Teil 2

1.4K 34 0
                                    

Kurz nach 12 am Montag saß ich an meinem Schreibtisch und schrieb mir meine Termine in den Kalender. Die angenehme Ruhe war allerdings sofort vorbei, als Kenneths Stimme in mein Ohr drang. Wieso ist er heute so verdammt früh? "Yo Zoe, wie geht's dir Süße?" "Sag mal wie oft soll ich eigentlich noch nein sagen?", zischte ich und blickte von meinem Kalender auf. Zu meiner Verwunderung war Kenneth nicht alleine, neben ihm stand ein Kerl - der Kerl von Samstagabend. Verdammt nochmal was macht er hier? "Zoe das ist Shindy, Shindy, Zoe", stellte er uns einander vor. "Hey", grinste Shindy provokant, woraufhin ich ihm ein mindestens genauso provokantes 'hey' zurückgab. "Aber mach dir keine Hoffnungen Alter, die Kleine gehört mir." Zornig blickte ich Kenneth an: "Was verstehst du nicht daran, dass ich kein Interesse an dir habe?" "Irgendwann wirst du mich anbetteln Baby." Mit diesen Worten zogen die beiden ab, in Richtung Studio. Unfassbar was er sich herausnimmt. Und jetzt gibt es hier auch noch zwei von diesen Vollidioten, denn der Name Shindy war mir sehr wohl ein Begriff. Letzte Woche hat mir mein Boss von ihm erzählt, dass er Kenneths bester Freund ist und wohl außerordentliches Talent zum Rappen hat.
"So sieht man sich also wieder, mh?" Ich schreckte von meinem Bildschirm hoch und starrte in dunkelbraune Augen. "Tja offensichtlich", gab ich unbeeindruckt zurück und schaute auf die Uhr. Gott sei Dank, endlich Mittagspause!
"Wieso hast du gestern Abend nicht gewartet?" "Worauf? Darauf, dass ich mir noch mehr billige Sprüche anhören darf?", konterte ich und stand auf, um mir meine Tasche zu schnappen. "Wo willst du hin?" "Ich habe jetzt Mittagspause und werde etwas essen gehen." "Ich begleite dich." Spinnt er jetzt total? "Nein ganz sicher nicht." "Wieso?" "Ich date keine Kollegen." "Sind wir das denn?" "Naja, ich arbeite hier und wenn mich nicht alles täuscht, tust du das auch, oder hast es zumindest noch vor. Also ja, sind wir." "Okay, aber gegen ein Essen unter Kollegen ist doch nichts einzuwenden?", fragte er schon fast siegessicher. "Ich weiß aber, dass du es nicht als normales Essen siehst." "Man kann ja mal eine Ausnahme machen. Komm schon, du willst das doch auch!" "Kannst du jetzt auch noch hellsehen?" "Nein", sagte er und machte eine kurze Pause. "Aber ich seh das in deinen Augen."
Oh ja sicher, was bildet er sich eigentlich ein? Wortlos drehte ich mich um und verließ das Studio um endlich meinen knurrenden Magen zu füllen.

Mr. Nice GuyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt