Promise #20

74.1K 3.7K 635
                                    

- Kat -

Wir saßen gerade im Wartezimmer. Das hieß ich saß, Jake lief hinundher und fuhr sich nervös durch die Haare.
"Jake würdest du dich bitte hinsetzen du machst mich ganz hibbelig." Er schaute mich kurz an und setzte sich dann neben mich.
"Was wenn er stirbt? Er ist vielleicht ein Arschloch aber ist alles was ich noch habe." Ich nahm Jakes Hand und drückte sie.
"Kat?"
"Ja."
"Danke das du hier bist. Ich weiß du hasst mich, aber du bist trotzdem da. Du bist immer da wenn man dich braucht." Er schaute mir tief in die Augen. Ich wendete meinen Blick ab und schaute auf den Boden.
"Ich hass dich nicht." Langsam hob ich meinen Kopf um ihn anzusehen. Er schaute mich verwundert an.
" Ich mag dich nur im Moment nicht sonderlich." Ich stand von meinem Stuhl auf und ging zu Snackautomaten.
"Kat?" Mein Dad. Das war ja vorhersehbar gewesen. Ich drehte mich zu ihm.
"Dad hey."
"Was machst du hier?"
"Der Vater von einem... Freund von mir wurde grade eingeliefert." Ich schaute über meine Schulter zu Jake. Er hatte seinen Kopf in seinen Händen.
"Ist das nicht dieser Nick?" Ich schaute meinen Dad verwirrt an.
"Nein sein Name ist Jake."
"Ich bin mir ziemlich sicher das er Nick gesagt hat." Oh, ja richtig.
"Ja das war... egal. Sein Dad ist grade im OP und sie sagen uns nichts. Dad kannst du vielleicht?"
"Ich brauch nur seinen Namen und die OP Nummer."
"Stefan Masters. OP 3 glaub ich."Mein Dad nickt und tippte in sein Tablet. Dann ging er weg.
"Danke Dad!"

Ich setzte mich wieder neben Jake.
"Mein Dad schaut was er tun kann."
"Danke Kat."

*****

"Masters!" Wir standen auf und gingen zu den Arzt der gerade den Raum betreten hatten. Er hielt seine OP-Kappe in seinen Händen und schaute uns ernst an.
"Ihr Vater hat eine schlimme Leberzirrhose. Bei der Operation gab es Komplikationen. Die Leberfunktion ihres Vater ist wegen des jahrelangen Alkoholkonsums zusammengebrochen. Deswegen haben während des Eingriffs seine Nieren versagt. Im Moment ist er an Maschinen die ihn am Leben halten. Wir können im Moment nicht sagen wie es weiter geht. Aber es sieht nicht gut aus." Jake starrte ins leere, ich nahm seine Hand.
"Danke." Ich nickte und der Arzt führte uns in das Zimmer von Jakes Vater.

*****

- Jake -

Es war echt unglaublich nett von Kat das sie mitgekommen war. Sie hatte einfach alles stehen und liegen gelassen um mir MIR bei zu stehen, obwohl sie mich "im Moment nicht sonderlich mag". Sie war vor der Tür stehen geblieben und schaute jetzt durch das Glasfenster. Sie gab mir einen ermutigenden Blick. Ich atmete kurz ein und zog dann einen Stuhl, der an dem kleinen Tisch stand, ans Bett. Mein Dad sah total beschissen aus. Er war blass und seine Platzwunde war zu genäht worden. Er hatte eine Infusion im Arm und war an einen Herzmonitor angeschlossen. Es sah garnicht gut für ihn aus. Ich setzte mich auf den Stuhl neben ihm und nahm seine Hand. Sie war total kalt, ich sammelte mich und versuchte in einem normalen Ton zu sprechen.

"Dad?"

"Jake?" Seine Augen flogen auf und er starrte mich verwundert an. Anscheinend hatte er nicht mal gespührt das ich seine Hand genommen hatte.

"Ja, Dad ich bin hier." Ich versuchte zu lächeln.

"Jakey." Er lächelte mich an. So hatte er mich seit ich neun war nicht mehr genannt. Ich spürte wie meine Augen feucht wurden, ich schluckte die Tränen aber runter.

MOVING ONWo Geschichten leben. Entdecke jetzt