Teil 30

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Die Monate vergingen. Michaels letzte SMS brach mir fast das Herz: "Hey Zoe...ich habe meine nummer gewechselt. deshalb schreib ich dir nochmal, damit du dich melden kannst, wenn du bereit dafür bist. bitte melde dich. Michael"
Seit dieser Nachricht waren schon wieder einige Tage ins Land gezogen. Morgen fliegt Anis für einen Auftritt nach Zürich, weshalb ich ihm gerade nochmal Abflugzeiten und sonstige Informationen übermittelte. "Alles klar, danke. Vielleicht hab ich sogar eine Überraschung für dich, wenn ich wiederkomme", teilte Anis mir mit. "Ach tatsächlich?", fragte ich eher beläufig, als ernsthaft interessiert. "Sei gespannt", versicherte er mir zwinkernd, doch auch damit konnte er mein Interesse nicht wecken.
Seit Anis vor einer Woche aus Zürich zurückkam, ist nichts spannendes passiert, seine Überraschung war also doch bloß eine Art Aufmunterungsversuch. Es war Freitag und eigentlich hatte ich mir für heute frei genommen, doch am Nachmittag erhielt ich einen Anruf von Anis. "Hey, was gibts?", fragte ich. "Zoe du musst dringend ins Studio kommen, wir haben ein Problem mit ein paar Terminen." Genervt verdrehte ich die Augen. Ist nicht das erste Mal, dass es Probleme mit Terminen gibt, also machte ich mich widerwillig auf den Weg. Angekommen steuerte ich zielsicher an meinem Schreibtisch vorbei in Richtung Aufnahmeraum, wo sich die Jungs zu 90% immer aufhielten. "Da bin ich, was gibts denn?", sprach ich, bevor ich meinen Blick einmal durch den Raum wandern ließ und meinen Augen nicht traute. Da saß tatsächlich Michael. Er blickte auf, direkt in meine Augen und grinste: "Hey!" Ich machte auf dem Absatz kehrt und wollte so schnell wie möglich weg von hier. "Zoe warte!", rief Michael mir nach und hielt mich auf dem Flur auf. "Freust du dich gar nicht, mich zu sehen?", fragte er. Ich starrte ihn bloß fassungslos an und startete einen erneuten Versuch, die Flucht zu ergreifen, doch Michael stemmte seine Hand vor meinem Gesicht gegen die Wand und versperrte mir mit seinem Arm den Weg. Ich drehte mich demonstrativ zu ihm um: "Was willst du denn hören? Dachtest du, du tauchst hier einfach so auf, ohne irgendeine Vorwarnung und ich fang vor Freude an zu heulen und spring dir um den Hals?" Sein bisheriges Schmunzeln formte sich zu einem breiten Grinsen: "Tja ehrlich gesagt hatte ich das gehofft, aber mir hätte wohl klar sein müssen, dass du nicht der Typ für sowas bist." "Ganz richtig", zischte ich. "Komm schon Zoe. Du bist deiner Arschloch-Rolle gerecht geworden, jetzt lass mich nicht so zappeln" lachte er. Er spinnt wohl. Instinktiv verpasste ich ihm eine saftige Ohrfeige. "Scheiße, Zoe verdammt wofür" Weiter kam er nicht, denn genauso überraschend wie ich ihm eine geknallt hatte, schlang ich nun meine Arme um seinen Hals, zog ihn zu mir herunter und legte meine Lippen sehnsüchtig auf seine.

Mr. Nice GuyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt