Kapitel No°30

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Logans Sicht:

Ich machte mir keine weiteren Gedanken über Tate. Selbst Madison hatte ich nicht so eingeschätzt, dass sie mit solchen zutun hat. Momentan war mir aber so ziemlich alles egal. Nach der Uni ging ich zurück zu der WG und wollte rauchen. Nicht nur einfach Zigaretten. Die Dinge hatten sich verändert, das sollte Madison auch endlich verstehen. Der Abstand tut mir gut und ich habe endlich wieder meine Freiheiten. Ich kann alles machen, ohne dass es jemand kontrolliert. Das würde sich nächstes Jahr ändern, falls wir bis dahin noch zusammen sind. Sie hatte mich auch geändert, aber hier konnte ich wieder zu dem werden, der ich war. Auch, wenn ich nicht der beste Freund war und meine Beziehungen alle in die Hose gingen. Es war nicht so, dass Madison mir egal ist, aber den man selten sieht, vergisst man nun manchmal auch. So war es zumindest bei mir. Es war wohl schön sie ab und zu zu sehen, aber ein mal in der Woche reicht mir, solange wir sonst telefonieren oder schreiben.

Einer meiner Mitbewohnerinnen kam zu mir lieh sich ein paar Kippen. Sie setzte sich neben mich auf das Bett und wir unterhielten uns über alles mögliche. Ich legte meinen Arm um ihre Schultern und drückte ihren Kopf an meine Brust.

"Weißt du, was mich stört?", fragte ich sie.

"Was denn?"

"Warum kontrollieren alle Frauen einen rund um die Uhr?"

"Naja, viele denken es wäre ihr Eigentum und man muss alles über sie wissen und was sie tun"

"Und du?"

"Ich bin der Meinung, dass jeder Partner seine Freiheiten haben muss"

Ich drehte mich einfach zu ihr und küsste sie. Lange. Ich lehnte mich immer weiter zu ihr, dass sie irgendwann auf dem Bett lag. Dann stützte ich mich über sie und küsste sie weiter. Sie legte einfach ihre Arme um meinen Hals und fuhr durch meine Haare. Nach einiger Zeit stoppte sie.

"Hey, wieso hörst du auf?", frage ich.

"Sicher, dass du dir gerade im Klaren bist und diese ganze Sache hier sowas von nach hinten losgehen kann?"

"Würde ich das hier sonst machen? Komm schon, nur für diesen Moment, das muss niemand wissen."

"Ich glaube, dass ich mich gerade schlechter fühle als du, obwohl du hier gerade jemanden betrügst"

"Gerade hast du noch von Freiheiten geredet und außerdem bin ich doch weiterhin noch mit Madison zusammen, solange sie es nicht weiß"

"Spinnst du? Doch nicht solche Freiheiten"

Ich hatte genug und wollte weiter machen. Sie zögerte erst und wir redeten noch eine Weile, aber als ich es später noch einmal versuchte, ließ sie sich drauf ein. Wir haben noch jede Menge getrunken und die Nacht war sehr lang.
Am nächsten Morgen starb ich fast vor Kopfschmerzen. Ich stand auf und ging in die Küche um mir eine Tablette reinzuschmeißen. Ich dachte über gestern Nacht nach und bekam doch irgendwie ein schlechtes Gewissen. Was habe ich getan? Ich war momentan schon etwas scheiße zu ihr, das gebe ich zu, aber sowas? Ich legte meine Hände ins Gesicht und dachte an sie. Ich muss sie sehen, sie küssen und umarmen. Erzählen werde ich ihr nichts, vielleicht geht mein Gewissen dann auch irgendwann weg.

Madisons Sicht:

Als ich mich gerade von meinen Freundin verabschiedete und danach Richtung Bus gehen wollte, kam schon wieder Tate. Warum denn schon wieder? Er war noch etwas entfernt, aber ich erkannte ihn.

"Wer ist das denn?"

"Ach nur ein Freund von meinem Cousin"

Eine Freundin zog zum Spaß ihre Augenbrauen hoch und runter und dann gingen sie. Ich war am überlegen ob ich gehen oder warten soll. Erwischen würde er mich so oder so. Dann blieb ich aber doch stehen.

"Hey, ich weiß, dass ich störe und das tue ich ständig, aber ich muss mit dir reden"

Erst jetzt sah ich sein Auge, das blau war und einige Kratzer im Gesicht. 

"Was ist denn mit dir passiert?"

"Deswegen will ich ja mit dir reden, lass uns bitte etwas spazieren gehen. Ich fahre dich auch danach nach Hause"

Ich nickte und hatte schon so eine Vorahnung. Wir gingen in Richtung Wald und schwiegen noch. Wieso würde er denn wieder über Logan reden? Will er, dass ich mich von ihm trenne?

"So jetzt komm ich mal zum Punkt und erkläre dir mein Gesicht. Also es war so. Ich wollte wie jeden Tag einfach normal zur Uni gehen und wurde direkt von deinem Typen und seinen super Freunden empfangen. Er schlug mich und fühlte sich stark und super, aber ich habe alles aufgenommen. Willst du es hören?"

Ich musste ihm erstmal genau folgen und sah ihn nicht weiterhin an. Ich war enttäuscht, aber Tate kam mir vor wie eine kleine Petze.

"Ja, zeig es mir"

Er spielte es ab und man hörte auch deutlich, wie er sich vor Tate beweisen wollte, aber er wollte ihm einfach beweisen, dass ich ihm gehöre.

"Ich weiß nicht wirklich warum du extra zu mir gefahren bist und mir das zeigst. Es war vielleicht nicht ganz so nett von Logan dich zu schlagen und so mit dir zu reden, aber das war nun mal seine Art dir zu zeigen, dass ich seins bin. Tate, wenn du irgendwie versuchst uns auseinander zu bringen, weil du etwas von mir möchtest oder wie auch immer, bitte lass es"

Er schüttelte nur mit dem Kopf und sah mich sauer an.

"Ist das dein Ernst? Bist du so blind vor Liebe und verstehst nicht, warum ich das alles hier überhaupt mache? Ich glaube du weißt nicht, was Freundschaft für MICH bedeutet. Und nein ich möchte nichts von dir. Denke das doch nicht direkt, dass man direkt was von dir möchte"

"Und warum solltest du das dann sonst hier alles machen und mir sowas zeigen?"

"Du merkst gar nicht was aus dem geworden ist. Ich könnte so viele andere fragen wie sie ihn finden und sie würden dir genau das gleiche erzählen. Wahrscheinlich sitzt er gerade irgendwo und macht mir der nächst besten rum"

"Sag sowas nicht, er macht so etwas nicht"

"Und wie willst du das wissen? Seht ihr euch etwa jeden Tag oder 24/7?"

"Was willst du jetzt von mir?"

"Dir einfach zeigen, dass du vorsichtig sein musst, damit du nicht zu sehr auf ihn herein fällst"

"Bekomm doch bitte erstmal deine Beziehung in den Griff und kritisiere meine nicht. Es war einfach unnötig, dass du jetzt zu mir gekommen bist. Ich will dich auch nicht jeden Tag sehen, aber der Unterschied bei dir ist, dass es mir egal ist was du den ganzen Tag machst."

Jetzt hatte sein Gesicht gar keine Emotionen mehr. Er starrte einfach nur gerade aus. War das vielleicht zu hart? Aber irgendwie muss ich ihm das klar machen. Seine Augen wurden immer nasser. Weint er jetzt deswegen? Ich schwieg und er weinte vor sich hin. Eigentlich wollte ich warten bis er aufhört, aber ich fragte ihn doch noch genauer was er hat. 




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