Bestimmt bin ich nur Single weil ich den Kettenbrief nicht weitergeleitet hab

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Es begann wie immer. Ich stand irgendwo im Nirgendwo und wartete, dass mein Traum endlich zu Ende ging. In letzter Zeit hatte ich den Traum so oft gehabt, dass David nicht einmal mehr zu mir geeilt kam. Ich glaube, er war mittlerweile genervt von mir und bereute es hoffentlich, mich zu sich geholt zu haben - aber die Hoffnung und ich waren nicht so die dicken Freunde, also...

Na gut. Zurück zum eigentlichen Thema. Das witzige an Träumen ist ja eigentlich, dass Menschen ständig träumen -und sich nicht wehren können. Wir haben uns schon so an sie gewöhnt, dass sie uns eigentlich gar nicht mehr stören. Außer man ist so seltsam wie ich und durchlebt ständig den selben Mist.

Für manche war der Schlaf die erholsamste Zeit des Tages. Ich sah das natürlich etwas anders.

Ich wünschte ich könnte es einmal genießen, in mein kuscheliges Bettchen zu steigen und dabei zu wissen, dass ich dieses Mal nicht von einem blutrünstigen Monster zur Strecke gebracht werde.

Doch heute war irgendetwas anders. Ich stand zwar in einem großen Meer aus Nichts und machte mir vor Angst in die Hose, aber ... ich fühlte mich nicht so schutzlos. Was ziemlich seltsam war. Ich merkte sofort, das etwas hier nicht stimmte, was mich nur noch nervöser machte, als ich es ohnehin schon war.

Denn dieses Monster war bereits hier. Doch die Schritte kamen nicht wie sonst von hinten. Es kam geradewegs auf mich zu. Ich sah den schwarzen Fleck in der Ferne der immer näher und näher kam. Gleich war er bei mir angelangt!

Mein Herz raste schneller und schneller. Mein Atem ging flacher und meine Knie wurden weicher als Wackelpudding. Meine Hände wurden schwitzig und die Angst steckte in jeder Faser meines Körpers.

Ein fieses Grinsen lag auf den Lippen dieses Wesens und entblößte eine Reihe strahlendweißer, messerscharfer Zähne.

Ich versuchte, mich darauf vorzubereiten, gleich das Blut aus den Adern gesaugt zu bekommen, doch wie jedes Mal stellte es sich als eine unmögliche Mission heraus.

Das Wesen steuerte weiterhin auf mich zu und stand bereits wenige Meter vor mir.

"Bereit zu sterben?", drang eine tiefe, dunkle Stimme an mein Ohr, die mich bis ins Mark erschauern ließ. Seit wann sprach es bitte mit mir? Was war hier los? Scheiße, ich will hier weg!

Unfähig mich zu bewegen, versteifte ich mich und hörte auf zu atmen. Es fiel mir ohnehin schwer.

Ich zwang meine Beine, Schritte nach hinten zu machen, aber sie weigerten sich strickt und wollten einfach nicht. Gleich war's vorbei mit mir. Gleich würde ich in meinem Bett aufwachen. Schreiend und schweißgebadet.

Das Monster stand nun direkt vor mir. Stur starrte ich auf seine Brust, ich wollte ihm nicht ins Gesicht schauen. Das hätte ich nicht fertig gebracht.

Ich konnte seinen Atem auf meinem Gesicht spüren, was mich nun doch aufschauen ließ. In seinem stand das Grauen geschrieben. Es hob eine Hand und spielte mit einer Strähne meines Haares. Eine schreckliche Gänsehaut überkam mich.

Ich keuchte, als ich seine eiskalte Hand an meiner Kehle spürte. Der Schweiß lief mir in Strömen meinen Rücken runter, doch ich wagte es nicht, die Hand abzuschütteln.

"Was willst du?", flüsterte ich kaum hörbar mit einem dünnen Stimmchen. Es war das erste Mal, das wir überhaupt so was wir eine "Konversation" führten. Vollkommen überfordert mit der Situation war ich kurz davor, einfach zusammen zu brechen. Doch ich beherrschte mich und versuchte klare Gedanken zu fassen -und mein explodierendes Herz zu ignorieren.

"Was sollte ich wohl von dir wollen?", erwiderte er mit seiner rauen Stimme und legte seine kühlen Lippen auf meinen Hals.

Das war zu viel für mich. Eine Sicherung brannte in mir durch und ich rammte dem Wichser mein Knie zwischen seine Beine.

Engelchen im Herzen, Teufelchen im Blut und den reinen Wahnsinn im KopfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt