war und aßen noch etwas.

Danach setzte ich ihn bei sich zuhause ab und fuhr anschließend noch zu Tate nach Hause, weil er seine Jacke bei mir vergessen hatte. Ich ging hoch und klingelte. Er machte auf.

"Oh mit dir hätte ich heute nicht mehr gerechnet."

"Ach ich wollte auch gar nicht stören, sondern eigentlich dir nur die Jacke geben"

"Quatsch, komm rein"

Ich ging herein und die Wg von ihm und David war deutlich größer und vorallem moderner. Echt schön.
Wir setzten uns aufs Sofa und er brachte mir etwas zu trinken.

"David und Kevin sind noch beim Sport, aber ich bin nicht mitgegangen, weil ich Kopfschmerzen hab"

"David geht jeden Tag oder?"

"Ja, gefühlt zu jeder Stunde"

Ich lächelte.

"Was ist jetzt mit Logan?"

"Sei jetzt nicht sauer, aber ich habe ihm eine letzte Chance gegeben"

Er kniff seine Augen zusammen.

"Ich habe da wie gesagt kein gutes Gefühl bei. Aber vielleicht liege ich ja falsch und er ändert sich tatsächlich"

"Ich hoffe es, sonst ist es sofort vorbei"

Wir spielten Karten und sahen Fernsehen.

"Ich habe die ganze Zeit an deine Worte gedacht und über deine Mutter. Vielleicht möchtest du da jetzt nicht drüber reden, aber wie lange hast du keinen Kontakt mehr zu deinem Vater und wie war davor die Bindung zwischen euch"

"Wenn du es wissen willst, dann erzähle ich es dir. Wir haben kein Kontakt mehr seit ein einhalb Jahren und unsere Bindung war immer eher fraglich. Ich habe noch 3 weitere Geschwister. Ein älterer Bruder und die anderen Brüder sind jünger. Ich war schon immer der ohne Verstand und Gehirn für ihn"

"Aber wieso?"

"Weil ich oft nicht seiner Meinung war und ihm oft widersprochen habe, weil ich andere Ansichten hatte. Meine anderen Geschwister waren immer wie so Schoßhunde, die auf jeder seiner Worte zustimmte und die Ärger machten"

"Also hat er andere bevorzugt?"

"Ja hat er. Bei einem Streit hat er meine Mutter geschubst und sie ist mit dem Kopf gegen ein Waschbecken geknallt, so dass sie ein Loch im Kopf hatte. Ich war da 12 und er hat mir immer damit gedroht, wenn ich das irgendjemanden erzähle, passiert mir das gleiche. Das machte mir mit 12 natürlich Angst aber jetzt ist es mir egal"

"Er hat deiner Mutter weh getan?"

"Ja, mehrmals. Aber für ihn waren das alle nur Versehen. Mittlerweile ist er mir egal und ich sehe ihn nur noch ab und zu"

"Und deine Geschwister?"

"Ich habe noch etwas Kontakt zu dem älteren, aber zu den beiden jüngeren nicht, weil sie noch bei meinem Vater wohnen und mein Vater es nicht will"

"Das tut mir so leid"

"Ich komm damit schon klar. Du weißt ja, es gibt für alles ein Grund, was passiert. Vielleicht soll es so sein"

Wie konnte er trotzdem manchmal so positiv bleiben?

"Wie sieht es mit deinem Vater aus?"

"Wir haben einen sehr guten Kontakt, aber er ist viel unterwegs und hat macht der Trennung meiner Eltern sehr viele Aktivitäten"

"Das ist doch schön"

"Ja, aber unter der Trennung habe ich sehr gelitten"

"Das glaube ich, aber deine Mutter ist ja mit einem neuen glücklich. Endrue, oder?"

"Ja, er ist eigentlich ganz nett, kann ihn aber noch nicht ganz einschätzen. Er zieht demnächst bei uns ein mit seinen 2 Kindern. Dann stören die mich auch noch"

Er schluckte.

"Oh man, du Arme"

Ich lächelte und verabschiedete mich kurz darauf, weil es schon spät war und ich am nächsten Tag Schule hatte. Also setzte ich mich wieder ins Auto und machte mich auf den Weg nach Hause.

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