23. Türchen: Undone

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- Clary -

Ungeduldig ging ich vor dem großen Wandspiegel auf und ab. Ich sah zum gefühlt tausendsten Mal auf mein Handy. James war jetzt schon zehn Minuten zu spät und ich somit am Rande der Verzweiflung. Wie zur Hölle hatte ich mir überhaupt vorgestellt ein Duett innerhalb von fünf Tagen zu perfektionieren? Genervt ließ ich mich auf den Parkettboden des Proberaums fallen und starrte planlos mein verstörendes Spiegelbild an. Meine Augen brannten schon wieder vor Müdigkeit und ich stöhnte frustriert auf, als mein Körper mich gegen meinen Willen zum Gähnen zwang. Ich war total am Ende. Jemand klopfte an die Tür und ich drehte meinen Kopf in diese Richtung.

"Besetzt!" Es klopfte wieder. Widerwillig stand ich vom Boden auf und schlurfte zu Tür. 

"Der Raum ist bes-" Als ich sie öffnete und die Person vor mir eigentlich schon mental mit einem Vortrag zutextete, stutzte ich. Da stand James, mit einer Papiertüte zwischen den Zähnen und einem Kaffeebecher in jeder Hand. Verwirrt nahm ich ihm die Tüte ab und sah ihn erwartungsvoll an.

"Was denn? Ich hatte Hunger. Außerdem hab ich dir ja extra noch einen Kaffee geholt, weil ich deinen heute Morgen leer getrunken hab." Er grinste zufrieden, weil er wusste, dass ich sehr leicht mit Kaffee zu bestechen war. Frustriert stöhnte ich auf und rollte mit den Augen.

"Du hättest schon längst da sein sollen." Ich nahm ihm den Becher, auf dem in Großbuchstaben "TERRY" stand, ab und ging zurück in den Übungsraum. James stellte seinen Kaffeebecher und die Tüte von Bäcker auf den Tisch neben die Stereoanlage. Dann wandte er sich an mich.

"Also, was hattest du geplant?" Er zog sein weißes Hemd aus und stand nurnoch in einem Top vor mir. Verdammt sei er und seine dummen, trainierten Oberarme. Ich riss den Blick los und sah kurz an die Decke. 

"Ich hab so eine Routine im Internet gefunden, die ich toll finde, aber ein paar Teile will ich auf jeden Fall ändern." Ich nahm den Haargummi von meinem linken Handgelenk und machte einen schlampigen Dutt.

"Wie gut bist du eigentlich?" James zog einen Mundwinkel hoch, um mich zu provozieren. 

"Sie hätten mich wohl kaum gebeten, dieses Ding hier zu machen, wenn ich nicht gut wäre. Meinst du nicht?", biss ich sarkastisch zurück. 

"Dann zeigs mir." Verwirrt sah ich ihn an.

"Was soll ich dir zeigen?"

"Zeig mir was du kannst." Er verschränkte die Arme vor der breiten Brust und sah mich aufmerksam an. Ich lachte kurz auf und schüttelte den Kopf.

"Wie du willst." Zielstrebig ging ich zur Stereoanlage und drückte auf Play. Das erste Lied, das abgespielt wurde, war ein langsames, ruhiges, zu dem mir gleich einige Bewegungen einfielen. Für einen Moment schloss ich meine Augen und nahm die Musik in mir auf. Dann fing ich an mich dazu zu bewegen. Die Welt verschwamm vor meinen Augen, wie immer wenn ich tanzte, und es gab nurnoch mich und die Musik, die mich davon trug. Wenn ich tanzte war die Welt okay. Wenn ich tanzte war ich frei. Plötzlich wurde ich aus meiner Welt gerissen, als James meine Hand nahm, während ich gerade zu einer weiteren Drehung ansetzten wollte und zog mich dicht an sich.

"Wenigstens bist du nicht ganz unfähig."

"Ich tret dir in den Arsch. Wir wissen beide, dass ich gut bin." Unsicher stieß ich ihn von mir weg und befreite meine Hand aus seiner.

"Dann können wir ja gleich mal was probieren." James spielte das Lied nochmal von vorne ab und dann stellte er sich hinter mich.

"Nur damit wir ein bisschen Gefühl füreinander kriegen." Ich nickte vorsichtig. Er nahm meine Hand in seine und streckte seinen rechten Arm aus, wobei er meine Hand mit nahm. Ich drehte mich einmal, sodass ich hinter ihm stand. Dann sprang auf seinen Rücken und schlang meine Beine um seine Taille. James nahm wieder meine Hände in seine. Ich drehte meinen Kopf ihm Kreis und legte ihn an seinem Rücken an. Dann sprang wieder auf die Füße. Seine Hand zog mich zurück und lag plötzlich auf dem Boden direkt unter James. Er presste mich mit seinem ganzen Gewicht auf den Holzboden und atmete schwer. Ich sah unabsichtlich auf seine leicht geöffneten Lippen, dann wieder in seine grünen Augen. Der Junge lehnte sich zu mir nach unten und ich wartete nur darauf, dass er mich küssen würde. Das tat er aber nicht. Stattdessen stand er in einer einzigen, flüssigen Bewegung wieder auf und zog mich mit sich.

"Das wird gehen." Ein dummes Grinsen zeichnete sich wieder auf seinem Gesicht ab und ich rollte mit den Augen.

"Wie schön, dass dus auch endlich einsiehst."

*****

James hatte mich nach Hause gebracht, weil wir länger geprobt hatten, als ich erwartet hatte und Noah keine Zeit hatte, um mich abzuholen, da er einem seiner Freunde mit irgendeiner Party half. 

Wenigstens nahm das Ganze jetzt etwas Form an. Wir hatten ein Lied, einen etwas wackeligen Anfang und einen stabilen Schluss. Der Mittelteil was das Hauptproblem, aber ich hatte neue Hoffnung geschöpft und war jetzt höchst enthusiastisch, dass wir das ganze Teil spätestens Sonntag fertig haben würden und ab da dann nurnoch proben mussten.

"Clary?" Verwundert drehte ich mich zu James um. Hatte er nicht gerade noch im Auto gesessen?

"Ich hab was vergessen." Er nahm mein Gesicht in seine Hände und legte seine weichen Lippen auf meine. Ich war zu überrascht, um zu reagieren. Als ich mich dann doch endlich gefangen hatte, legte ich meine Hände auf seine Schultern, lehnte mich an ihn und erwiderte den Kuss. James zog fast augenblicklich den Kopf zurück.

"Du bist mein Mädchen. Die Einzige die ich will. Und ich werde auf dich warten." Er gab mir noch einen kleine, unschuldigen Kuss auf die Wange und verschwand dann, ohne nochmal zu mir zurück zu sehen, in seinem Auto. Ich sah ihm nur sprachlos hinterher, während er davon fuhr. Plötzlich wurde die Haustür aufgerissen und mein Dad streckte den Kopf raus.

"Das hab ich gesehen. Ich mag ihn nicht." Genervt rollte ich mit den Augen und wandte mich wieder der Straße zu, bis Dad sich räusperte.

"Ich weiß nicht wovon du redest." Mein Vater sah mich mit seinem "ich hab genug von deinem Bullshit" Blick an und bedeutete mir, dass ich meinen Arsch ins Haus bewegen sollte.

*****

Ich bin tot. Also echt. Ich wollte schon vor zwei Stunden schlafen gehen, aber nein, ich muss Kapitel schreiben. Später les ich das hier wahrscheinlich und will mich in Brand stecken, weil es so schlecht ist. Tut mir leid. Mein Kopf hämmert und meine Augen fallen andauernd zu.

Trotzdem danke fürs lesen.

Morgen will ich ein laaaaanges Kapitel schreiben. Nur #Nalia. Gut? Gut.

Peace out and thanks for being awesome xx

adorablemalia

[Das Video in den Medien ist sowohl das Lied zum Titel, als auch eine graphische Darstellung wie ihr euch vorstellen könnt, was Clary getanzt hat, als James wollte, dass sie ihm was vor macht.]

SORRY FOR THE BAD EVERYTHING!

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