Zurück an der Location überreichte ich Anis das Script.
Als wir nach etwa eineinhalb Stunden eine Pause einlegten, standen Michael und ich draußen vor dem Gebäude und rauchten. Lange blieben wir leider nicht alleine. "Seit wann kannst du ihn denn eigentlich leiden Baby?", lachte Kenneth und machte eine Geste in Richtung Michael. "Seit er sich als kein vollkommenes Arschloch herausgestellt hat", gab ich genervt zurück. "Das bin ich auch nicht. Guck mal, du gibst mir ja nie ne Chance." "Kenneth, verstehst du es nicht? Selbst wenn wir beide die letzten Menschen auf Erden wären, würde ich dich nicht wollen." Während mein Laune steil bergab ging, sah ich aus dem Augenwinkel, wie Michael sich bloß kaputtlachte. Ehe Kenneth noch etwas erwidern konnte, rief Anis ihn zurück zum Dreh. "Die Sache ist noch nicht vom Tisch Kleine, glaub mir", zwinkerte er mir lächelnd zu und verschwand ins Gebäude. "Muss ich das Nein erst in ihn hineinprügeln? Wieso versteht er das denn nicht?", schimpfte ich empört. "Er ist halt ein Schwachkopf, ignorier ihn doch einfach", erwiderte Michael, immernoch amüsiert. "Ich frag mich, wie du es bloß mit ihm aushälst." "Eigentlich ist er recht umgänglich."
Ich nahm den letzten Zug meiner Kippe, bevor ich sie achtlos auf den Boden warf: "Sag mal...hast du heute Abend schon was vor?" "Bis jetzt noch nicht." "Okay...ich dachte...ich lad dich zum Essen ein. Bei mir. Als Dankeschön für heute und für neulich. Im Park...naja, du weißt schon", faselte ich verlegen. Micheal grinste triumphierend: "Ich dachte du datest keine Kollegen?" "Ein einfaches Essen unter Kollegen. Außerdem...man kann ja mal eine Ausnahme machen", schmunzelte ich in Gedanken an unsere zweite Begegnung im Studio. "Okay, einverstanden."