Kapitel No°33

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Madisons Sicht:

Morgen wäre Noahs Geburtstag gewesen. Ich hatte schon bei seinen Eltern angerufen und mich mit ihnen verabredet. Logan erzählte ich nichts, ich weiß wie er darauf reagieren würde. Und 2 Tage danach war mein Geburtstag. Wir sind den Tag nach unseren Geburtstagen immer weggefahren. Irgendwohin, egal ob wir Schule hatten oder nicht. Ich hoffe, dass er heute auf irgendeine Art und Weise bei uns ist. Ich denke sowieso, dass er irgendwie immer noch in meiner Nähe ist. Das sagt mir einfach mein Gefühl. Ich lehnte mich zurück und versuchte, nicht über alles nachzudenken, weil ich das wohl eher mit seinen Eltern tun würde. 

Es war schon etwas später abends. Ich dachte an Tate und hoffte, dass das heute gut für ihn gelaufen ist, wollte ihn aber nicht anrufen und dann vielleicht noch alles zerstören. Ich drehte mich also zur Seite und schlief ein.

Am nächsten Morgen, als der zum 5 Mal klingelte, hatte ich nur noch genau 30 Minuten um zu duschen, Zähne zu putzen, usw. Ich sprang also direkt auf und fing an. Ich schminkte mich nicht, weil es sowieso durch die Tränen, die sicher heute noch fließen werden, wieder weg wäre. 

Ich ging weiter ins Wohnzimmer und sah.. Logans Eltern? Was machen die denn hier?

"Oh hey Madison, so sieht man sich wieder"

Meine Mom hatte sie wohl hereingelassen.

"Ich bin etwas überrascht"

"Setz dich doch. Es ist zwar ein komischer Zeitpunkt, aber wir wollten uns nochmal mit dir über Logan unterhalten"

"Was ist denn mit ihm?"

"Er reagiert auf keinen Anruf. Wenn man zu ihn fährt heißt es, er sei nicht da. Ich habe ein paar von meinen Leuten zu seiner Universität geschickt, aber er blockiert. Hast du noch regelmäßigen Kontakt?"

"Also, er hat sich etwas geändert, aber wir sehen uns noch"

"Wie geändert?"

"Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das einfach so sagen darf"

"Wir sind seine Eltern. Könne wir ihn bitte von deinem Handy anrufen?"

Ich diskutierte lange, aber irgendwann gab ich auf, weil sein Dad einfach nicht nachgelassen hatte.

"Das ist süß von dir, dass du nicht einfach alles erzählst", sagte seine Mutter lächelnd.

"Ruf ihn bitte für mich an und gehe ran", sagte dein Vater direkt danach.

Ich weiß nicht, ob das so die beste Idee war, aber es ist besser, als wenn ich alles erzählt hätte. Ich suchte also in meine Kontakten nach seiner Nummer und wählte sie an.

"Hi, du ist gerade schlecht, bin gerade am feiern"

Sein Vater hielt mir mein Handy hin und deutete darauf hin etwas zu sagen.

"Hi, wo feierst du denn und was machst du da?"

"Ach ich trinke nur etwas, mal schauen wie lange das geht. Schreibe morgen eine Prüfung"

"Schaffst du das denn morgen?"

"Ja ich denke schon, andere Sachen als Alkohol nehme ich dir zu Liebe ja nicht mehr"

Ich wollte gerade anfangen zu reden, da riss mir sein Vater das Handy aus der Hand und schrie.

"Andere Sachen?! Was für ein Junge bist du geworden?"

"Mein Dad..? Wirklich? Dachte echt du stehst auf meiner Seite. Melde dich erstmal nicht mehr, danke"

Dann legte er auf. Ich starrte in eine Ecke. Dann schüttelte ich mit dem Kopf. Ich war sauer und riss ihm mein Handy zurück aus seiner Hand.

"Vielen Dank dafür"

"Das hatte ich mir anders vorgestellt"

"Anders vorgestellt? Er hat mir immer vertraut und jetzt ist wieder alles scheiße, nur weil Sie zu schwach sind um sich mehr um den Kontakt zu bemühen. Sie hätten gar nicht hier sein sollen"

Sein Vater nickte nur, nahm seine Frau am Handgelenk und zog sie mit heraus. Ich setzte mich aufs Sofa und atmete tief durch. Was sollte das? Der Tag würde eh nicht der beste sein und dann auch noch das.

Ich sagte noch eben Mom bescheid und fuhr dann schnell zu Noahs Haus. Ich klingelte und seine Eltern machten so schnell auf, als hätten sie die ganze Zeit vor der Tür gestanden. Sofort nahmen sie mich in den Arm.

"Hey Madison, es ist so schön ein Teil aus Noahs Leben wieder zu sehen", sagte seine Mutter.

"Ich freue mich auch sehr, hier zu sein"

"Na komm rein"

"Gerne"

"Wir können genau nachvollziehen, wie es dir geht. Es ist sehr schwer damit abzuschließen"

"Natürlich, umso schwerer muss es für euch sein"

"Ja es ist sehr schwer, aber die Erinnerungen werden die vergehen", sagte sein Vater leise und traurig.

Ich überlegte nicht lange und nahm seinen Vater wieder in  den Arm und streichelte ihm über seinen Rücken. Ich hatte eine sehr gute Bindung zu ihnen und war früher für 5 Jahre fast  täglich hier.

"Ich hoffe du bist in deiner neuen Beziehung auch sehr glücklich"

"Das bin ich, aber ich werde Noah niemals vergessen"

"Das wissen wir doch"

Ich setzte mich aufs Sofa, wo auch schon alles mögliche an Essen stand. Ehrlich gesagt war mir aber nicht ganz danach. Wir redeten über jede Kleinigkeit, die Noah tat und wie er war. Aber nicht darüber, wie er gestorben ist, das hätte alles wieder kaputt gemacht. Tatsächlich vergaß ich die Sache mit Logan für einen Moment. Das war ich Noah auch schuldig.

"Denkt ihr, dass er gerade bei uns ist?"

"Ja das auf jeden Fall. Vielleicht sitzt er ja neben dir"

"Das hoffe ich", sagte ich und legte meine Hand neben mich.

Wir redeten noch lange weiter, aber irgendwann beschloss ich dann  zu fahren. Aber nicht nach Hause, sondern zu Logans Uni. Es handelte sich in letzter Zeit immer über ihn und ich war etwas genervt, wieder so zu tun, als wäre alles meine Schuld, damit wir uns wieder vertragen. Was dann wieder nur für ein paar Tagen anhielt.   

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