Ich wartete vergeblich auf eine Nachricht oder einen Anruf von Michael. Außerdem konnte ich einfach nicht still sitzen, ich lief in meiner Wohnung hin und her, bis es klingelte und ich energisch die Tür öffnete - Michael. Ich wusste nicht wieso, aber ich blickte ihn mit einer Mischung aus Verzweiflung und Unsicherheit an. "Tut mir wirklich leid, ich hatte keine Ahnung, dass er nochmal ins Studio kommt", gestand er und zog mich in eine Umarmung. Anschließend bat ich ihn herein und wir nahmen auf der Couch platz, unterhielten uns. Zum Glück erzählte er mir nicht, was Kenneth noch zu ihm gesagt hat, denn das wollte ich nicht hören. Es reichte, dass ich mir seine Wortwahl vorstellen konnte. Nach einiger Zeit machte sich meine Müdigkeit erkennbar, ich musste gähnen. "Ist da etwa jemand müde?", fragte Michael belustigt. "Ich hab nicht sonderlich viel Schlaf bekommen letzte Nacht", gestand ich. "Na gut, dann werd ich dich mal allein lassen. Wir sehen uns morgen." "Magst du nicht...kannst du vielleicht...hier bleiben? Also, über Nacht?" Ich war erstaunt über meine eigenen Worte. Über meinen Mut, diese Worte auszusprechen. "Wenn du das möchtest, gerne", lächelte er zu meiner Erleichterung.
Wenig später lagen wir also in meinem Bett und ich kuschelte mich an Michael, der nichts weiter als seine Boxershorts trug. Er legte beschützend seine Arme um mich und es dauerte nicht lange, bis ich in einen tiefen Schlaf viel.