MOVING ON

8. Türchen: Hurt Me

- Noah -

Ich sah Bird genervt hinterher. Was hatte Candy ihr gesagt? Plötzlich tippte mich jemand an. Gelangweilt drehte ich mich zu der Person, die sich als Candy, oder was auch immer sie heute darstellen wollte, entpuppte.

"Und? Gefällts dir?" Sie zog spielerisch eine Augenbraue hoch und ich stieß mich von meinem Auto ab. Wieso gab ich mich überhaupt noch mit ihr ab? So gut war der Sex auch wieder nicht.

"Was soll das werden?" Unbeeindruckt sah ich an ihr runter.

"Ich wollte Malia nur was klar machen." Sie stemmte ihre Hände auf die Hüften und grinste schadenfroh. Aus irgendeinem Grund schien sie davon auszugehen, dass ich ihre Gedanken lesen konnte? Selbst wenn ich es könnte, würde ich mir nicht die Mühe machen.

"Und das wäre... was genau?" Ich ging einfach an ihr vorbei und rechnete damit, dass sie mir folgen würde. Das tat sie sowieso immer.

"Dass ich besser bin als sie, egal wer von uns beiden ich bin." Ich blieb ruckartig stehen und drehte mich zu ihr um. Sie kratzte generell immer an meiner Toleranzgrenze, aber das ging zu weit.

"Du hast sie nicht mehr alle." Amüsiert sah ich zur Seite.

"Was soll das bitte heißen?" Sie zog ihre Augenbrauen zusammen und verzog das Gesicht.

"Du wirst nie an sie ran kommen. Egal was du machst. Niemand ist wie sie und es ist lächerlich, dass du denkst, dass du ihr das Wasser reichen könntest." Das übertriebene Grinsen rutschte wie in Zeitlupe von ihrem Gesicht und als sie gerade was sagen wollte, drehte ich ihr den Rücken zu und ging davon.

*****

- Malia -

Als ich in die Schule rein ging, kam Jac auf mich zu. Ihr echter Name war Jacqueline und es gab an der ganzen Schule wohl keine Person, die ihren Namen mehr hasste, als dieses Mädchen. Sie hatte ihre langen, schwarzen Haare in zwei französische Zöpfe gebunden und spielte mit dem Rechten. Bevor sie anfing zu sprechen, zog ich mir schnell einen meiner Kopfhörer aus dem Ohr.

"Bird, ich wollt wissen ob du mir vielleicht den Großen Gatsby ausleihen könntest?" Ich überlegte kurz und nickte dann.

"Sicher, ich kann ihn dir morgen mitbringen." Sie lächelte mich dankend an.

"Wir sehen uns in Geschichte?" Ich nickte.

"Okay. Bis dann." Sie ging wieder zu ihren Freunden und ich steckte den Stöpsel zurück in mein linkes Ohr. Ich machte mir eine mentale Notiz, dass ich ihr das Buch morgen geben sollte und ging weiter meines Weges. Schon von Weitem hatte ich Lyras Lockenkopf am Ende des Gangs, bei unseren Spinden, entdeckt. Ich streckte meine Hand in die Luft und sie winkte mir zu.

"Da bist du ja, ich dachte du kommst garnicht mehr." Sie grinste mich an und schlug ihren Spind zu.

"Hast du Candy Cola heute schon gesehen?" Lyra schüttelte ihren Kopf und lehnte sich mit dem Rücken an die Schrankwand hinter ihr. Ich musste mir ein Lachen verkneifen, als ich an unsere Unterhaltung vorhin dachte.

"Warte ab. Sie hat ein paar Veränderungen durchgeführt." Ich drehte meine Kombi ins Schloss und zog meinen Spind auf.

"Oh Gott! Hat sie sich jetzt wirklich die Nase operieren lassen?" Lyra sah mich hoffnungsvoll an. Amüsiert schüttelte ich den Kopf.

"Nicht ganz so drastisch." Ich begutachtete skeptisch das Chaos in meinem Spind. Ich hatte mal ein Bio Buch?

"Sags mir doch einfach. Ich halte das nicht mehr aus." Meine beste Freundin sprang unruhig auf und ab, wofür sie ein paar spöttische Blicke von den Leuten um uns bekam. Sie hatte so viel Energie wie ein Flummi, das konnte man nicht ändern.