"Hab ich lange geschlafen?", fragte ich verunsichert, nachdem ich meine Augen geöffnet und festgestellt hatte, dass ich, an Micheals Schulter gelehnt, eingeschlafen war. "Du hast keine 20 Minuten vom Film geschafft. Aber ich habs nicht übers Herz gebracht, dich zu wecken", erklärte er mir grinsend. "Tut mir leid", erwiderte ich und biss mir auf die Unterlippe. "Das macht nichts. Ich werd aber jetzt auch los. Kommst du morgen wieder ins Studio?" "Ja, das ist der Plan."
Während Michael sich seine Lederjacke überstreifte, stand ich, mit der Schulter an der Wand gelehnt und den Armen vor der Brust verschränkt, neben der Tür und beobachtete ihn. "Danke fürs vorbeikommen und dass ich dich als Kissen missbrauchen durfte", grinste ich, als er fertig war und vor mir stand. "Für dich immer wieder gerne", sagte er, legte eine Hand auf meine andere Schulter, beugte sich zu mir herunter und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Ich genoss den Moment und schloss meine Augen. "Bis morgen", lächelte er. "Bis morgen!"
Am nächsten Tag holte mich der Alltag ein. Ich saß an einem Schreibtisch im Studio und Kenneths ersten Worte als er kam waren: "Zoe, Baby, hast du mich vermisst?" Ganz sicher nicht.
Nach meiner Mittagspause stand eine letzte Besprechung wegen des Videodrehs morgen an. "Okay, Zoe, hast du noch fragen?", wandte Anis das Wort an mich. "Nein, ist alles klar soweit." "Super, dann kannst du jetzt auch Feierabend machen, wenn du magst."