VIERUNDZWANZIG

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„Ach ne, da bist du ja!“ Deli sitzt im Konferenzraum und klatscht in die Hände.

„Ja, sorry! Ich hab voll...verpennt!“ lüge ich.

„Ach wirklich?!“ Deli sieht mich ungläubig an.

„Ähm ja, klar...“ murmele ich.

„Jenny meinte, du wärst heute morgen nicht in deinem Bett gewesen.“ er stößt einen lauten Pfiff aus.

„Ja und...Ich hab trotzdem verschlafen!“ zicke ich ihn an.

„Und...Wer war der Glückliche?!“ Deli nervt mich wirklich in diesem Moment. Soll er einfach froh sein, dass ich jetzt da bin. So schnell hab ich mich glaub ich noch nie fertig gemacht, ich war mit dem Taxi nach Hause gefahren, hab mich noch schnell umgezogen und geschminkt und mich dann auf den direkten weg zu Agentur gemacht.

„Geht dich gar nichts an!“ ich strecke ihm die Zunge raus.

„Was geht Deli nichts an?“ Deli´s Freundin betritt den Raum.

„Hi Vic...Und gar nichts Vic.“ ich schenke ihr ein gespieltes Lächeln.

„Ohh da ist aber einer gut drauf heute!“ sie macht große Augen und geht einen großen Schritt zurück. Wir beide fangen an zu lachen.

Ich sitze an Deli´s Schreibtisch, ich frage mich, warum er überhaupt ein eigenes Büro hat. Seine ganzen Sachen liegen immer in der ganzen Agentur verteilt. Trotzdem läuft die Agentur echt super!

Nachdem ich nach unzähligen Telefonaten, Email etc. endlich mal eine Pause mache rufe ich Jenny im Studio an.

„Hallöchen!“ singe ich gut gelaunt in den Hörer.

„Na du!“ antwortet sie genau so gut gelaunt.

„Alles klar bei dir?“

„Ja, muss und bei dir?“ wir halten ein bisschen Small-Talk. Ich muss ihr einfach erzählen, was passiert ist! Sie ist meine beste Freundin, normalerweise erzähle ich ihr direkt alles.

„Bill hat erzähl du warst joggen? Mit Tom?!“ fragt sie nach einer Weile. Ich erzähle ihr von Miller, Tom, unseren...Tätigkeiten. Dann erzähle ich ihr von der unheimlichen Nachricht und dem demolierten Laptop.

„Erstens: Miller ist so ein Arschloch, zweitens: Uhhlala und drittens: what the fuck?! Warum will er denn nichts dagegen unternehmen...Ich meine, okay, seine Theorie klingt jetzt nicht unlogisch, aber trotzdem...Ich hätte voll Angst!“ sie redet wie ein Wasserfall, ich glaube sie hat nicht einmal Luft geholt!

„Na ja, ich hoffe einfach mal er hat Recht mit seiner Theorie!“ antworte ich seufzend.

„Bleibt zu hoffen!“ stimmt sie mir mehr oder weniger zu.

„Mhm meinst du denn er mag mich wirklich?“ frage ich Jenny wie aus dem nichts.

„Ach, bestimmt süße...Aber es ist halt Tom, weißt du!?“ versucht sie mir klar zu machen. Plötzlich fällt mir dieses Gespräch mit Tom ein, wo er mir irgendwie genau das auch gesagt hatte.

-FLASHBACK ANFANG-

„Hör zu...“ ich sehe ihn verwirrt an. Oh, oh was kommt jetzt?

„Du kennst mich beziehungsweise mein Image...“ Was will er mir sagen?

„Ja, ich wei...“ er legt seinen Finger auf meine Lippen. „Shh, lass mich ausreden!“ Okay?! Ich sehe ihn nur an.

„Und es ist immer noch so, ich bin nicht der Beziehungstyp...Ich meine, du bist echt was besonderes, irgendwie...Das heute Nachmittag in meinem Auto war schön und ich hätte dich am liebsten direkt...“ er hält inne, lächelt und schüttelt den Kopf. Er fährt fort „Aber ich ich kann nicht, ok...Ich will dich nicht verletzten, ich sehe wie du mich ansiehst, wie du auf mich reagierst, aber ich könnte dir nie die selben Gefühle zurückgeben.“

-FLASHBACK ENDE-

An diesem Abend hatte er mich gewarnt...Vor ihm! Nachdem er von Miller einen Schlag ins Gesicht kassiert hatte. Warum ist dieser Typ so schwer zu durchschauen. Eigentlich hat er mir ja schon klar gemacht, dass es für ihn nie viel mehr sein wird. Er versucht mir klar zu machen, dass ich mich von ihm fernhalten soll und im nächsten Moment will er das ich bei ihm bin. Er widerspricht sich selber. Scheint so als hätte sich Mr. Kontrolle doch nicht so sehr unter Kontrolle.

„Jana?!“ Jenny, die immer noch an der anderen Leitung ist, reißt mich aus meinen Gedanken.

„Sorry, ich musste gerade Nachdenken.“ antworte ich ihr ehrlich.

„Kann ich mir vorstellen. Das hört sich alles so verwirrend an...Irgendwie denke ich er ist der perfekte Typ für dich, aber ich denke er will es gar nicht sein, nachdem was du mir erzählst...Und dann sehe ich wie er dich ansieht und denke mir, er will es doch! Ugh Jana, kannst du dir keinen unkomplizierteren Typen raus suchen?!“ sie klingt selber ganz verwirrt und seufzt in den Hörer.

„Mit unkompliziert meinst du so einen wie...Bill?!“ necke ich sie und kichere los.

„Du kannst mich mal ey!“ sie lacht los. Fährt dann aber fort „So unkompliziert ist der außerdem gar nicht.“

Ich muss schmunzeln. „Na ja Jenny, ich muss dann auch mal weiterarbeiten...Wir sehen uns!“ Wir legen auf und ich mache mich für ein paar weitere Stunden an die Arbeit.

„Fidelis-Promotion, guten Tag!“ melde ich mich am Telefon.

„Guten Tag, ich würde gerne ein Feier planen lassen!?“ die Stimme am andern Ende hört sich verzerrt und viel zu dunkel an.

„Ähm ja, natürlich, um was für eine Art von Feier handelt es sich denn?“ frage ich nach.

„Wahrscheinlich eine Beerdigung!“ Was soll das denn heißen, wahrscheinlich? Manche Menschen sind wirklich komisch, genau wie die Person am anderen Ende der Leitung denke ich mir.

„Okay, dann könnten sie mir ja schon mal ihre Ideen und Vorstellungen durchgeben und ich mache mir einige Notizen. Danach kann ich Ihnen einen Angebot über die ungefähren Kosten und ähnliches schicken.“ antworte ich professionell. Also ich finde ja nicht, das eine Beerdigung eine Feier ist, ich wäre auch traurig wenn ich meine Pläne für diese "Feier" einer anderen Person mitteilen müsste, aber diese Person, an der anderen Leitung, scheint es Spaß zu machen mir seine Ideen mitzuteilen.

Die gröbsten Dinge waren nach einer Weile geklärt, er scheut anscheinend keine Kosten. Zudem wollte diese Person einen Kuchen, mit dem Namen der „wahrscheinlich“ verstorbenen Person darauf haben. „Okay, wie viele Buchstaben werden es denn ungefähr sein, die nachher auf dem Kuchen stehen sollen?“ frage ich ihn.

„Ich weiß es nicht, beantworten Sie mir wie viele Buchstaben der Name: TOM KAULITZ hat.“ sie Person am anderen Ende lacht dreckig.

„Wie bitte? Wer sind Sie!?“ ich stehe unter Schock. Ich kriege kaum noch Luft.

Die Person am anderen Ende lacht noch einmal und legt auf. Ich bin wie versteinert, kann mich nicht mehr bewegen. Ich habe nur noch einen Gedanken, Tom!

Hi, ich bin Tom Kaulitz! - 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt