Teil 35

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"Ich flieg in drei Tagen wieder zu meinen Eltern", teilte Michael mir wenige Tage später beim Frühstück mit. "Okay, mach das." "Eigentlich wollte ich fragen, ob du mich nicht vielleicht begleiten willst?" Mitten in meiner Kaubewegung hielt ich inne. "Du meinst...ich soll deine Eltern kennenlernen?", nuschelte ich mit noch halb vollem Mund und weit aufgerissenen Augen. Michael musste daraufhin grinsen: "Wieso nicht? Sie fragen sowieso ständig nach dir." Mittlerweile hatte ich aufgekaut und schluckte den letzten Bissen Brötchen herunter. "Na schön, aber ich müsste vorher mit Anis reden." Michael strahlte: "Super, ich freu mich!"
Nach dem Frühstück machte ich mich alleine auf den Weg ins Studio, Michael hatte seine Albumarbeiten schließlich beendet.
"Morgen Zoe", begrüßte Anis mich, als er das Studio betrat. "Morgen!" Kurz bevor er im Nebenraum verschwand erinnerte ich mich Michaels Wunsch. "Äh Anis warte mal!", rief ich ihm hinterher und sprang vom Schreibtisch auf. "Was gibts?" "Michael fliegt wieder zu seinen Eltern und...er hat mich gefragt, ob ich ihn begleiten will. Bloß dafür müsste ich" Er unterbrach mich: "Du bist freigestellt. Wenns brennt weiß ich ja, wie ich dich erreiche." Ich war überrumpelt, wie einfach das ging. "Danke! Klar, du kannst mich jederzeit anrufen!"
Drei Tage später saß ich also neben Michael im Flugzeug. Meine Nervosität stieg mit jedem Meter, den das Flugzeug zurücklegte. Was, wenn Michaels Eltern mich nicht ausstehen können? Ich weiß, wie wichtig ihm seine Familie ist. Seufzend lehnte ich mich an Michaels Schulter an, während er seinen Arm um mich legte und sanft über meinen Oberarm strich.
Der Flug verging für meinen Geschmack viel zu schnell und schon befanden wir uns im Taxi zu Micheals Elternhaus.
"Stopp!" rief ich hysterisch, als Michael den Schlüssel ansetzte, um die Haustür zu öffnen und griff nach seinem Arm. Schmunzelnd ließ er von der Tür ab und drehte sich zu mir um: "Baby, komm schon. Es gibt keinen Grund nervös zu sein." "Aber...was, wenn deine Eltern mich nicht ausstehen können?", fragte ich verunsichert und biss mir, wie so oft, auf die Unterlippe. "Wie könnten sie dich nicht mögen?", stellte er mit leiser, rauchiger Stimme die Gegenfrage und drückte seine Lippen kurz auf meine. "Jetzt komm, ich bin ja auch noch da."
Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich Michael ins Haus folgte. Wenig später standen wir im Wohnzimmer, in dem sich seine Eltern befanden und mir rutschte vor Nervosität bald das Herz in die Hose.
Gespannt beobachtete ich zunächst, wie Michael seine Eltern begrüßte, bevor sich mir zuwand: "Also, Mama, Papa, das ist Zoe. Zoe, meine Eltern, Maren und Steffan." (Keine Ahnung wie seine Eltern heißen, sollte jemand das wissen, gerne in die Kommentare! :) ) Schüchtern reichte ich seinen Eltern die Hand: "Schön, euch endlich kennenzulernen." "Michael hat schon so viel von dir erzählt!", strahlte seine Mutter mich an. Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte, weshalb ich bloß kurz lächelte und Michael einen hilfesuchenden Blick zuwarf, den er zum Glück auch als solchen erkannte. "Ich zeig Zoe das Haus", verkündete er und griff nach meiner Hand, zog mich die Treppe hoch.
"Und das ist mein Zimmer", erklärte Michael und öffnete die Tür, gewährte mir durch eine Geste den Vortritt. Schmunzelnd stolzierte ich an ihm vorbei und blieb mitten im Raum stehen, um mir einen Überblick zu verschaffen. "Und, was sagst du?", nuschelte Michael dicht an meinem Ohr, nachdem er die Tür geschlossen und sich, die Arme um meinen Bauch geschlungen, hinter mich gestellt hatte. "Ehrlich gesagt...ziemlich genau so hab ich mir dein Zimmer vorgestellt." Und so war es. Sein großes Bett war das erste, was einem in den Blick fiel, anschließend sein Schreibtisch. Ich konnte mir genau vorstellen, wie er dort sitzt und neue Beats produziert. Bei dem Gedanken musste ich Lächeln.

Mr. Nice GuyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt