NEUNZEHN

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„Er ist einfach eingeschlafen!“ Jenny sitzt auf der Couch und lacht sich kaputt.

„Ja, ja...Und was lief so mit Bill?“ frage ich und tue natürlich so, als ob ich von nichts weiß.

„Ach...mit Bill...Nichts besonderes.“ sie grinst mich an und wird rot.

„Sicher?“ ich hebe eine Augenbraue und fange an zu kichern.

„Woher weißt du es?“ quiekt sie mich an.

Ich erzähle ihr, wie Bill plötzlich in Tom´s Hotelzimmer gestürmt kam. Wir saßen noch eine Weile im Wohnzimmer und kicherten was das Zeug hält.

Jenny und ich schauten gerade eine total ätzende Fernsehsendung, als es klingelt. Mein Puls geht mit einem mal schneller. Ist es Tom? Will ich, dass Tom es ist, der gerade geklingelt hat? Ja, eigentlich schon.

„Geh du zur Tür, Jana! Ich hab gerade keinen Bock aufzustehen.“ brummt sie mich an.

Ich gehe zur Tür und öffne sie und vor mir steht...Bill!

„Oh, ähm hallo, Bill!“ ich lächle ihn an.

„Hallo Jana!“ lächelt er.

„Komm doch rein. Jenny ist im Wohnzimmer!“ er tritt hinein. Er sieht verdammt gut aus. Er fasziniert mich immer wieder, selbst in den „normalsten“ Klamotten sieht er...Besonders aus! Er bleibt im Flur stehen und dreht sich zu mir um.

„Ich wollte eigentlich erst mit dir reden!?“ er möchte mit mir reden? Okay.

„Klar! Was ist los?“ ich lege meine Hand auf seine Schulter.

„Ähm, ja...Du magst meinen Bruder, oder?“ plötzlich ist er total ernst. Er macht mich nervös, sodass ich von einem Fuß auf den anderen trete.

„Ähm, ja...Schon.“ ich möchte ihm ein beruhigendes Lächeln schenken, doch es misslingt mir kläglich.

„Ich weiß, das...Er dich auch mag, ich spüre das, irgendwie. Und ich weiß aber auch, dass Tom die Gefühle unterdrückt...Oder zumindest unterdrücken wird. Nachdem er von seiner Ex-Freundin betrogen wurde...Spielt er mit Frauen. Sie hat ihn wirklich verletzt und damals hat Tom sich selber geschworen andere Frauen genau so zu verletzen. Ich weiß...Vielleicht findest du sein Verhalten kindisch, aber keine Ahnung, es ist nun mal Tom und er ist ein ziemlicher Dickkopf.“ er holt Tief Luft und sieht mich eindringlich an.

„Wow, okay...Aber was genau willst du mir jetzt damit sagen, ich meine erst sagst du Tom mag mich und im gleichen Atemzug warnst du mich vor ihm?“ ich bin vollkommen verwirrt. Bill´s Worte haben mich verwirrt. Ich fühle mich, als hätte mir jemand die Kehle zugeschnürt. Soll ich mich jetzt etwa von ihm fernhalten? Von Tom fernhalten?

„Ich weiß nicht genau...Ich wollte einfach, dass du es weißt! Und irgendwie war es auch eine Bitte!?“ er versucht mir ein lächeln zu schenken, doch es gelingt ihm nicht.

„Eine Bitte? Was den für eine Bitte?!“ ich versuche nicht hysterisch zu werden. Am liebsten würde ich losheulen. Das waren eindeutig zu viele Informationen auf einmal.

„Gib ihn nicht auf!“ er sieht mich flehend an und seine Stimme ist kaum mehr ein Flüstern.

„Aufgeben? Bill, du kommst her, sagst mir das dein Bruder sozusagen Frauen sammelt um sie zu verletzen und danach bittest du mich darum, ihn nicht aufzugeben? Das ist...“ ich weiß nicht was ich sagen soll.

„Wie soll ich es dir erklären?! Oh man, das ist echt kompliziert.“ er kratzt sich an der Schläfe und sieht mich entschuldigend an.

„Ja, das ist es!“ seufze ich.

„Also...Tom mag dich und du magst ihn, aber mein Bruder...Er könnte nicht verstehen warum du ihn magst. Er vertraut nicht einem nicht mehr so schnell, nachdem was damals passiert ist! Zeig ihm einfach das du ihn magst, gib ihm das Gefühl, dass er dir vertrauen kann. Das er, er selbst sein kann. Und selbst wenn er Fehler macht, gib ihn nicht auf. Er ist im Moment was anderes gewohnt. Zeig ihm, das es auch anders geht. Sei weiterhin du selbst...Und sag ihm auch mal deine Meinung. Versuch es einfach!“ Bill schaut mich mit glasigen Augen an. Er hat diese Worte mit so einer Leidenschaft ausgesprochen, dass ich glatt eine Gänsehaut bekommen habe.

„Hey Bill...Das wird schon. Ich bin bestimmt nicht die Expertin für komplizierte Typen...Aber ich mag Tom und ich mach einfach weiter wie bisher...Außerdem lernen wir uns doch gerade erst kennen.“ ich versuche in zu besänftigen.

„Ich hab dir Angst gemacht, richtig?“ er sieht mich entschuldigend an.

„Ähm, ein bisschen...“ gestehe ich.

„Tut mir leid! Aber ich musste einfach mit dir darüber sprechen...Ich weiß auch nicht warum. Könntest du Tom bitte nichts davon sagen? Ich weiß nicht wie er reagieren würde!?“ Was denkt er von mir, dass ich direkt zu seinem Bruder laufen würde?

„Nein, warum sollte ich auch!?“ ich lächle ihn aufrichtig an und er reißt mich in eine freundschaftliche Umarmung.

„Ich geh dann mal zu Jenny, ins Wohnzimmer.“ murmelt er schon fast etwas schüchtern.

Ich fange an zu kichern und er streckt mir die Zunge raus. Ich tue es ihm gleich.

Ich beschließe in mein Zimmer zu gehen und die beiden nicht zu stören. Außerdem brauche ich ein bisschen Zeit um mir die letzten 10 Minuten noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen.

Ich liege auf meinem Bett und ich weiß nicht was ich machen soll. Eigentlich hat sich doch nichts geändert durch das Gespräch, oder? Ok, ich weiß jetzt, dass Tom mich verletzten könnte...Aber das wusste ich schon vorher. Nur jetzt könnte er es mit Absicht tun. Aus Rache, die eigentlich nicht mal mir oder anderen Frauen gilt, sondern lediglich seiner Ex.

Plötzlich reißt mich das Klingeln meines Handy´s aus meinen Gedanken. Ich schrecke hoch und wühle in meinem Bett rum, da ich es nicht finden kann. So ein Mist...!

Ich finde es endlich und gehe gerade noch rechtzeitig ran.

„Hallo?“ melde ich mich geradezu atemlos am Telefon.

Hi, ich bin Tom Kaulitz! - 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt