Nach wenigen Sekunden drückte Shindy mich mit seinen Händen, die immer noch an meinen Armen verweilten, sanft weg. "Du weißt gar nicht was du da tust", grinste er frech. "Doch ich bin total klar im Kopf", protestierte ich. "Morgen wirst du mir dafür danken. Ich bring dich jetzt nach Hause. Wo müssen wir lang?" Unschuldig zuckte ich mit den Schultern und lächelte zuckersüß. "Okay ich mach dir einen Deal. Wenn du mir deine Adresse verrätst, dann kauf ich dir eine neue Flasche." Überredet! Ich nannte ihm meine Adresse und er schleifte mich irgendwie nach Hause, während ich mich immer und immer wieder darüber beschwerte, dass er mich mit der Vodka-Flasche bloß verarscht hat.
"Wo ist dein Schlüssel?", fragte er, als wir vor meiner Wohnung standen. Stumm hielt ich ihm meine Tasche hin. Er seufzte und begann, sich durch die Tiefen meiner Tasche, die eher einem Survival-Paket ähnelte, zu wühlen, bis er erleichtert den Schlüssel herauszog und mich in meine Wohnung brachte. Ich steuerte sofort mein Bett an und ließ mich darauf fallen. Schon im Halbschlaf nahm ich noch wahr, wie Shindy eine Decke über mich legte. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fühlte sich mein Kopf so an, als ob dort die Party des Jahrhunderts stieg. Schlaftrunken rappelte ich mich halbwegs auf und rieb mir die Stirn. Mir kamen die Erinnerungen an gestern Abend - und zwar alle. "Oh mein Gott, nein, nein, nein! Wieso bist du eigentlich so unfassbar dumm!", pampte ich mich selbst an. Ich ließ mich zurück aufs Bett fallen und hielt mir beide Hände vors Gesicht. Mein nächster Blick fiel auf die Uhr: 12:00. Ich drehte mich um, bevor ich realisierte, wie viel Uhr wir wirklich hatten. "Scheiße! Ich bin viel zu spät! "