Während der Aufnahmen kehrte Michael immer wieder für ein paar Tage zu seinen Eltern zurück und jedes Mal hatte ich Angst, er würde nicht wiederkommen. Gefühlt wurde diese Angst auch jedes Mal größer, dennoch wollte ich Michael nicht damit belasten. Da er, während er in Berlin ist, bei mir wohnte, wachte er, wie jeden Morgen, neben mir auf. "Guten Morgen", raunte er mit seiner Morgenstimme, die mir eine Gänsehaut bereitete. "Morgen", gab ich leise zurück. Er lächelte mich weiter an und legte seine Lippen kurz auf meine. "Musst du wirklich gehen?", fragte ich anschließend und spielte an seinen Fingern herum. "Es sind doch nur ein paar Tage, wie jedes Mal", sagte er aufmunternd.
Nachdem wir gemeinsam gefrühstückt hatten, packte er das nötigste zusammen, um zum Flughafen aufzubrechen. "Bau keinen scheiß während ich weg bin", begann er sich zu verabschieden, als er seine Jacke angezogen hatte und stupste mir mit dem Finger auf die Nase. Statt zu antworten zog ich meine Mundwinkel für einen kurzen Moment nach oben, bevor ich meinen Blick senkte und nach einer seiner Hände griff. "Hey, was ist denn los?", fragte er sanft und griff mit seiner freien Hand an mein Kinn, damit ich ihn ansehen musste. "Schon gut, ist nicht so wichtig", versuchte ich ihn zu besänftigen. Ich war nicht der Typ, jedem gleich mein komplettes emotionales Chaos vor die Füße zu knallen. "Komn schon, du hast doch was, ich merk das." "Es ist nur...jedes Mal, wenn du gehst, hab ich Angst, es war das letzte Mal, dass ich dich gesehen habe. Dass du nicht wiederkommst", gestand ich leise und vereinzelte Tränen liefen meine Wange herunter. "Zoe", sagte er einfühlsam und strich mit seinem Daumen sanft meine Tränen weg, "Ich bin jedes Mal wiedergekommen. Das weißt du doch. Und so wird es auch diesmal sein, okay?" Ich nickte zaghaft: "Okay." Michael lächelte zufrieden und drückte mir einen Kuss auf. "Tut mir leid", nuschelte ich. "Was denn?" "Dass ich so verkorkst bin." "So wie du bist, bist du perfekt für mich. Denk nicht immer so viel nach." Wow, das waren mit Abstand die schönsten Worte, die je zu mir gesagt worden. Ich lächelte und merkte, wie mir die Röte ins Gesicht strömte. Mit Komplimenten konnte ich noch nie umgehen. "Hab nen guten Flug", sagte ich und zog ihn in eine letzte Umarmung.