MOVING ON

And Then You #10

- Kat -

Ich wartete vor dem Musiksaal auf Lexa. Sie sollte jetzt dann bald mit der Probe für das Weihnachtskozert fertig sein. Ich hatte mich an die Wand neben der Tür gelehnt, als sie aufging zuckte ich vor Schreck zusammen. Lexa kam mit zwei Typen raus, sie umarmte beide kurz, dann wendete sie sich mir zu.

"Was ist heute so bei dir los, KitKat?", sie grinste mich an. Ich hasste es wenn sie mich so nannte und das wusste sie auch.

"Ach nicht viel. Hab nur grade rausgefunden das Jake was mit der Schwester von Ben hat." Sie fing an zu lachen. Ich gab ihr meinen iritiertesten Gesichtsausdruck.

"Kat, ich hab dir doch gesagt das es hier fast kein hübsches Mädchen gibt mit dem er nochnicht geschlafen hat. Warum interssiert dich das überhaupt? Was hast du den mit Ben am Hut?"

"Oh mein Gott, dass hab ich dir ja noch garnicht erzählt. Also am Montag bin ich in ihn reingerannt und er hat nach meiner Nummer gefragt. Dann hab ich gestern rausgefunden das er auf unsere Schule geht und er hat mich zum Essen eingeladen." Sie hörte mir zu und nickte hin und wieder. Ihr Gesichtsausdruck war schwer zu deuten.

"Also, Kat. Du kannst ja machen was du willst und so aber pass bei Ben auf. Der ist auch nicht besser als Jake." Ich nickte langsam. Ich wusste nicht was ich mit dieser Information anfangen sollte. Was ich aber wusste war das ich spät zu Geschichte kommen würde wenn ich nicht bald losging.

*****

Ich konnte mich den ganzen restlichen Schultag nicht auf den Unterricht konzentrieren, noch weniger als sonst. Als die Schule endlich aus war und ich zur Bushaltestelle ging sah ich ungefähr zwanzig Mädchen die sich um irgendjemand versammelt hatten. Da ich sowieso noch Zeit hatte bis mein Bus kam, entschloss ich mich nachzusehen wen sie alle angafften.

"Willst du mich verarschen." Als ich mich bis nach vorn gedrückt hatte sah ich Jake auf einem Motorrad, der die Situation mit einem selbstgefälligen Grinsen sichtlich genoss. Ich verdrehte die Augen und wollte mich grad wieder durch die Menge zum Busbahnhof quetschen als ich seine Stimme hinter mir hörte.

"Prinzessin? Gehst du etwa schon." Dieser Satz triefte so dermaßen vor Sarkasmus, unglaublich das die anderen Mädchen es nicht checkten. Ich blieb auf der Stelle stehen und drehte mich zu ihm um. Alle starrten mich eifersüchtig an. Wie konnten die bloß so dumm sein. Ich schüttelte den Kopf und lachte innerlich über all die hirnlosen Bimbos die sich hier versammelt hatten. Dann ging ich langsam auf Jake zu. Die Mädchen wichen zur Seite und machten mir den Weg frei.

Ich blieb genau vor ihm stehen und flüsterte ihm ins Ohr. "Kümmer dich lieber um deine billigen Schlampen und lass mich in Ruhe du scheiß Arschloch."

Damit drehte ich mich auf meinen Fersen und maschierte ohne ein weiteres Wort zu sagen zu meinem Bus. Wenigstens würde ich heute meine Ruhe haben, da Jake ja mit dem Motorrad gekommen war. So ein Idiot, er konnte sich glücklich schätzten wenn er nicht im Krankenhaus landete. Ich machte mir schon wieder Sorgen. Wieso konnte ich nicht einmal damit aufhören mir ständig Sorgen um den Dummkopf zu machen. Frustriert lehnte ich meinen Kopf an die Busfensterscheibe.

*****

Im Moment saß ich in einem Berg aus Klamotten. Ich hatte mich doch entschlossen zu dem Date zu gehen. Also musste ich mir was zum Anziehen suchen. Aufjedenfall ein Kleid. Da hatte ich nicht sehr viele Möglichkeiten. Als ich schon kurz vorm verzweifeln war entdeckte ich ein kleines schwarzes im hinteren Teil des Schranks. Meine Mum hatte es mir gekauft als sie in New York gewesen war. Das hatte ich total vergessen. Schnell sprang ich vom Boden auf und holte es aus dem Schrank. Ich hatte es nochnie angehabt. Fast hätte ich es an ihrer Beerdigung angezogen, aber da hab ich mir dann doch irgendein anderes Kleid ausgesucht das sie mir nicht geschenkt hatte.