- Jake -
Ich sprang sofort auf und rannte zu ihr hin. Ich nahm ihren Kopf und legte ihn in meinen Schoß damit sie nicht ganz auf dem Boden lag.
"Kat! Gott, nicht schon wieder! Tu mir das nicht an, komm zu dir."Ich hielt ihr Gesicht in meinen Händen und betete dafür das sie ihre Augen wieder aufschlug. Nichts. Natürlich nicht.
"Schwester!" Das war zwecklos, ohne einen Herzalarm würden sie nicht kommen und das Teil hatte Kat ja von ihrem Finger genommen. Ich rutschte vorsichtig, ohne ihren Kopf loszulassen, nach links damit ich sie hochheben konnte. Langsam und vorsichtig richtete ich mich, mit ihr in meinen Armen, auf und legte sie zurück in ihr Bett. Der Schwesternknopf hing hinter ihrem Bett runter, ich fischte hektisch danach und drückte drauf. Hoffentlich war es nichts ernstes, das würde ihr jetzt gerade noch fehlen, sie war doch gerade erst aufgewacht.
Kaum zehn Sekunden nach dem ich den Knopf gedrückt hatte kamen zwei Schwestern ins Zimmer gestürmt. Die eine stoß mich leicht zur Seite, damit sie besser zu Kat hin konnte. Ich starrte entsetzt auf das Krankenbett, sie sah schon wieder so aus... wie sie im Koma ausgesehen hatte. Bis auf die entfernten Schläuche war alles wieder genauso wie die Woche davor. Ihre Haut blass, ihre Augen geschlossen, die Wangen eingesunken. Sie sah nicht mehr aus wie das Mädchen das ich liebte. Nicht ohne das Funkeln das sie immer in ihren Augen hatte und das zerriss mich innerlich. Wenn ich nicht sehen würde, dass sie atmete, würde ich denken das sie tot war. Ich stolperte ein paar Schritte zurück und ließ mich auf den Stuhl fallen. Dann vergrub ich meinen Kopf in meinen Händen. Sie schwebte nicht mehr in Lebensgefahr, schon seit vier Tagen nicht mehr, aber ich konnte das noch so oft vor mich hin sagen, das machte die Situation auch nicht besser.
"Was ist passiert?" Die zweite Schwester im Raum richtete ihre Aufmerksamkeit auf mich. Ich löste meinen Blick von Kat, die gerade wieder mit Monitoren verbunden wurde und schaute die Frau schweigend an.
"Wa- Wie bitte?" Sie sah nicht genervt aus. Die Frau war die Ruhe selbst, ob es die Gewohnheit oder pure Kaltherzigkeit war konnte ich beim besten Willen nicht sagen.
"Was ist passiert?" Ich nickte knapp und überlegte. Was war denn eigentlich passiert, viel mit bekommen hatte ich ja nicht.
"Sie muss aufgewacht sein als... als ich geschlafen hab." Und schon wieder könnte ich mich ohrfeigen.
"Ich bin aufgewacht weil ich was auf den Boden fallen gehört hab, ist es was schlimmes?" Die Schwester sah so aus als würde sie kurz drüber nachdenken müssen ob sie mir die Wahrheit sagen konnte, oder doch lieber die Light-Version.
"Ihre Freundin-" Sie ist nicht meine Freundin...
"- ist gerade erst aus dem Koma aufgewacht, man kann ihren Zustand zwar nicht mehr als kritisch bezeichnen, aber sie kann nicht allein durch das Krankenhaus wandern, sie hätten auf sie aufpassen sollen." Sie schaute mich kalt an. Als ob ich das nicht selber wusste.
"Das weiß ich auch-" Die Frau schnitt mir das Wort ab in dem sie sich von mir weg drehte und auch auf Kats Bett zu ging. Ernsthaft? Ich folgte ihr und beobachtete wie die beiden ihre Infusion wechselten und die Fingerkappe für den Herzmonitor wieder an ihren Finger machten. Das gleichmäßige Piepen fing wieder an und die Schwestern hörten auf so hektisch zu sein. Das bedeutete dann wohl das alles "okay" war. Ich ließ einen Atem raus den ich anscheinend gehalten hatte und setzte mich wieder auf den unbequemen Stuhl. Mein Blick fiel auf die Krankenakte auf dem Boden. Unauffällig schielte ich zu den Schwestern, die waren immernoch mit Kat beschäftigt. Abgesehen davon ignorierte mich hier sowieso jeder. Die einzige Möglichkeit wie ich deren Aufmerksamkeit kriegen würde ohne krank zu sein, wäre wenn ich nackt durchs Gebäude renne. Also stand ich langsam auf und hob den Ordner, so wie er auf dem Boden lag, auf. Die aufgeschlagene Seite war die... mit dem Bericht über den Amoklauf und wie fatal ihre Verletzung wirklich war. Ihr Vater hatte mir erklärt was die ganzen Fachbegriffe bedeuteten und naja, es war schlimmer gewesen als ich gedacht hatte. Ich zog scharf Luft ein und schloss meine Augen. Wenn ich es ihr gleich gesagt hätte, dann hätte sie nicht versucht es selbst herauszufinden. Fuck.
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MOVING ON
Teen Fiction"Okay. Jetzt reichts! Hör auf mich mit Papier zu bewerfen! Was ist dein Problem?" "Du. Du bist mein Problem. Du hast mir am Sonntag die Tour versaut. Was sollte das bitte?" "Achso. Ich entschuldige mich. Tut mir leid, dass du jetzt eine Schlampe we...